Manche sterben für Überzeugungen

  Manche sterben für Überzeugungen Noch vor gut hundert Jahren glaubtenMänner, sie würden nach Paris nur fahrenZum Frühstück, doch sie selbst beraubtenDes Lebens sich mit jungen Jahren. Der Krieg brachte sie um ihr Leben,Geführt von zügelloser Dreistheit,Wenn sie zu ihrem Feinden streben,Verführt von Ideologie und Dummheit. Auch jetzt gibt's wieder Überzeugte,Die meinen: „Krieg trifft es...

Der Tag

Irgendwie ist jeder Tag ein Geschenk, auch wenn wir ihn so nicht wahrnehmen.Wie oft wünsche ich mir bereits am Morgen, er wäre schon vorbei?Wie oft wünsche ich mir, ich könnte liegen bleiben und den Tag einfach verschlafen?Komisch, oder?Wir wissen nicht im Geringsten, was er bringen wird.Wir glauben manchmal zu wissen, wie er abläuft.Wir zeichnen ihn manchmal morgens schon vor.Frühstück wie...

Keine Wahl

Sie hatten, haben keine Wahl - die Armen und Dauerarbeitslosen ohne ZahlDie Geschlagenen, Misshandelten, Missbrauchten, Versklavten Die Obdachlosen und Drogensüchtigen, die auf der Strasse geblieben Die Todkranken und die freiwillig unfreiwillig aus dem Leben Geschiedenen Sie hatten, haben keine, keine Wahl - ihre Qual interessiert die anderen nicht Denn das Leben wählt einen Ausgegrenzten nicht...

Applaus

Da sitzt sie und blickt Ganz versunkenAus ihrem Sessel am Fenster nur,Von Einsamkeit wie betrunken. Von Geselligkeit bleibt keine Spur. Keiner lässt sich mehr hier bei ihr blicken.Besuch hatte sie lange nicht mehr. Seit 5 Jahren geht sie nun an Krücken.Schmerzen plagen sie oft schon so sehr.Und früher,da war alles anders.Man hat sie um Rat oft gefragt.Und heute,da sitzt sie allein hier.Du hast...

Kein Durchbruch

Liebten mich die Massen, würde ich Arroganz und Stolz nicht länger hassen Wahrscheinlich liesse ich mich selbstverliebt vor ihnen sehenund Jubelstürme über mich ergehen Wollen mich Erfolg und Ruhm weiter meiden,bleibe ich dagegen selbstkritisch und bescheidenUnd nur bescheidene Menschen kann JESUS CHRISTUS leiden Vielleicht möchte ER mir den Durchbruch verwehren, um mir keine...

Auf der Suche

Auf seiner Suche, seiner Wanderschaft ist der postmoderne Menschmal hier, mal dort und schnell wieder fort Er probiert vieles aus und findet wieder rausEr tritt in Parteien ein und lässt es wieder sein Er geht in Kirchengemeinden hinein und wieder hinausEr zieht um von Land zu Land, von Stadt zu Stadtund auch innerhalb seiner StadtDen häufigen Wechsel hat er niemals sattAuch in seiner Liebe ist...

Was, was wäre, wenn…

Lass stehen, was geschehen Grübele nicht: "Was, was wäre, wenn..."Deine Vergangenheit kannst du nicht drehenRückwärts kannst du sie nicht lenken, nicht wendenDu kannst sie nicht entschuldigen, nicht entlasten Das Vergangene ist vergangen, selbst wenn du damals viele Sünden begangenDu musst es beenden, dich stets dem Gestern zuzuwenden Du darfst, ja du sollst daraus lernen, musst dich abervom...

(Ver)achtung

Stelle dir vor, man verachtete nicht länger die Verachteten Stelle dir vor, man verachtete ab sofort die Verachtung Dann käme wohl keiner mit seiner Verachtung durch So gäbe es dann nur noch wenig Verachtung,wenig Verächter und wenig VerachteteBeachte: Fast jeder Mensch würde fortan geachtetStephan Wannovius, 2.02.22

Deutscher Zeitgeistbürger

Der Zeitgeist die deutschen Zeitgenossen belehrt und bekehrt:Nichts, nichts sei dir verwehrt, sofern du niemandem schadestAlles, alles, was du tust, sei geehrt und der Ehre wertDu darfst zehntausend Sachen machen und tausend Sachen lassen Gehe aus dir heraus, und probiere es ausSchön, dass du glaubst, schön, dass du nicht glaubstEgal, was oder an wen du glaubst,an was und wen nicht, hat grosses...

Hätte, hätte…

LiedgedichtIch gewinne jede, jede Wette:"Hätte, hätte..." ist eine schlimme KetteIch gewinne jede, jede Wette:"Hätte, hätte..." klebt an dir wie eine KletteAm "Was wäre gewesen, wenn..."kann niemand genesenDenn, was gewesen, ist gewesenLasse stehen, was geschehen,sonst kannst du niemals, niemals weitergehen!Sprenge die Kette "Hätte, hätte..."!Entferne diese üble Klette, "Hätte, hätte..."Wirf...

Informationsexplosion

  Informationsexplosion Es soll inzwischen schon Jugendliche geben,Die sich vom Internet nicht mehr befreien können,Von dieser andauernden, wabernden Mediengewalt,Wenn die Influenzer, die Apps und DauerforenSie zu ständigem Schauen auf Monitore verpflichten,Sie als Follower zu Knechten des Zeitgeists degradierenMan ihnen überflüssige Notwendigkeiten andient,Angeblich in Freiheit und doch...

Tröstliche Tage

  Tröstliche Tage Haben tröstliche Tage das Verweilen gelehrt,Wo die Hektik den Unwillen weiter betreibt?Ist es noch das Erdnahe, das uns entschwertOder haben uns Nebensächlichkeiten entleibt? Da lobe ich mir die unterhaltsamen Worte,Die für mich viel mehr sind, als Information,Nichts aus der wabernden, medialen RetorteUnd doch dem Seelenhunger reicher Lohn. Im Zauber der bunten Lichter von...

Hinter Mauern

Da ist so viel Gefühl Was ich hab für dich.Ich will's ja genießen, Immer klappt's bloß noch nicht.Es hat Jahre gedauert, Die Mauer zu setzen.Ich reiß' sie nicht ein,Ich könnt' mich doch verletzen. Hab doch so dran getüfteltUnd viel konstruiert.Sie fein zu verzieren,Hab ich auch probiert. Hab sie hochgezogenOhne Fenster dazu.Mich dahinter verkrochen, Doch dann warst da du.Und du bist so offen,Das...

Wie es sein soll

Sag' mir doch,Was ist richtig ?Wie pass' ich in die Welt?Wie verhalt' ich mich adäquat,Sodass es gefällt?Und was muss ich redenUnd wie und wieviel?Wann sollt' ich besser ruhig sein?Zeig' die Regeln zum Spiel!Und wie muss ich mich kleiden?Wie pass' ich mich an ?Und wer hilft mir beim Denken-Wenn ich' s mal nicht kann-So wie es sein soll,So wie man' s muss?!Ich hab' schon alles versucht Und mach'...

Für mein Kind

Mein liebes Kind,Nimm meine Hand,Ich zeige dir die Welt.Ich nehm' mir Zeit,Komm',geh mit mirWohin es dir gefällt.Und wo du sein willst,Bleiben wir.Wir haben keine Hast.Ich möchte,dass du alles siehstUnd dass du nichts verpasst.Sieh dir die Blumen an,mein Kind,Die Wolken und den Mond.Schau gern in jedes Fenster rein.Wer wohl hier drinnen wohnt ?Zeig' Neugier und sei frei,Mein KindUnd hab nur...

Was wäre,wenn

Was wär', hättest du nicht nur,,später " gesagt?Was wär', hättest du den Schrittvorwärts gewagt?Was wär', hätt'st du nicht immerAlles vertagt, Jede Chance verjagtUnd mal nicht ,,nein" gesagt?Was wär',hättest du's nicht nur stillDir gedacht, Sondern einfach gemacht !Den Gedanken vollbracht Und das Feuer entfacht, Nicht erst vorher zerdacht. VielleichtHätt dich auch niemand ausgelacht!Was wär',...

Sünden bekennen

Gebetsgedicht/GedichtgebetHERR, bei allem, was wir DIR über böse Mitmenschen,die uns plagen und schaden, sagen, HERR, bei all unserem Denken, Fühlen, Tun und Lassen, HERR, bei all unseren Klagen über Verletzungen und Schmerzen,haben wir selten, selten auf dem Herzen,DICH zu bitten, uns unsere eigene Schuld zu zeigenNein, DU mögest sie uns nicht verschweigenJa, DU mögest unsere Feinde, Gegner...

(Alp)traum Reihenhaus

Hättest du das jemals erraten?Ihr bescheidener Wunsch war stetsein Reihenhäuschen mit kleinem Garten!Sie sagte sich: "Winzig, klein, aber mein,für meinen Mann und mich allein!"Sie konnte es nicht erwartenund schritt zu Taten Sie kaufte sich in eine Siedlung einDoch glücklich, glücklich sollte sie nicht seinDenn arrogante Nachbarn entwickelten sichzu ihrer und ihres Mannes Pein Jetzt räumt sie...

In Internet-Poetikforen

Mehrere Dichter sind hier*und an so manchem weiteren OrtIch bleibe von anderen Bühnen fortIch bin fleißig hier in meinem einzigen,doch recht kleinen RevierIch bewege mich nicht dort und hierDenn woanders käme ich auch nicht weiter fortEs lässt sich nirgendwo vermeiden:Der Erfolg eines Lyrikers ist sehr bescheiden Ob mich zwei, drei Leser mehr kennenund meinen Namen nennen,hat ganz schlicht kein...

Wie ich

Es ist anderen Menschen so unwichtig wie ichWie mich möchten sie es meiden Wie mich können sie es nicht leiden Wie ich mag es ihnen keine Freude bereiten Wie ich soll es sie nicht begleiten Sie verachten es wie mich - mein Gedicht Es gefällt ihnen nicht - wie ichStephan Wannovius, 1.02.22

Himmlische Begegnung

In Gedanken auch an Eva Maria und AdalbertWerden wir uns noch im Himmel feindselig, respektlos begegnen?Oder werden wir uns dort respektvoll segnen? Liebe Geschwister, was wird mit uns im Himmel geschehen?Oder werden wir wegen unserer Sünden auf Erden nicht den Himmel sehen, sondern abseits stehen?Werden wir stattdessen ins Dunkel gehen? Wird uns der HERR im Himmelweit voneinander getrennte...

FAZIT

Ein einsamer, kranker alter Mann sagt resigniert;Werde ich ich je, jemals leben?Oder wird mir Leben niemals gegeben?Werde ich noch was anderes als Leid erleben? Kommt nach meinem ungelebten Leben und meiner tiefen Not gleich der Tod? Wendet und beendet er dann meine Not?Stephan Wannovius, 1.02.22

Täglich Brot

Meist können wir ihn nicht sehenWir können ihm nicht widerstehen Er soll uns nicht begleiten undtut es heimlich undgegen unseren Willen dochEr kann es nicht lassenBekommen wir ihn zu fassen,möchten wir ihn rüttelnWir möchten ihn abschütteln Wir wollen ihn erschlagen Denn wir können ihn nicht ertragenEr hat uns nichts, nichts Gutes zu sagenDenn er wird uns kriegen und besiegen:Gevatter...

Bis ans Ziel

Wir alle, alle versuchen, ihm zu entgehenund trickreich zu widerstehenAber wir werden ihn wiedersehenWir alle können ihn nicht leidenDoch keiner von uns kann ihn vermeiden Und laufen wir auch noch so oft vor ihm wegEs hat keinen, keinen ZweckEr wird uns nicht lassenZu seinem Zeitpunkt wird er uns fassenNiemandem erspart er seine Not - Gevatter TodStephan Wannovius,  01.02.22

Lebensgrenzen

Das Leben zeigt seine engen Grenzensehr armen und arg einsamen MenschenAuch die Alten und die Kranken will es sehr begrenzen  Denn sie alle wird es vielfach recht beschränkenStephan Wannovius, 01.02.22

Freundschaft

Freundschaft können wir suchenSogar ein Leben langFreundschaft können wir nicht buchenNicht einmal für einen Augenblick Stephan Wannovius, 01.02.22

Menschlichkeit

Vielleicht können wir häufigüber Menschlichkeit sprechenRechnen dürfen mit ihr eher selten Denn, so menschlich, wie der Mensch sich gibt,ist er ganz, ganz gewiss nichtStephan Wannovius, 1.02.22

Feindliche Geschwister

Viele geistliche Geschwister möchtenerst im Himmel lernen und verstehen,anständig und liebevoll miteinander umzugehen Auf Erden lasst sich all das noch nicht sehen In der Gemeinde fahren sie die Ellenbogen ausAblehnung, Antipathie, Gleichgültigkeitkommen aus ihrem Herzen heraus In weltlichem Denken und menschlichen Gefühlen gefangen,möchten sie dennoch das ewige Leben erlangenSie hoffen, der...

Zeige, zeige es allen

Bitteres spöttisches Liedgedicht Zeige, zeige, was du kannst und hastMache damit deinen Nächsten plattFotografiere dein üppiges MahlSei so nett, und verbreitedarüber die schönsten Bilder im InternetAuf dass sie vor allem die Hungernden sehenZeige, zeige, was du kannst und hastMache damit deinen Nächsten plattStelle richtig nett deine Villa ins InternetGerade Sozialhilfeempfänger werdensich für...

Entdinglichung des Lebens

  Entdinglichung des Lebens Früher musste man haptisch sehr aktiv sein,Sich aufmachen, um schwer zu arbeiten.Damals gaben uns Bücher die Informationen,Armbanduhren maßen aus unsere Zeiten,Wecker gaben uns die Nachtstunden an,Kunstwerke besuchte man in den Museen,Schaute auf Gegenstände, um sie zu sehen,Musste das Viele testen, vorher anfassen. Bald können die modernsten DruckerAlles für uns...

Das Poetenpodium

Das Poetenpodium ist eine Online-Plattform für Poeten & Poetinnen, auf der Du lyrische Texte verschiedener Autoren und Autorinnen findest. Du kannst eigene Poesie veröffentlichen und Poesie anderer bewerten und kommentieren. Mach mit und veröffentliche Deine Texte auf Poetenpodium.de!