Komplexitätsreduktion

 Komplexitätsreduktion Die Wissenskumulation nimmt weiterhin zuUnd lässt nicht wenige Menschen hilflos zurück,Schafft ihnen manche Panik, viel Unruh –Dadurch übersehen gar manche ihr Glück. Da ist es vielleicht die größte LeistungDer Moderne, Komplexitätsreduktion zu betreiben,Denn manche Systeme mit flotter ErdreistungMüssen uns ständig neue Botschaft zuschreiben. So werden recht viele Menschen...

Fluss des Lebens

"Fließe mit dem Fluss des Lebens"wird oft gesagt,doch selten wird erzählt,dass auch ein Wasserfall kommen kann.Ab da ist es eine Reise ins Ungewisse,die uns dem Himmel näher bringtund uns erinnert,dass fliegen und tanzenebenso zum Leben gehören. © A. Namer  

Gott sortiert neu

Welch ein grosser Gott!Gerade etliche Aus-Sortierte sortiert er ein in sein HimmelreichWelch ein grosser Gott!Der viele hier auf Erden fest Ein-Sortiertewieder aus-sortiert aus seiner WeltWelch ein Vater, der nach dem Todden Bettler Lazarus ewig auf Abrahams Schoss sitzen und den im Leben ihm gegenüberstets unbarmherzigen,geizigen, reichen Mannendlos in der Hölle schmoren lässt!Stephan...

Daran vorbei

Wie wollen denn meine bescheidenen christlichen Reime dich erreichenund dein weltlich-kaltes Herz  erweichen? Nicht einmal Gottes Wort,nicht einmal Gottes Wortkann dich binden!Wenn du den Herrn nicht deinen Vater nennst,IHM nicht deine Sünden bekennst,dann  wirst du IHN nie findenStück für Stück gehst du ewig vorbeian deinem Glück Gib besser auf dich Acht,sei auf deine wahre Rettung...

Aus-sortiert

Kartoffeln, die zu groß oder zu klein sindwerden aus-sortiert….selbst, wenn sie wunderschön sind, sogar Herzform haben und wunderbar schmecken.Lebensmittel, deren Haltbarkeitsdatum abgelaufen istwerden aus-sortiert…selbst, wenn viele Menschen mit ihnen über-leben könnten.Menschen – die zu alt sindwerden aus-sortiert….selbst, wenn sie mit ihrem Riesen-Schatz an Erfahrung die Welt neu definieren...

Mein Padua

  Mein Padua Das ist meiner zweitliebsten Stadt Verhängnis,Dass viele ihrer Begriffe so sperrig sind.Sehenswürdigkeiten kommen in Bedrängnis,Weil ihre Namen schwer verstehbar sind. Mein Padua, was hast Du alles geschaffen,Das wir Heutigen allzu leicht vergessen,Geist und Kultur, ganz ohne Waffen,Der Größe Deiner Tradition angemessen. Da ist Shakespeares Widerspenstige Zähmung,Auch Goethes Faust...

Zu rasch vergessen

  Zu rasch vergessen Zu rasch vergessen sind Namen und Zeiten,Sind Schall und Rauch in der Gemengelage,Von woher sich die Traditionen ausweiten,Die prägend sind bis in unsere Tage. Zu leicht wird man als Hinterwäldler geächtet,Nur weil man auf Kulturleistungen verweist,Nicht merkt, wie man dadurch entrechtet,Nur weil man nicht mit Konsumzielen reist. Wer Traditionen verachtet im...

Bete zuvor (Fassung 2)

Bevor du ablehnst, beteBevor du abschließt, beteBevor du antrittst, beteBevor du auswanderst, beteBevor du baust, beteBevor du dich beklagst, bete Bevor du entscheidest, beteBevor du einlädst, beteBevor du erzürnst, beteBevor du förderst, beteBevor du forderst, beteBevor du gehst, beteBevor du genießt, beteBevor du gewinnst, beteBevor du gibst, beteBevor du heiratest, beteBevor du hilfst,...

Zu viel

Wer sehr viel nachdenkt,denkt auch über sehr viel Sinnloses nach Wer viel schreibt,schreibt auch viel BanalesWer viel spricht,spricht auch viel BelanglosesWer sich viel wünscht,wünscht sich auch viel ÜberflüssigesWer sich zurücknimmt,bringt sich und andere weiter Stephan Wannovius,  06.06.21

Kürzung

Nimm GLAUBE das E,und es tut nicht wehDenn "Glaub!" ist ein Befehl seit jeNimm GLAUBE noch das betende Bund das göttliche GUnd warte, was gescheh'Nimm weg, lies und sieh: LAUWird der Herr Lauen vertrauen?Kannst du auf Lauheit bauen?LAU ist was bleibt, wenn man den Glauben,die Hoffnung und die Liebe vertreibt,indem man sie klein und kleiner schreibt Stephan Wannovius, 04.06.21

Fehlentscheidungen

Unser Eigensinn - wo führt er uns nur hin?Unsere unnützen Gedanken überwinden schützende SchrankenUnser unbedachtes Wort treibt uns fort vom sicheren OrtStatt in uns zu ruh' n, wollen,werden wir oft das Falsche tunStephan Wannovius, 05.06.21

Im Hinaufgehen

  Im Hinaufgehen Im Hinaufgehenwerden die Schritte mir schwerer,je höher kein Ende erscheint. Steine liegen im Wege,schaffen Mühsal mir her,wo ich doch einstmals meinte,die nähere Sonne bliebe Trost mir. Wäre die Ebene nicht angenehmer?  ©Hans Hartmut Karg2021 *

Im Hinuntergehen

  Im Hinuntergehen Im Hinuntergehenerscheint alles so leicht,Hohlwege widerhallenvon schnellen Schritten. Unten die Ebene,wo das Flüsschen seichtund murmelnd in Talmittemir kühl und erträglich erscheint. Bleibt die Ebene sonniger,braucht sie ihr Flüsschen –ganz sicher für mich,vielleicht auch für Dich.  ©Hans Hartmut Karg2021 *

Selbsterkenntnis

Ich - schwerfällig und schwergewichtig Jedoch ein Mensch ohne GewichtVielleicht auch ohne GesichtSchlicht - man braucht mich nichtNicht mich, nicht mein GedichtAber besonders dichund dichStephan Wannovius, 05.06.21

Wichtig

So wichtig, so wichtig, so wichtigbist du nach dem Zeigeist völlig richtigDenn wer wichtig gilt stets als richtigSchlicht, schlicht, ohne Gewichtbin ich weltlich  n i c h tJesus Christus, unserem Herrn,sind wir alle wichtigRichtig aber nur, wenn wir glaubendauf ihn schauen,ihm gehorsam folgen und vertrauen  Stephan Wannovius, 05.06.21

Bügeln

Stell dir vor,du könntest dein Leben einfach glatt bügeln….Ohne Ecken und Kanten,ohne Falten und Knick,ohne Höhen und Tiefen…Wäre ein ziemlich "flaches" Stück....© A. Namer

Frei-Raum

Der Raum ist leer.Offen.Offen für alles.Für alles, womit ich ihn füllen will.Ich mache mir Gedanken.Was will ich?Welchen Bodenbelag?Welche Bilder?Welche Möbel?Welche Beleuchtung?Welche Blumen?Schritt für Schrittwerde ich ihn füllen.Hierbeivertraue ich meinen Gedanken,meinem Gefühl, Gespür.Auch in mirgibt es noch viele leere Räume.(manchmal auch mein Magen) :)Spannend,wenn ich da hin fühle…Freie...

Einzelkind

  Einzelkind Immer musst' er im Mittelpunkte stehen.Er konnte es niemals ertragen,Wenn Menschen auf den Nachbarn sehen,Sich von ihm zu entfernen wagen. Gespräche galt es stets an sich zu reißen,Nicht moderierend, dafür besitzergreifend.Mitunter konnte manches dann entgleisen,Rede nicht zu tiefer Kenntnis reifen. So hatte man ihn ja sozialisiert:Ein Einzelkind der Eltern, oft allein,Hatte...

Leichter Wind

  Leichter Wind Leichter Wind kann harte Tage trösten,Wenn in der Pfanne beste Pilze röstenUnd doch die Zeit in übergroßer NotVerhangen ist mit dem Ausgehverbot –Da sind wir doch noch in den Frösten... Lenzwelt umgibt sehnendes Antlitz,Damit Natur erbarmend es beschütz',Wenn leichter Wind fährt in das Alltagsgrau,Die Augen führt zur schönen Blütenschau,Ironisch uns begleitet wie ein feiner...

Warum nur?

  Warum nur? Warum nur machen es sich die Menschen so schwer,Belasten ihren Seelenhaushalt immer mehr,Verpflichten sich gegenüber irgendwelchen GrillenUnd vermögen doch nicht ihre Gier zu stillen? Warum leben sie nur mit ihren Mätzchen,Kultivieren nicht Beziehungen, ihre Schätzchen,Strapazieren oft unangemessen ihre KehlchenUnd übersehen dabei das eigene Seelchen. Um mit ihnen wieder feiern zu...

Der letzte Tag

Keiner von uns weiß,wann sein letzter Tag kommt.Was würde ich gerne noch tun,wüsste ich, dass morgen mein letzter Tag wäre?Sofortwürde sich vieles verschieben.Wahrscheinlichwürde ich vieles verschenkenund mich daran erfreuen,wie sich andere freuen.Ich würde noch gernezärtlich geküsst,liebevoll in den Arm genommen werden,mich an jemanden kuscheln,den Herzschlag eines anderen Menschen hören.Ich...

Finken kommen

  Finken kommen Von der Frankenhöheziehen im Fluge Finken herab,zwitschern aufgeregt durcheinanderin dem kleinen Schwarm,als wären sie Spatzen. Man glaubt es kaum,dass so kleines Geschwirreso laut sein kannan ungnädigenFrühlingstagen. Und doch ist es Hoffnung:Wenn sie bei uns einfallen,wird wieder alles lebendig,beseelt das quirlige Flatterndie Buschwerke, als hätte esniemals Winter...

Das Vierelfchen von Dryaden

regnichttrautes Wetterdie Dryaden tanzentrinken das zarte HarzEinsamkeitDryadekeine WehworteEschenaltar gehört dirbei Eingebung des AmselschlagsBeschwörerinDryadengelagecharmierte LauberEdelschrein aus Latschenkiefernnenne Dein Eigen Leckereien!ReliquiarechenNymphenergötzungSchlemmen - Tafelnder Talisman am Maulbeerbaumdie krasse Göllerkette...

Wellenbrecher

Ich zeig mit dem FingerAuf die Monster im Raum Doch du schaust mich nur an Und beachtest sie kaum Weil ich müde bin  Es drehen sich Formen Im lichtleeren AllUnd ich forme die Kreise Aus Neonkristall Wenn ich leise bin  Mitleidige Augen Die niemals verstehenDurchbohren und richten michOhne zu sehen Dass ich müde bin  Ich zerreiße Konstrukte Und jede Sonne die brennt Konzipiere und kreiere Mein...

Neid

Neid ist ein tödliches Gift,das alle trifftDenn Neid verursacht Empörung, Verschwörung, Verstörung, Selbst- und FremdzerstörungNeid gönnt keinem anderen etwasNeid will alles für sich - für mich Und nichts für dichNeid macht blindNeid sieht nur was er und sie vermeintlich habenNeid weiss nichts von Preis und MühenNeid weiss nichts vom versteckten LeidNeid verführte schon Kain zum Brudermord an...

Dankbar

Es gibt viele tausend Sachen, die die anderen anders, besser machenUnd oft vergeht dir dabei staunend dein LachenDoch du brauchst sie nicht zu meidenDu darfst sie nicht beneidenSei bescheiden, denn sie sind sie unddu bist duSei entspannt in deinem Land:Was du kannst kann vielleicht jemand nichtSei dankbar: Gott schenkt dir kostbar was du benötigstAuch deine Gaben möchten etliche habenDrum zeige...

Der Amselvater

  Der Amselvater Und der Amselvater zieht,Um den Nachwuchs sehr bemüht,Wurm für Wurm aus der Grasnarbe,Dass kein Vogelkind mehr darbe. Gelb leuchtet der Schnabel herUnd der arbeitet gar schwer,Holt sich selbst die besten BissenAus den aufgeweichten Wiesen. Alles glänzt bei ihm wie Seide,Das der Konkurrent ihm neide:Weil er Würmer heimgebrachtWeibchens Auge freudig lacht. Abends, wenn die...

Drei Tage Wärme

  Drei Tage Wärme Es wird erst spät am Abend dunkel,Am Himmel Streifen und viel Rosa,Ein wenig still Sternengefunkel,Dem Leser Reime und viel Prosa. Es ist vielleicht dann doch soweit,Dass abends wieder Märkte leuchten,Der Würstchenduft, er macht sich breit,Wo auch die Kinderaugen feuchten. Kaufen darf auch Verheißung sein,Verkündet Friedenszeit auf ErdenUnd lässt uns abends nicht alleinMit den...

Simmel oder Kant?

Andere müssen sich schämen,ihm aber fehlt es nie an ThemenWo manche Poeten mühsam nach Inhalten,nach Worten suchen,kann er täglich neue Rekorde "buchen"Applaus, Applaus, selbst aus dem geringsten Stoffholt er viel, viel rausGedicht für Gedicht entsteht in seinem HausEs fliesst, es purzelt, es sprudelt aus ihm herausIst er im Land der Lyrik-Simmel?Oder ein Weltphilosoph wie Kant?Vielleicht trägt...

Zwei einsame Inseln

Du und ich - zwei einsame InselnVon der Natur reich belohnt,aber kaum bewohnt Du und ich - zwei einsame InselnDu beneidest, bewunderst mein "Paradies"Ich beneide, bewundere dein "Paradies"Denn von weitem sehen wir nur Traumstrände,üppige Vegetation und eindrucksvolle ArchitekturDoch noch nie haben wir des anderen Eiland betretenVon meinem Schmerz weisst du deshalb nichtsVon deinem Schmerz weiss...

Das Poetenpodium

Das Poetenpodium ist eine Online-Plattform für Poeten & Poetinnen, auf der Du lyrische Texte verschiedener Autoren und Autorinnen findest. Du kannst eigene Poesie veröffentlichen und Poesie anderer bewerten und kommentieren. Mach mit und veröffentliche Deine Texte auf Poetenpodium.de!