Stiefgeschwisterlich – Aphorimus//
Viele Christen fühlen sich oft nicht geschwisterlich, sondern stiefgeschwisterlich verbunden, obwohl sie denselben himmlischen Vater haben// Stephan Wannovius, 14.04.21
Selbstkritik//
Warum verfassen wir täglich Gedicht für Gedicht?Warum?//Sollen wir's nicht besser lassen? Denn das würde vielen so richtig passen//Wer ist schon erpicht auf ein ständig neu' Gedicht? Wer?//Ein Gedicht hat wohl kein Gewicht, ob es kunstvoll, ob es eher schlicht//Machen wir also die Verseschmiede dicht? Oder nicht?//Was ist unsere Pflicht?//Stephan Wannovius, 14.04.21
Coronaopfer
Coronaopfer Das bangende Herz in Einsamkeit,Verstrickt mit der Zeit der NotMuss entziehen sich herrlicher Freiheit,Die ihm einst das Schicksal bot. Allein liegend im Apparateraum,Verkabelt, verschlungen, im Koma:Da schwindet ein letzter Lebenstraum,Zerbrochen die Hoffnung, das Soma. Da liegt ohne Nähe und LiebeDer Mensch, überwacht, versehen,Umgebettet, gehoben im Geschiebe,So muss das für ihn...
Orestie
Orestie Schon Aischylos wusste immer davon,Dass es den Richter der Sterblichen gibt.Der wird wohl unsere Taten verzeichnen,Uns messen und genau darauf achten,Was im Sinne der Götter werthaltig. Da wird keine Tat unverzeichnet bleiben,Die Verdrängung allein reicht nicht aus.Denn nicht alles ist uns vorherbestimmt,Wenn Entscheidungen bei uns liegen,Wir unsere Wege frei begehen. Keiner von uns...
Weißt du…
Weißt du....ich weiß nicht, was für dich richtig ist,und ich kenne deine Wege nicht.Ich weiß nicht, was du tun sollst....oder auch nicht.Ich weiß nicht, wohin dich dein Herz führt,und auch nicht, ob du deinem Herzen, oder deinem Kopf folgst.Ich weiß nicht, womit dein Tag ein guter Tag für dich wird,was dein Sein schwingen lässt oder was dir Flügel verleiht.Ich weiß nicht, was dich traurig...
Halt in der Welt
Halt in der Welt Wer ohne Halt nur Suchender bleibt,Dem kann diese Welt nichts bieten,Weil er unfertig sich deshalb aufreibt,Weil das Schicksal ihn gemieden. Das Unfertige ist doch Realität,Unvollkommenheit wäre menschlich.Für die Zukunft ist es nicht zu spät,Verwehrt ist sie niemandem gänzlich, Nur weil die Perfektion nicht obsiegtUnd das Offene weiterhin treibt,Was doch Suchenden eigentlich...
Ohne Bangen
Ohne Bangen Wollen wir nicht, sollen wir nichtUnsere Lieben endlich besuchen.Wir Menschen brauchen doch das Gesicht,Die Gespräche, um das Leben zu suchen. Ohne ein „Du“ und ohne ein „Dein“Verläuft die Zeit sich im Nichts,Kann uns Seelenhelfer niemals seinIm Angesicht des Virusgewichts. Nur wenn wir uns dazu entschließen,Alle Maßnahmen zu ergreifen,Können wir auch ein Danach genießen,Weil wir...
Völlig vereinzelt//
Selbst der Wandel wandelt sein Gesicht//Und das nicht hin zu einem Zauber-Gedicht//Was prägt uns noch, was trägt uns noch?//Was, was, was?//Alles, alles scheint im Fluss//Nichts, nichts eint uns//Nichts, nichts, nichts//Jedes ICH bleibt für sich//Dich kenn ich nicht//Mich kennst du nicht//Kenn ich mich?//Kennst du dich?//Vermutlich nicht!//Stephan Wannovius, April 2021
Erwartend das Tagesglück
Erwartend das Tagesglück Verlassene Nähetreibt sehnend zur Ferne:Hoch steigt eine laute Kräheins Nichts, in den Dunst. Noch ist es zu früh,um Farben zu sehen,den nächtlichen Schattenden Stachel zu ziehen. Dann fängt der Blickverschwommene Bilder ein,schon erwartend das Tagesglück,wenn der Wille erst aufsteht. Wären da nichtdie entschwindenden Zeichender fahlkalten Nacht in Deinem Gesicht,wie...
Nichts als ein Farbenspiel
Nichts als ein Farbenspiel Nordschlürfende Sonnenwendemit gelbfarbenem Teppichverschlingt meine Blickean flechtengrauen Felsbrocken,die, rundgeschliffen von Windenihr Schicksal mit den alten,niederbuschigen Sträuchlein teilen. Wie reich ist doch dieses gelbliche,nur bei näherem Hinsehenfür mich unerwartete Farbenspielan den lebensfeindlichen Steinen –frohleuchtende Flora in hohem Norden. Da...
Deutscher (Un)glaube//
Grosskirchen werden klein und kleiner//Denn Gross wird klein, aber Klein trotzdem nicht gross//Kleinkirchen bleiben klein, klein, //selbst wenn sie gelegentlich minimal wachsen//Gott hat keine Konjunktur, keine Konjunktur//ICH, ICH heisst die Orientierungs-Uhr//Gross, grösser ist der Unglaube,//klein, kleiner ist der Glaube - //in diesem unserem einst frommen Lande//Stephan Wannovius, 12.04.21
Sieger – Aphorismus normal und auf Genderisch//
Der Sieger braucht den Verlierer - sonst wäre er nicht Sieger// Auf Genderisch:Ein_e Sieger*in braucht eine_n Verlierer:in - sonst wäre er/sie nicht SiegerIn//Stephan Wannovius, April 2021
Sieger und Verlierer//
Ein Weiser sagt: Der Sieger braucht den Verlierer -//sonst wäre er nicht Sieger//Der Dumme und der Resignierte behaupten://Den Verlierer braucht niemand - //nicht einmal der Sieger//Gott liebt, ruft und erwählt beide //Manchmal den Verlierer sogar ein bisschen mehr//Stephan Wannovius, April 2021
Rechter Sinn//
Ein rechter Sinn ist ein Gewinn//Für deinen Körper, deine Seele//Ein rechter Sinn ist ein Gewinn//Für deine Mitmenschen//Ein rechter Sinn ist nicht rechts, nicht links//Ein rechter Sinn ist aufrecht, recht, gerecht//Ein rechter Sinn ist immer echt, nie schlecht//Stephan Wannovius, 11.04.21
Grau
In so manchen Tagenvermischen sich die Farbenund wir sehen nur noch grau.Grau im Außen, grau im Innen.Irgendwann scheint es,als wäre die ganze Welt grau.Kann sein,es vermischen sich auch die Zeiten.Farbengibt es dann nur nochin der Vergangenheit.Irgendwannmischen sich grau und grauund wir sind mittendrin.Irgendwannöffnet sich ein Fenster oder eine Tür,ein Lichtschimmer…odereine einzige...
Glaubhaft//
Es ist falsch allen zu glauben//Es ist falsch alles zu glauben//Ebenso falsch ist es niemandem zu glauben//Gleichfalls falsch ist es nichts zu glauben//Der Kluge prüft, wägt ab und bildet sich seine Meinung//Der kluge Christ verhält sich noch weiser// Er misst zusätzlich an Gottes Wort und mit Gottes Weisheit//Stephan Wannovius, April 2021
Ach, Christiane…
Ach, Christiane... Wie warst Du mir ein Leben lang so zugetanUnd immer doch die Herrin meiner Tafel!Wie hätte ich die Staatsgeschäfte, das DichterlebenJemals gemeistert, wärst Du mir nicht gewesen? Du warst in Praxisklugkeit mir sehr weit voraus,Warst Helferin, Beraterin, dienende Magd,Nachsichtig mit den ganzen Unzulänglichkeiten,Wenn aushäusig in mir der Mann erwachte. Allein, ich lebte gern...
Die Seele braucht
Die Seele braucht Die Seele braucht auch Lasten,Um in der Lust heimisch zu werden:Sie wird zum Kleinod gegen HastenUnd wir geraten so ins Werden. Kein Tag wär' ohne Lebenslust,Wär' er mit Arbeit zugestellt:Wo immer nur viel Neid und Frust,Da gibt es keine offene Welt. Die Seele braucht Entlastung auchUnd immer wieder die Bekennung:Ein Wunsch lebt nicht allein vom Bauch,Das Glück bedarf der...
Ewige Fragen//
Ewige Fragen können plagen, plagen//Ewige Fragen können tragen, tragen//Es ist ewig das gleiche Spiel mit dem ewigen Ziel//Wir frieren Eiszeit ohne göttliche Weisheit//Nur des Herrn Wahrheit gibt uns Klarheit//Des Vaters Hand geleitet uns sanft zum ewigen Strand//Stephan Wannovius, April 2021
Ewig fragen – Aphorismus//
Menschen, die sich ewig fragen, stellen nicht unbedingt ewige Fragen.// Stephan Wannovius, April 2021
Der Platz in meinem Herzen
Tagtäglich – „be-gegnen“ wir uns….Gehen aufeinander zu, aneinander vorbei, voneinander weg.Herzen – senden Frequenzen aus….be-rühren sich, ver-binden sich….Jede noch so kleine Begegnung - hinterlässt Spuren.Spuren – in meinem Herzen. „Du hast ihn immer….einen Platz in meinem Herzen!“Hat diesen Platz nicht jeder, dem wir begegnen- einfach mit unterschiedlichen Emotionen verknüpft?Unsere Herzen,...
Laublose Lichtungen
Laublose Lichtungen In den viel zu langen KäferzeitenSind nur noch Trockenreste erhalten,Wo Winde über Abhänge gleitenUnd Stürme die Kronen spalten. Dann fallen krabbelnde MassenÜber die letzten Resthaufen her,Schädigen Bäume und erfassenAlles Grünleben doch zu schwer. Nichts hält ihr Vordringen auf,Sie erfassen sogar den Untergrund,Haben ihren dauernden LaufUnd geben uns ihre Übermacht...
Es sind die Erwartungen
Es sind die Erwartungen Nicht alles im Leben wird lebenswert bleiben,Wenn in neue Dienstbarkeiten Du gehst.Man wird Dir da manche Grille vertreiben,Wenn Du nicht zu Deiner Firma stehst. Klar wird man Dir am Anfang erklären,Dass Lehrjahre keine Herrenjahre sind,Will damit Deinen Arbeitseifer mehren,Weil sonst diese Zeit vergeblich verrinnt. Sind es die Erwartungen im Verlauf,Auf die man Dich...
Die Nachgeborenen//
Wer kann einfach so leben, sich einfach so regen, einfach streben?//Wer - wer?//Einfach so, einfach so in diesem Land/der schweren Last !//Denn wir zählen zu den Nachgeborenen//von Gas-Land //Wir sind die Urenkel, Enkel, Söhne und Töchter//der Täter, der Mitläufer, der Schweiger, //der Wegseher oder ihrer Opfer//Stephan Wannovius, April 2021
Es ist kompliziert
Es ist kompliziert Da kommen sie zum TherapeutenUnd öffnen sich mit Seelenhäuten,Hören gar mit verhärmtem BlickFragen zu ihrem Lebensglück. Da sitzt ein ausgepuffter Fuchs,Hellwach, zuhörend wie ein LuchsUnd kann dem Paar alsbald entlocken,Wo er mit Hilfe kann andocken. Denn er will die Beziehung heilenUnd rettend in den Worten weilen.Nicht Trennung ist deshalb sein Ziel,So geht er vor mit...
Feinstaub und Sand
Feinstaub und Sand Wo kommt denn das alles her,Was an Staub unsere Böden „ziert“?Wir Reiniger haben es schwer,Wenn Wind den Sand zu uns führt. Gewölle liegt in ZimmereckenUnd ist beim Aufsteh'n schon da.Auch das lässt uns aufschrecken,Weil wir der Wüstenei nah. Selbst wenn man ständig saugt,Gar feucht seine Böden wischt:Der Wind, der das Land auslaugtIst's, der die Lüfte aufmischt. Unablässig...
Wie geht`s?
Manchmal denke ich mir,es geht gar nicht darum,dieses Lebens-Spiel zu ändern,irgendwelche Spielregeln zu entdecken,zu begreifen oder einzuhalten,sondern darum,es mit seinen Talenten und Fähigkeitenso gut es geht zu spielen,Spaß und Freude an der Selbsterfahrung zu haben,in Achtung und Ehrungjedes Individuums, der Natur, der Erde,in all unserer Liebe.© A. Namer Diesen Beitrag empfehlen:
Verstand verändert- gegendert//
Gott wusste es genau: Er schuf Mann und Frau//Doch heute wähnen wir uns schlau: //Der Herr sei ungenau, ungenau //Es sei nicht recht,es gebe viel und mehr Geschlecht//Und jeder habe echt die Qual der Wahl//unter grösster Vielfalt ohne Zahl//Denn Gendern soll das klare Denken ändern//Gegendert wird der Verstand verändert, verändert//Stephan Wannovius, April 2021
Im April
Im April Mit dem Strahlenwechsel im AprilZeigen sich erste Frühlingsblumen,Bauen auf das Gemüt mit Gefühl,Erwecken zum Leben unsere Krumen. Jetzt wird es Zeit, Abschied zu nehmenVom Eis, wenn mir helles MorgenblauDie Seelenharmonie bringt ins Benehmen –Und das bei der liebevollsten Frau. Die Hochbeete sind längst hergerichtetUnd warten auf ihre frühe Saat.Da wir zur Einhäusigkeit...
Fragen über Fragen
Fragen über Fragen Auch, viele Träume sind gescheitert,Haben das Lebensglück erschüttert,Oftmals den Horizont geläutert,Weil Neugier manchmal Böses füttert. Wer hätte sich denn träumen lassen,Dass nun im Alter Trennung droht,Allein Du dastehst, ganz verlassenIn Tagen voller Seelennot? War es nicht einst das Glück im Mai,Als sehnsuchtsvoll er um Dich freite,Weil er nur wollte, dass Ihr ZweiEin...
Das Poetenpodium
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