Vergangen
Fotos frieren die Zeit ein Vergangege Tage Erwachen zum Leben Und doch schon vergangen
Maya
Maya ihr Name - sie hat viel gesehen Und doch sagst sies keinem - sonst müsste sie gehen Maya ihr Name - sie hat viel gehört Und doch muss sie schweigen - sonst wird sie verhöhnt
Vier Zeilen
Vier kleine Zeilen Versprechen so viel Transportieren Gefühle Lass uns schreiben gehen
Heimgärtner
Heimgärtner Wer einen Heimgarten pachten konnte, Der wurde in Notzeiten zum Selbstversorger, Besonders, wenn er im Wohnblock wohnte Und sehnsüchtiger Bodenborger. Wenn man wieder alles bekam, Ging das Interesse daran zurück. Erst als die Pandemie dann kam, Nahm Heimgärten man in den Blick. In vielen großen Städten versorgt man sich Mit Gemüse aus dem gepachteten Garten: Mancher jahrelang...
Der Grünfink
"Der Grünfink hüpft von Ast zu Ast bis einer ihm so richtig passt er trägt ihn Heim wohl in sein Nest und hakt ihn bei den andern fest"
Das große Fest
"Gestern von dem großen Feste finden sich auch heut noch Reste Nachbars neu Kanienchenstall ziert nun Holgers Brechanfall"
Die Mandarine
"Eine Mandarine, die schmeckt fein wie ne Orange nur klein richtig groß wird der Genuss verspeist man sie mit ner Walnuss"
Freiheit
Als Freelancer hat man die Freiheit Doch Sicherheit sie fehlt Als Angestellter hat man Sicherheit Doch nach Freiheit man sich sehnt
Trommeln
Bumm, bumm macht die Trommel Verlässlich und schön Gleich laut und gleichtönig Wären Menschen doch nur Trommeln Wäre das nicht schön
Links, rechts
Ein Fuß vor den andern Links, rechts Bloß nicht stehen bleiben Solange man läuft Wird nicht bewusst Wie es wirklich ist
Zeile um Zeile
Zeile um Zeile - dieser Text ist für Dich Zeile um Zeile - ich vermisse Dich Zeile um Zeile - alles dreht sich um Dich Zeile um Zeile - doch gibt es Dich nicht
Das alte Sofa
Das alte Sofa wirkt müde Verbraucht und verlebt Und doch ists mein Sofa So wie es da steht
Vor sich hin
Sekunde um Sekunde, Minute um Minute Stunde um Stunde, Tag um Tag Woche um Woche, Monat um Monat Jahr um Jahr, Leben um Leben
Ritter
Der Ritter waren's vier die saßen alle hier und tranken froh ihr Bier da musste einer pieseln und weil er spürt' es nieseln trat in den Schatten der Fichten und - um weiter zu dichten - auf dem Weg zum Lager er schlitterte und, ach du Schreck, fiel mitten in den Entendreck
Das Tal der Tränen
"Schreitest du so voller qual durch der Tränen tiefes Tal hoffe froh und bange nicht es muntert auf manch schön Gedicht"
Das Taschentuch
"Helge krümmt sich auf dem Hocker Aus seiner Nas läuft grüner Schnodder verzweifelt ist er auf der Suche nach nem frischen Taschentuche"
Effizienz vs. Kreativität
Musik heute kürzer - woran mag das liegen Aufmerksamkeit kleiner, Regeln des Streaming 30 Sekunden, dann gibt schon Entlohnung Länger als 2,5 Minuten bringt keine Belohnung
Chillen
Auch wenn alle etwas wollen Man braucht Zeit für sich Einfach mal Chillen Die Füße auf dem Tisch
Älter werden
Erst ist man jung - und plötzlich dann alt Wo ist die Zeit hin, man weiß es oft nicht Und die Zeit stets verrinnt Heute Greis, früher Kind
Zeit
Zeit - sie nicht bleibt Sie ständig verrinnt Vergessen das Gestern Das Heute verklimmt
Kreativ
Kreativ sein ist schwierig - vor allem auf Zuruf Denn wie soll man schreiben - wenn nicht als Zuflucht Dafür braucht es den Funken, der liegt in einem drin Und ohne den zu schreiben - macht es dann überhaupt Sinn
Monotonie
Immer dasselbe, tagein tagaus Monotonie, ich muss hier raus Kurz mal durchatmen, Kaffee gibt Kraft Ich schau auf die Uhr - wieder ne Stunde geschafft
Chancen nutzen
Chancen erkennen Doch dann kommt das Schwere Mann muss nicht nur sehen Sondern sie auch ergreifen
Der Tee
"Jetzt ein schöner warmer Tee welch wahrlich prächtige Idee Kamille, Roiboos oder Jasmin 5 bis 7 Minuten muss er ziehn"
Der Waldi
"Nachbars Waldi, das ist bitter Ist ein fieser Popozwicker Zähnefletschend sitzt er fies lauernd auf der grünen Wies tritt der Postbot nah zum Garten leckt er seine Schnauze, träumt von Waden"
Die Schlittenfahrt
"Heute freut sich Giesela geschneit hat es, wie wunderbar auf der Buckelpiste mit dem Schlitten wackeln kräftig ihre Haare"
Überfluss
Alles im Überfluss, doch Auswahl fällt schwer Gäbs doch nur weniger - wär das nicht mehr
Fast da
Das Ziel schon vor Augen Und doch so weit weg Motivation ist im Keller Die Kräfte verebbt
Höhen und Tiefen
Das Leben einem Flusse gleich Fließt durch Täler und Gebirge Wie Sinus und Cosinus Höhen und Tiefen
Die Masken der Zeit
Die Wahrheit geht auf müden Beinen, doch Lügen tanzen mit den Seinen. Sie kleiden sich in stolze Pracht, bis niemand mehr nach Klarheit tracht’. Die Wahl, sie naht, die Wahl vergeht, was gestern galt, wird neu verdreht. Man gibt Versprechen, Wort für Wort, doch hält sie nur, wer nicht mehr dort. Die Freiheit stirbt nicht über Nacht, sie schwindet still, kaum je bedacht. Ein Käfig wächst aus...