Hans Küngs Vermächtnis
Hans Küngs Vermächtnis Oft schwindet zu rasch mit dem TodeDas Interesse an der Großen Werke.Dann überwuchern sie Zeit und Mode,Aus der Größe werden oft Zwerge. Hans Küngs Weltethos, es bleibe,Hat sich als Wahrheit erwiesen,Weil Toleranz sich festschreibe,Wo Religionen Frieden hissen. Alle Weltreligionen tragenTötungsverbote in ihren Lehren,Weil sie stets nach dem Segen fragen,Um dadurch den...
Neue Wege beschreiten
Neue Wege beschreiten Niemals war er ein Kostverächter,Sah sehr gern auf die jungen Dinger.Seiner Frau ging es immer schlechter,Doch er hielt in Zaum seine Finger. Erst als sie von ihm gegangen war,Körperliebe nicht mehr zu leben,Sah er für sich nun keine GefahrIm Triebe weiter zu streben. Da fand er doch in der NachbarschaftEine Frau, die sehr lebendig und reich.Und weil erst Lust Gelegenheit...
Und dennoch//
Wer vergessen ist, darf sich selbst nicht vergessen//Wer verlassen ist, darf sich selbst nicht verlassen//Wer vertrieben ist, darf sich selbst nicht vertreiben//Er muss bei sich und bei Jesus Christus bleiben// Stephan Wannovius, 16.04.21
Schrinks//
Gendern ist nicht links, Gendern ist nicht rechts//Gendern ist schräg, Gendern ist schrinks//Gendern ist nicht echt, Gendern ist nicht recht//Gendern ist einfach schlecht//Gendern ist nicht blau, nicht braun, nicht nicht gelb, nicht grau, //nicht grün, nicht rot, nicht schwarz//Gendern ist nicht kühn, Gendern ist nur falsches Müh'n//Gendern ist nicht elitär, Gendern ist totalitär//Ich ahn' es...
Herz der Stadt//
Abseits der hässlichen Nachkriegs-, der öden Wiederaufbau-Fassaden in der City//Abseits der grauen, lauten Haupt- und Durchgangsstrassen//In den Gässchen und grünen, kleinen, ruhigen Wohnstrassen//wirst du die verborgene Schönheit der Stadt entdecken//Geh doch mal andere Wege, Nebenwege, Zwischenwege!/Dann findest du das wahre Herz deiner Heimatstadt//Du gewinnst eine neue Dankbarkeit, eine neue...
Christrosenwunder
Christrosenwunder Zwei fast zerstörte BlumenzwiebelnHat sie aus einem Müll gekramtUnd hingesteckt, dort wo an GiebelnSie wohl geschützt, als wär es Samt. Und jedes Jahr wurden es mehr:War erst die Schneedecke im Schwinden,Kamen Großblüten weiß daher,Um Winters Ende zu verkünden. Als schließlich sie selbst nicht mehr warKamen die Blüten haufenweise,Erinnerten so Jahr für JahrAn ihre Retterin...
Wie man’s mag
Wie man's mag Gar mancher schreibt nur ein Gedicht,Ein anderer davon sehr viele.Der eine dichtet mit Gewicht,Der andere hat andere Ziele. Nun gibt es da gar manchen Besen,Der im Netz gern aufräumen will,Denn manches will er nicht mehr lesen,Verfolgt dann rigoros sein Ziel. Lass' Dich von dem nicht kopfscheu machen,Dein Dichterherz braucht keine Grenzen,Denn Du willst keine halben Sachen,Und...
Glücks-Sekunden
Du erzählst mir, von einer glücklichen Stunde….heute…Das - macht auch mich glücklich.Ich freu mich mit dir.Hmmm….Wenn ich nun eine glückliche Stunde habe,macht das auch dich glücklich?Was steckt da alles drin?Glück ist übertragbar, ansteckend.Wenn WIR heute glückliche Stunden haben,lächelnd durch die Welt gehen,wen macht das noch glücklich?Wenn jeder – jeden Tag es sich als Ziel setzt,sich...
Dein Poem//
Ist dein Poem bequem oder ein Problem?//Ist dein Poem echt und recht?//Ist es eher schlecht und schlicht?//Bringt es andere weiter, oder macht es sie nur heiter ?//Dient es dir, dient es mir, dient es sich, oder dient es Gott?//Hat es Gewicht, verändert es die Sicht?//Tut es gut, tut es Mut?//Zeugt es von Lebenserfahrung und Versagung odervon mangelnder Begabung?//Ist dein Poem bequem, oder wird...
Einladend//
Die meisten Freikirchler sind Dreikirchler//Denn Freikirchler glauben an den dreieinigen Gott//Sie beten, beten, beten zum Vater, zum Sohn//und zum Heiligen Geist//Viele, viele, viele aus den Grosskirchen //bezweifeln den Vater, verschweigen den Sohn//und wissen nichts vom Heiligen Geist//Freikirchler leben ihr Leben freudig frei als Freukirchler//Sie freuen sich an des Vaters...
Venezianische Kulturfreuden
Venezianische Kulturfreuden Wo tonnenschwer die Pfähle tragen,Was kunstbeflissen einst erbaut,Darf man in seinen UrlaubstagenErspüren, was auf Sinn gebaut. Das trägt zur AdrialaguneUns weiter hin, wo Wellen leben,Wenn in Venedigs alter BuhneMehr blüht, als nur geschäftig' Streben. Die Schönheit ist der höchste Trumpf,Auch wenn leider bröckeln Fassaden,Vom Pfahl manchmal nur steht ein StumpfUnd...
Leitlinien zum Umgang
Leitlinien zum Umgang Niemals jemanden kränken!Niemanden beleidigen und bloßstellen!Dem edlen Geschlechtemuss Freundlichkeit, Vornehmheitbeständig dienstbarer Geist sein. Helfen gehört auch dazu,wo dieses erwünscht und gewolltund sinnvoll bleibt im Benehmen,dass ein Gegenüber als Wertin eigener Würde verbleibt. Deshalb:Sich in den Nächsten einfühlen,seine Worte und Werke ernst nehmen,auf jeden...
Ich bin so verliebt in Dich,
zärtlicher Frühling, du grüner,du wandelnder Bote,verscheuchst alles Tote,du rufst mit Fanfarenund wirst immer kühner,bald blüht es in Scharen. Du bist ein Charmeur für mich, tanzender Frühling, du lichter,besingst alles blaueaus Frost und das Raueergibt sich der Liebeund Sonnengesichter,verwandeln das Trübe. Ich lieb Deinen Zauberstrich! C. Mara Krovecs / Zaubersee/ 2021
Geschwister, vielleicht!//
Bruder, Schwester, vielleicht begegnen wir uns auf der Erde nicht//Bruder, Schwester, vielleicht haben wir wenig Gemeinsamkeiten//Bruder, Schwester, vielleicht mögen wir uns nicht//Bruder, Schwester, vielleicht sind wir uns //selbst in der Gemeinde fremd//Bruder, Schwester, vielleicht werden wir erst//in der Ewigkeit himmlische Geschwister//Vielleicht//
Selbstkritik//
Warum verfassen wir täglich Gedicht für Gedicht?Warum?//Sollen wir's nicht besser lassen? Denn das würde vielen so richtig passen//Wer ist schon erpicht auf ein ständig neu' Gedicht? Wer?//Ein Gedicht hat wohl kein Gewicht, ob es kunstvoll, ob es eher schlicht//Machen wir also die Verseschmiede dicht? Oder nicht?//Was ist unsere Pflicht?//Stephan Wannovius, 14.04.21
Coronaopfer
Coronaopfer Das bangende Herz in Einsamkeit,Verstrickt mit der Zeit der NotMuss entziehen sich herrlicher Freiheit,Die ihm einst das Schicksal bot. Allein liegend im Apparateraum,Verkabelt, verschlungen, im Koma:Da schwindet ein letzter Lebenstraum,Zerbrochen die Hoffnung, das Soma. Da liegt ohne Nähe und LiebeDer Mensch, überwacht, versehen,Umgebettet, gehoben im Geschiebe,So muss das für ihn...
Orestie
Orestie Schon Aischylos wusste immer davon,Dass es den Richter der Sterblichen gibt.Der wird wohl unsere Taten verzeichnen,Uns messen und genau darauf achten,Was im Sinne der Götter werthaltig. Da wird keine Tat unverzeichnet bleiben,Die Verdrängung allein reicht nicht aus.Denn nicht alles ist uns vorherbestimmt,Wenn Entscheidungen bei uns liegen,Wir unsere Wege frei begehen. Keiner von uns...
Weißt du…
Weißt du....ich weiß nicht, was für dich richtig ist,und ich kenne deine Wege nicht.Ich weiß nicht, was du tun sollst....oder auch nicht.Ich weiß nicht, wohin dich dein Herz führt,und auch nicht, ob du deinem Herzen, oder deinem Kopf folgst.Ich weiß nicht, womit dein Tag ein guter Tag für dich wird,was dein Sein schwingen lässt oder was dir Flügel verleiht.Ich weiß nicht, was dich traurig...
Halt in der Welt
Halt in der Welt Wer ohne Halt nur Suchender bleibt,Dem kann diese Welt nichts bieten,Weil er unfertig sich deshalb aufreibt,Weil das Schicksal ihn gemieden. Das Unfertige ist doch Realität,Unvollkommenheit wäre menschlich.Für die Zukunft ist es nicht zu spät,Verwehrt ist sie niemandem gänzlich, Nur weil die Perfektion nicht obsiegtUnd das Offene weiterhin treibt,Was doch Suchenden eigentlich...
Ohne Bangen
Ohne Bangen Wollen wir nicht, sollen wir nichtUnsere Lieben endlich besuchen.Wir Menschen brauchen doch das Gesicht,Die Gespräche, um das Leben zu suchen. Ohne ein „Du“ und ohne ein „Dein“Verläuft die Zeit sich im Nichts,Kann uns Seelenhelfer niemals seinIm Angesicht des Virusgewichts. Nur wenn wir uns dazu entschließen,Alle Maßnahmen zu ergreifen,Können wir auch ein Danach genießen,Weil wir...
Völlig vereinzelt//
Selbst der Wandel wandelt sein Gesicht//Und das nicht hin zu einem Zauber-Gedicht//Was prägt uns noch, was trägt uns noch?//Was, was, was?//Alles, alles scheint im Fluss//Nichts, nichts eint uns//Nichts, nichts, nichts//Jedes ICH bleibt für sich//Dich kenn ich nicht//Mich kennst du nicht//Kenn ich mich?//Kennst du dich?//Vermutlich nicht!//Stephan Wannovius, April 2021
Erwartend das Tagesglück
Erwartend das Tagesglück Verlassene Nähetreibt sehnend zur Ferne:Hoch steigt eine laute Kräheins Nichts, in den Dunst. Noch ist es zu früh,um Farben zu sehen,den nächtlichen Schattenden Stachel zu ziehen. Dann fängt der Blickverschwommene Bilder ein,schon erwartend das Tagesglück,wenn der Wille erst aufsteht. Wären da nichtdie entschwindenden Zeichender fahlkalten Nacht in Deinem Gesicht,wie...
Nichts als ein Farbenspiel
Nichts als ein Farbenspiel Nordschlürfende Sonnenwendemit gelbfarbenem Teppichverschlingt meine Blickean flechtengrauen Felsbrocken,die, rundgeschliffen von Windenihr Schicksal mit den alten,niederbuschigen Sträuchlein teilen. Wie reich ist doch dieses gelbliche,nur bei näherem Hinsehenfür mich unerwartete Farbenspielan den lebensfeindlichen Steinen –frohleuchtende Flora in hohem Norden. Da...
Deutscher (Un)glaube//
Grosskirchen werden klein und kleiner//Denn Gross wird klein, aber Klein trotzdem nicht gross//Kleinkirchen bleiben klein, klein, //selbst wenn sie gelegentlich minimal wachsen//Gott hat keine Konjunktur, keine Konjunktur//ICH, ICH heisst die Orientierungs-Uhr//Gross, grösser ist der Unglaube,//klein, kleiner ist der Glaube - //in diesem unserem einst frommen Lande//Stephan Wannovius, 12.04.21
Sieger und Verlierer//
Ein Weiser sagt: Der Sieger braucht den Verlierer -//sonst wäre er nicht Sieger//Der Dumme und der Resignierte behaupten://Den Verlierer braucht niemand - //nicht einmal der Sieger//Gott liebt, ruft und erwählt beide //Manchmal den Verlierer sogar ein bisschen mehr//Stephan Wannovius, April 2021
Rechter Sinn//
Ein rechter Sinn ist ein Gewinn//Für deinen Körper, deine Seele//Ein rechter Sinn ist ein Gewinn//Für deine Mitmenschen//Ein rechter Sinn ist nicht rechts, nicht links//Ein rechter Sinn ist aufrecht, recht, gerecht//Ein rechter Sinn ist immer echt, nie schlecht//Stephan Wannovius, 11.04.21
Grau
In so manchen Tagenvermischen sich die Farbenund wir sehen nur noch grau.Grau im Außen, grau im Innen.Irgendwann scheint es,als wäre die ganze Welt grau.Kann sein,es vermischen sich auch die Zeiten.Farbengibt es dann nur nochin der Vergangenheit.Irgendwannmischen sich grau und grauund wir sind mittendrin.Irgendwannöffnet sich ein Fenster oder eine Tür,ein Lichtschimmer…odereine einzige...
Glaubhaft//
Es ist falsch allen zu glauben//Es ist falsch alles zu glauben//Ebenso falsch ist es niemandem zu glauben//Gleichfalls falsch ist es nichts zu glauben//Der Kluge prüft, wägt ab und bildet sich seine Meinung//Der kluge Christ verhält sich noch weiser// Er misst zusätzlich an Gottes Wort und mit Gottes Weisheit//Stephan Wannovius, April 2021
Ach, Christiane…
Ach, Christiane... Wie warst Du mir ein Leben lang so zugetanUnd immer doch die Herrin meiner Tafel!Wie hätte ich die Staatsgeschäfte, das DichterlebenJemals gemeistert, wärst Du mir nicht gewesen? Du warst in Praxisklugkeit mir sehr weit voraus,Warst Helferin, Beraterin, dienende Magd,Nachsichtig mit den ganzen Unzulänglichkeiten,Wenn aushäusig in mir der Mann erwachte. Allein, ich lebte gern...
Die Seele braucht
Die Seele braucht Die Seele braucht auch Lasten,Um in der Lust heimisch zu werden:Sie wird zum Kleinod gegen HastenUnd wir geraten so ins Werden. Kein Tag wär' ohne Lebenslust,Wär' er mit Arbeit zugestellt:Wo immer nur viel Neid und Frust,Da gibt es keine offene Welt. Die Seele braucht Entlastung auchUnd immer wieder die Bekennung:Ein Wunsch lebt nicht allein vom Bauch,Das Glück bedarf der...