Alt werden, alt sein

  Alt werden, alt sein Im Glück des Eig'nen zu verharrenUnd Glück an Nächste weitergeben,Sie nicht dumm halten, gar zum NarrenUnd nach den Möglichkeiten streben,Die auch das Alter menschlich machen,Weil dadurch vorbildlich für JungeBefreit sich hin zu offenem LachenMit reifer, kontrollierter Zunge. So tritt das Altwerden ins Sein,Weil es als Größe wird begriffenUnd keine Flucht muss Zielpunkt...

Der eine Schritt

Mama,wieder sitze ich an deinem Bett,halte deine Hand,streichle sie,erzähle dir etwas….Du siehst mich an,hörst zu.Auf einmalschaust du neben mich…So,als wäre da jemand.So,als wärst du erstaunt.So,als würdest du jemanden erkennen.Ich schau dir zu…Betrachte dich….Was wirst du wohl sehen?Siehst du schon „hinüber“?Siehst du jemanden, der schon dort ist?Siehst du jemanden, der dich dorthin begleiten...

Wollen wir das?

  Wollen wir das? Jetzt laufen sie wiederdie großen Luftwärmepumpen,und recht bald, ununterbrochenwächst dauerndes Wohlbehagen,wenn mit zunehmender Kältedie Radiatoren anspringen,ganze Häuser erwärmen,damit ja niemand mehrfrieren muss. Doch wenn automatischkeiner mehr danach fragt,wo für die vielen Aggregateder erzeugte Winterstrom herkommt,alle Wärmekraftwerke aktiv sind,Rohstoffe jetzt...

Pessimist und Optimist

 Pessimist und Optimist „Mit dieser Welt sind wir jetzt fertig!“Ruft streiterfüllt der Pessimist.So bleibt er allen gegenwärtig:Er weiß, dass er nachtragend ist. In Wirklichkeit recht pubertärKann er den Schatten nicht verlassen:Die eigene Welt ist ihm Gewähr,Dass er nur lebt, wenn er kann rasen. Schon immer mit der Welt im ReinenSucht nach Freuden der Optimist,Will lieber lachen, niemals...

Dort, wo ich am liebsten bin

Niemand von unsweiß wirklich,was ihn nach dem Tod erwartet.Möglicherweisespielt es eine Rolle,was wir „glauben“,was uns erwartet.So träume ich mirden schönsten Ort,den ich mir persönlich vorstellen kannund hoffe,mich irgendwanndort wiederzufinden.© A. Namer 

Die beste Stunde

  Die beste Stunde Am Tag gehört die beste StundeDem Morgen, wenn noch alles jungUnd früh bellen die vielen Hunde –So kommt der Geist richtig in Schwung. Der Morgen kann alles ertragen,Wenn gereinigt die kühle Luft,Die ersten Strahlen sich herwagenUnd man nach gutem Frühstück ruft. Das ist auch fein für unseren Geist,Weil nun erwacht die alten Lungen,Die Fantasie nun frei verreist,Ihm zureden...

Taubenasyl

  Taubenasyl Das war Alleinstellungsmerkmal:Die Tauben flogen ein und ausIn dem Hotel ganz ohne Zahl –Und viele Gäste blieben aus... Das Haus beherbergt' nicht nur Gäste,Sondern in zwei Zimmern die Tauben.Die feierten gurrende Feste,Weil Zuzug man wollte erlauben. So zogen ein denn diese TaubenUnd nahmen sich zwei schöne Zimmer,Durften den Gästen Ruhe rauben –Von Tag zu Tag wurde es...

Der Po

  Der Po Träge zieht der große StromGemächlich hin zur Adria,Sehr weit weg vom alten Rom,Lebensfroh in Patria. Schwemmlanden gibt er die Kraft,Wohin er seine Wasser sendet,Gibt der Pflanze Lebenssaft,Die dann volle Ähren spendet. Reisfelder sind überschwemmt,Fischgründe sind Nahrungsräume,Reich das Licht, ganz ungehemmtFliegen Vögel in die Bäume. Strahlen und die Wasser walten,Wo die Erde...

Immer mehr Menschen

  Immer mehr Menschen Immer mehr Menschen wollen erzählen,Immer mehr sollen zuhören können,Ja nicht das Eigene dann erwählenUnd sich ans Zutexten gerne gewöhnen. Schriftliches kann man beiseite legen,Den Monitor jederzeit ja ausschalten.Doch wenn viele Münder die Worte bewegen,Muss man sich mitunter die Ohren zuhalten. Immer mehr wollen groß schwadronieren,Zeigen, wie gut ihre Heldentaten doch...

(Noch) unbetitelt

Seelenlast du machstBist zurück gegangen ohne RastWir wissen nichts , nur dass es dich nicht lebendig gibtNie mehr können wir dich sprechen hören und lachenDu kannst keine Bekloppten Sachen machenDu fehlst, guter FreundDas ist nicht fairDenn immer nur die Frage, kaash wärst du noch hierWenn hier und da, dieses und jenes nicht gewesen wäreWenn du gehört hättest auf deinen KreisWusstest du , was...

Veränderungen – Vorankommen

icht ganz hier und nicht ganz dortMittendrin an irgendeinem OrtGedanken hier und wieder fortZeit des Lebens schreitet fortLeben ist nun schwerKein Plan ist festMuss noch umhergehen und sein dort drübenMuss alles sein lassenBis der Zeitpunkt ist vollkommen – dort?Kennst du das?Nicht zu sein an einem Ort, bei einem Menschen und deiner Seele dort?Umbruch sagt das WortIst etwas was umbricht, das...

Seelengerüst – Ängste

Bequem ist es alles oder nichtsEinfach ist nichtsDie Ketten in deinem Kopf reichen bis zum HerzDie Kontrolle hält dich fernFern von dem was sein kann, was wirdEs ist eine innere Hürde, die du nicht kannst bezwingenDenn der Weg des Überwinden schon so viel kostet und abverlangt von dirDas "Einfache" machen, über alles hinwegsehenIst manchmal wie ein MartyrWem sagen, wie machen, schon mal darüber...

Wegmarken

  Wegmarken Wegmarken finden ist nicht leicht,Wenn Bilder heutzutag' vermassen.Gar manches wird dadurch recht seichtIm Leben wie in Netzesstraßen. Was waren das für schöne Zeiten,Petrarca war lorbeerbekränzt,Durfte im Süden Seelen weiten,Wo er mit seiner Laura glänzt'! Shakespeare, er hat das aufgegriffen,Groß die Sonette so erschaffenAls Wegmarken, dass wir ergriffenNachlasen, weil sie Zentren...

Verstörungen

  Verstörungen Wie sehne ich Zeiten zurück,Als den Diskurs man gerne buchte.Gemeinsam war man Hans im Glück,Weil freiheitlich Konsens man suchte. Anstrengend ist die Zeit geworden,Denn mancher macht Jagd auf Personen,Um mit Kumpanen und KonsortenGar keinen Menschen mehr zu schonen. Versteckt gibt dies das Netz doch her,Das jetzt gar dreißig Jahr' alt wird.Da fällt es manchem Nutzer schwerZu...

Weltsinn

  Weltsinn Gäbe es Gemeinsinn von Anfang anUnd wäre er Teil uns'rer Geburt,Bräuchte es weder den Größenwahn,Nach dem manches Schicksal gespurt. Das Leben könnte so frohsinniger laufen,Die Furcht müsste niemand ereilen,Man müsste sich nicht mit Despoten raufen,Gemeinsinn könnte auch Ängste heilen. Der Weltsinn, der sich daraus ergibtZeigt den ganzen Kosmos, der uns erhält,Weil man eben dadurch...

Lösungsbemühen

Lösungsbemühen Wenn auch die Wege sich nicht mehr kreuzenDie Ecken bleiben, wo sich Menschen reizen,Die Liebe sich längst verordnet Auszeiten,Kann Trennendes oft nur Fluch verbreiten,Wird kaum noch geredet, wenig gefragt,Ob man gemeinsam die Zukunft wagt. Haben wir uns nicht stets bemüht,Miteinander unseren Kaffee gebrühtUnd uns doch auseinander gelebt,Weil jeder nur zentrifugal danach strebtUnd...

So leben wir

  So leben wir So lebt der Mensch von altem Geblüte,so leb' ich als Staubkorn, milliardenfach,glaube, von meinen Göttern getragen. Ihr Windhauch kündigt sich nicht mehr anwo ich meine, alles sei unter Dach und Fachund Götter können mit mir Neues wagen. Leben wir nicht, um dem Ende zu frönen,um das wir Menschen doch immer schon wissen?Können wir überhaupt noch Neues erfragen?  ©Hans Hartmut...

G5-Strahlung

  G5-Strahlung Offenbar macht sich niemand Gedanken,Ob eine solche Strahlung gefährdetUnd unsere Neuzeitapostel wanken,Weil sie vielleicht nicht richtig geerdet. Es geht doch um unser Menschenwohl,Die Strahlung beeinflusst alles Leben.Gar manche finden das Internet toll,Wollen Informationen schnell weitergeben. Natürlich mag diese Strahlung auch dienen,Um Wissenschaft und Wirtschaft zu...

Das Neujahrswünschen

  Das Neujahrswünschen In den Bauernstuben war es noch Brauch,Den Älteren gutes Neujahr zu wünschen.Dann gab es Plätzchen und meistens auchDen Braten, verbunden mit besten WünschenFür das noch junge Jahr, für die reichen Ernten,Ganz ohne Dürrezeiten und Überschwemmung,Weil damals Glückwünsche Menschen besterntenUnd man ohne Gier lebte und ohne Enthemmung. Die bäuerliche Welt, sie war meist sehr...

Gesegnetes Land!

  Gesegnetes Land! Gesegnetes Land! Vulkangottesland!Von allen Elementen umschlossen,Als wär' der Himmel ausgegossenAuf südländisches Heimatland! Wo Erde, Wasser und Sonne präsentLassen sie keine Wünsche mehr offen.Selbst Kranke dürfen Heilung erhoffen,Weil Fango, Wärme man da noch kennt. Der Wein wächst auf endlosen Feldern,Wasser ist überall den Rebstöcken nah,Wo man die Maskierten auf Booten...

“Ich bin da…”

 "Ich bin da..."zählt zu den größten Geschenken dieser Weltund vielleicht auch darüber hinaus.... © A. Namer

Wie mit dem Essen, so mit dem Leben….

EssenWir brauchen das Süße, das Sauere, das Salzige, das Bittere, das Weiche, das Harte, das Flüssige, das Feste...Im Gesamten, ist alles für etwas gut... Wenn wir nichts mehr essen, geht es zu Ende mit uns.Leben…Wir brauchen….Im Gesamten….Wenn....Es gehört alles dazu. © A. Namer

Ankommen

Mama…Ich bin wieder bei dir…Jedes Mal….ist es anders.Du bist wach, nimmst mich wahr…Ich nehme deine Hände in meine Hände…Du hältst sie fest…Mama,du darfst los lassen…..Halte ich dich oder du mich?Mama,weißt du was?Wenn du magst, lass meine Hand los…Nimm stattdessen – die Hand von Papa,der sie dir wohl bereits von der anderen Seite herüber hält….Ich sehe, wie dir die Vorstellung gefällt…Du...

Januarwelt

  Januarwelt Hecken tragen weiße Hauben,Wie gezuckert alles Strauchwerk,Wohl behütet scheinen Gauben,Schneewolken zieh'n her vom Berg,Bringen uns die Januarwelt,Wie wir sie schon früher hattenUnd, wie sehnsuchtsvoll bestelltLiegen Weißtuche auf Matten. Man merkt's: Weniger gefahren!Da können Schneewolken treibenDie bekannt aus Kinderjahren,Und die dann auch lange bleiben.Flugzeuge steh'n still...

Venedigs Tänze

  Venedigs Tänze Ach, wie schön wäre es doch,Alle Hürden abzulegen,Zu entfernen jedes Joch,Um sich in den Tanz zu legen. Brauchen wir nicht Zukunftsblicke,Um Zeiten jetzt durchzustehen,In denen die WeltgeschickeNicht auf unser Leben sehen? Wird uns nicht ums Herze leichter,Wenn der Reisesprung gelingt,Sorgen wegbrechen und seichterS'Auge mit Südblicken winkt? Brauchen die befreiten HerzenDenn...

Leuchtturm

LeuchtturmFühlst auch du dich einsam, trostlos und verlassen, mitten in dem stürmischen Meer, welches von den Wellen und dem Gewitter beherrscht wird? Hast auch du die Kontrolle des kleinen Ruderboots verloren? Wirst auch du seit Ewigkeiten auf dem Meer, die Strapazen der Fahrt erleidend, auf deinem Bot weitergetragen?Ohne Aussicht auf Land und Nahrung. Und vor allem einer wohlverdienten Pause....

Lichterloh

Lichterloh brennt das Feuer in mir.Ob es regnen oder hageln mag, meine Flamme bleibt unversehrt.Mein Kampfgeist übersteht alle Niederschläge, mögen sie noch so grausam auf ihn nieder prasseln.Lichterlohbrennt die Flamme in mir. Mein Wille übersteht jeden Strahl des Feuerlöschers.Lichterloh brennt es in mir.möge kommen was will, Lichterloh brannte es,Lichterloh brennt es,und Lichterloh wird es...

Trauer

TrauerSie ruht in mir wie ein nicht enden wollender Sturm. Verzehrt mich Stück für Stück-Qualvoll-Selbst wenn ich gegen diesen Sturm ankommen mag, zehrt dieser unaufhörliche Kampf an meinen Nerven, und den wenigen übrig gebliebenen Kräften.-Dauermüde- bin ich, schlaf wann ich nur kann. Der Kampf findet kein Ende. Doch auch ich bin nun am Ende. Und lasse ich einmal die Deckung und Rüstung fallen,...

Ein Teil in mir

Ein Teil in mirEin Teil in mir will stets das Gute sehnwill das die Schmerzen vergehn,möcht nur zur Ruhe kommen,All dem Gespött entkommen.Ein Teil in mir,sorgt sich ausschließlich um andere,nicht für Ruhm, Geld oder anderes,könnt den ganzen lieben Tag nur philosophieren, trotz der Grausamkeiten wills dem Menschen imponieren.Ach,ein Teil in mir,ist so erschöpft vom Leben, will sich nur umdrehen...

Das Gefühl der Leere und der Fülle

 Das Gefühl der Leere und der Fülle  Wie kann etwas Voll, und doch so leer sein? Wie kann es sein von Innen heraus, an dem Gefühl der Fülle zu platzen, und doch im nächsten Moment nur Leere zu verspüren. Wie kann es in meinem Inneren so aussehen? Wie ist das nur möglich?Ich scheine auf der einen Seite an der Quantität, der intensiven Gefühle zu ersticken, während ich auf der anderen Seite, nur...