Freunde meiner Zeit

Freunde meiner Zeit Nach vielen, vielen Jahren Durft' ich nun doch erfahren, Dass Du mich bald besuchst, Weil Du die Nähe suchst. Die alten Zeiten sind vorbei, Nicht mehr sind wir im Jugendmai, Herbst hat längst verkündet sich, Dennoch, Freund, verehr' ich Dich. Die Zeiten haben sich geändert, Grauer sind sie heut' gewändert, Doch Klagen lassen BEIDE wir sein, Da müssen wir schon tapfer sein....

Es ist so schön

Es ist so schön Es ist so schön, ein Mensch zu sein Mit allen Daseinsprivilegien, Geherzt und satt im Sonnenschein Zu wandern – ohne die Kollegien. Das Massenmenschsein nervt, Deshalb sucht man einsamere Wege, Wo dieser Dauerdruck entschärft, Man sich zur schonenderen Ruhe lege. Im Tinyhaus am Meeresstrand Hört man bei leichter Brise Musik,die einem seelenverwandt, Womit Gemütskraft fließe. Es...

Diese Zwei können nicht alt werden

Diese Zwei können nicht alt werden Sie tanzen noch um zwei Uhr auf jedem Fest, Alt können diese Zwei, wollen sie nicht werden. Events sind alles für ihren Lebensrest: Lautstärke übertönt alle Beschwerden! Bei ihnen darf man niemals über Leid klagen: Wer Schmerzen hat, ist doch selber schuld! Mobilität muss ihr ganzes Leben tragen, Sie fliehen deshalb jeglicher Geduld. Dabei sind sie längst sehr...

Club der guten Dichter

Club der guten Dichter Es ist ja so leicht, Urteile zu fällen Und Dichter in eine Buh-Ecke zu stellen. Dabei hat niemand das Menschenrecht Zu beurteilen, was gut und was schlecht. Denn die Demokratie lässt jeden dichten, Da braucht es niemanden, um zu richten, Weil die Dichterfreiheit allzeit bedeutet: Jeder ist im Recht, der fair Sprache häutet. Ein Aburteilen hat nur einen Zweck: Wie kicke ich...

Tücke des Objekts

Tücke des Objekts Manche Geräte muss man überlisten, Denn sie haben die Objekttücke. Da helfen keine Gebrauchslisten, Viele haben ohnehin eine Lücke. Wer immer auf ein Werkzeug sieht Bei Maschinchen, die uns dienstbar sind, Der bleibe auch kritisch stets bemüht, Nicht Sklave im Verherrlichungswind. KI ist auch immer nur eine Technik, Man darf sie anbetend nicht überhöhen. Dem Menschen bleibe...

Ach, Du liebe kleine Maus

Ach, Du liebe kleine Maus Ach, Du liebe kleine Maus, Richte mir ein Festchen aus, Lass' uns Tänzchen dann aufführen, Damit wir unsere Freiheit spüren! Ich stelle mich in Liebespose, Bringe zur Feier die rote Rose, Die immer noch nach Liebe riecht, Weil noch niemand dahinsiecht. Gedankenfrei, lieblich, harmlos, So ehren wir des Schicksals Schoß Und heben Tassen ohne Henkel, Erfreuen mag das...

Wahlfreiheit

Wahlfreiheit Nichts wissen, nichts können, nichts machen, Jedoch alle Mitmenschen verlachen: So erlebe ich leider manche Zeitgenossen, Die nicht mit Edelmut begossen. Viel wissen, viel können, Gutes machen Und dabei miteinander lachen: So kenne ich Vorbilder, die großen, Welche gerne die Weisheit liebkosen. Bis heute unterscheiden sich ja meine Kontakte, Die vermeiden das Verquere und das...

Ich bin ein heiterer Mann

Ich bin ein heiterer Mann Ich bin ein heiterer Mann, Habe sehr viel dafür getan, Mich nicht übermannen lassen Und Freude verbreitet, nicht Hassen. Natürlich habe auch ich dunkle Nächte, Vorschiebe ich lieber die lichten Mächte, Lass' das Dunkle weiterhin grummeln, Es mag mit anderm Dunklen schummeln. Die Heiterkeit fängt mit dem Schauen an, Das war schon immer mein Lebensplan, Denn nur so treibt...

Menschheitsgeschichte: Gattenliebe

Menschheitsgeschichte: Gattenliebe Wer Gattenliebe als Unfreiheit verdammt, Weil nur Freie Liebe er propagiert, Der hat sich vielleicht doch verrannt, Wenn stets Neues nicht zum Ziele führt. Das hat's doch immer schon gegeben, Dass Bindungslosigkeit gern sei, Angeblich in selbstbestimmtem Leben, Wo Freiheit lebt dann im Vielerlei. Warum sind Liebesportale so voll Mit Sehnsüchten nach...

Im Sternehotel

Im Sternehotel Gäste frühstücken zusammen Im Sternehotel, in der Urlaubsstadt, Wo Schlemmer stets gerne herkamen, Weil man da wohl sein Bestes hat. Alle Religionen sind da versammelt, Friedlich, die Sonne geht stahlend auf. Nichts ist verhärmt, nichts seelenverrammelt, Gute Gespräche haben am Büffet ihren Lauf. Manchmal fragt man natürlich schon, Warum Friedensgespräche dort gelingen, Wo...

Zeitspanne

Lebensspanne Das Alter lässt sich nicht verleugnen, Jeder zahlt für seine vielen Jahre Tribut. Niemand kann seine Gebrechen wegleugnen, Selbst wenn er sich zuspricht viel Lebensmut. Ein Zipperlein hier, ein Wehwehchen da, Wie lässt es sich schmerzfrei liegen? Ist das Ende denn schon so schrecklich nah, Will die Zeit mir gar wegfliegen? Unsere Ahnen, die wären so gerne geblieben Wie Du – und wie...

Irgendwo findet sich immer ein Ort

Irgendwo findet sich immer ein Ort Nicht jedes Begehren erreicht seine Vollendung, Nicht jeder Wunsch kann in Erfüllung gehen, Denn stets lauert irgendwo jene Wendung, Mit der wir nicht mehr die Sonne sehen. Da wird es Zeit, sich jene Freiheit zu nehmen, Von Arbeiten und dem unnötigen Stress: Man muss sich schon in den Urlaub bequemen, Ausgehen, wo noch kein Leid in Regress. Denn ein wenig...

Zu eng gefasst

Zu eng gefasst Niemand darf übergriffig werden, Hat Normen einzuhalten, Hat Abstand zu wahren, Will er nicht erfahren, Dass Beziehungen erkalten Und sich häufen die Beschwerden. Jedoch ist der Übergriffsbegriff Leider viel zu eng gefasst, Wenn er nur Sexualvergehen beschreibt, Beleidigung und Stigmatisierung außen vor bleibt Und er sich nur mit Tatsachen befasst, Die stets das Strafrecht auf den...

Jeder kann

Jeder kann Jeder kann in seinem Segment Eigene Möglichkeiten ausfahren, Selbst wenn Er/Sie nichts bewirken. Vitalität will so gern einwirken, Will am Talent ja nicht sparen, Dazu braucht es kein Event. Mit der Öffnung des Selbst beginnt jener Schritt, Den man traditionell als ersten bezeichnet: Er bleibt zaghaft, kostet oft Überwindung. Dann jedoch, nach dieser Selbstfindung Zeigt sich rasch,...

Jeder Moment ist ein Unikat! ☆

Jeder Moment ist ein Unikat! Jedes Jahr, jeder Tag und jede Stunde, jede einzelne Minute und selbst jede winzige Sekunde kann etwas ganz besonderes und einzigartiges sein und kommt so nie wieder! Deshalb sind die glücklichsten Menschen der Welt nicht die, die keine Sorgen haben, sondern die, die gelernt haben, mit Dingen positiv umzugehen. Zu jeder Zeit! Es sind die Menschen, die alles andere...

Gut geht es ihr

Gut geht es ihr Schlecht ginge es ihr, Hätte sie nicht die vielen Läden Nicht in der Nähe vom Haus. Fürs Kaufen hat sie ein Gespür, Hält in der Hand Geld und die Fäden, Geht tagtäglich dort ein und aus. Gut geht es ihr, Wenn sie dann spürt, Wie sie der Armut entflieht. So sichert sie ein Wir, Das zur Zweisamkeit führt, Weil sie auf sich sorgfältig sieht. Gut geht es ihr, Wenn sie Flaschen...

Kontaminierte Wörter würdigen?

Kontaminierte Wörter würdigen? Noch immer sind es entehrende Wörter, Die nach Kriegszeiten schwer kontaminiert, Sich aufmanteln als Sprachmörder, Entlarven, wo das Geschichtsbild verführt'. Vertrauen und Treue gehören zu jenen Begriffen, Die man heute kaum mehr als Worte aufnehmen kann. Will man damit wieder das Verführende umschiffen, Wo die Absicht von Ideologie, Verbrechen kleben dran? Auch...

Da sitzen sie und schauen

Da sitzen sie und schauen Da sitzen sie und schauen Und warten auf ihr Käffchen, Der Morgen ist noch jung. „Verbrenn' Dir nicht die Zung', Hüpf' nicht herum wie ein Äffchen, Diese Schau wäre keinem zu klauen!“ Da sitzen sie alle in Reih' und Glied, Das Reden am Morgen bleibt selten, Denn sehr müde im Alter leben sie. Manchem schmerzen Kopf und Knie. Schmerzen lässt man aber nicht gelten, Noch...

Treue braucht Vertrauen, Vertrauen aber ist schutzlos

Treue braucht Vertrauen, Vertrauen aber ist schutzlos Wäre eine Beziehung wirklich von Dauer, Ließe sie sich auf Schutzlosigkeit ein: Kontrollverlust liegt niemals auf Lauer, Gelebt würde nur das Zweisamsein. Dazu bräuchte es blindes Vertrauen, Langmütige Treue als Vertrauensbeweis, Um verwurzelt mit Leben Brücken zu bauen, Ohne Not selbstverständlich und ohne Preis. Es geht nicht an, dass man...

Sie sitzen

Sie sitzen Sie sitzen, wo immer sie schon saßen, Kabinett wird das wohl genannt, Weil manche dort die Welt vergaßen, Wenn sie nur sich selbst zugewandt. „Parlare“ heißt hier das Zauberwort, Dort haben sie sich längst angewöhnt: Mundgymnastik sei Leistungssport, Mit dem man sein Tagwerk versöhnt. Doch was dann, wird nur noch parliert, Nur wenig entschieden im Schneckenlauf, Vorwürfe in vielen...

Noch ein wenig am frühen Morgen

Noch ein wenig am frühen Morgen In den Frühstunden, den wirklich stillen, Wenn Taubenrufe den Tag herlocken Und das Kühlende uns noch zu Willen, Gelangweilt Spatzen am Dachfirst hocken, Da darf ich mir Geruhsamkeit borgen Noch ein wenig am frühen Morgen. Das sind die erweckenden Stunden, Wenn das Schlafende Labsal ausbreitet, Der Tag beginnt mit neuen Runden, Obwohl er noch zum Liegen verleitet,...

“Ich bin doch ein Südländer!”

„Ich bin doch ein Südländer!“ Nicht leicht war es, ihn auszufinden, Wir kannten uns von Kindheit her Und spielten damals unter Linden, Gingen ins Bad und nichts war schwer. Doch nun ihn mittags aufzusuchen Gelang mir wiederholt nun leider nicht. Es gab keinen Termin bei ihm zu buchen, Denn man erreichte ihn um zwölf Uhr nicht. Also fragte ich direkt bei ihm an, Des nachts, jetzt konnt' ich ihn...

Der Hahnrei

Der Hahnrei Ein wenig aus dem Tritt gekommen Scheint schon der Hahnrei, Hat er leider nicht wahrgenommen, Dass Pflicht es sei Der holden Ehefrau zu dienen, Die dieses Anrecht hat, Geherzt zu werden mit dem Minnen, Denn da bleibt Glück auch Tat. Der Hahnrei sieht da kein Problem, Das ist ihm alles zu viel Arbeit. Er hat es leicht und sehr bequem, Bleibt füllig, lieber naschbereit. Der Andere, der...

Hätte mir

Hätte mir Hätte mir der mattfahle Mond nicht meine Schlafnächte so traumhaft beschienen, dass ich jene Konturen gesehen hätte mit all ihren Wölbungen, wie hätte ich finden können, was ich seit siebzig Jahren gefunden habe? ©Hans Hartmut Karg 2024 *

Pfefferminze

Pfefferminze Erinnerlich meiner frühen Kindertage, Als besuchsweise wir bei Oma und Opa waren, Kam wieder in den Sinn mir jene Frage: „Warum sind wir im Sommer zu ihnen gefahren?“ Mit Fahrrädern durften wir zu ihnen hin, Noch heute spüre ich die Sommerhitze. Da machte das Fahren für uns schon Sinn: Kalter Pfefferminztee milderte das Geschwitze. Ich erinnerte mich des Pfefferminztees, Der uns...

Uralte Tomatensorte

Uralte Tomatensorte Es war in den ersten Urlaubstagen, Als ich noch Marktstände besuchte, Um nach alten Pflanzen zu fragen, Die gerne ich für den Garten aussuchte. Südländer kauften Tomatenpflanzen, Alle gingen hin, wo die Hybridsorten vor Ort. Am Rande stand ein Männlein mir kleinem Ranzen, Niemand kaufte, sehr einsam und traurig stand er dort. Das ließ in mir große Neugierde entstehen: Warum...

Reversion

Ein Wunsch, der scheu und flüchtig, vor uns liegt, der von keiner Zunge, zur Welt ausgeschlagen, weil niemand erkennt, von wo er geliebt, weil keiner sieht, welch Schatten vor ihm gehen, und das Licht, ewig an Sie gebunden, alle Stunden, entlang der Alleen, in weiten Kreisen, schiebt. Wie die große Kippfigur, die in jede Form gegossen, doch verlassen von allen, die einst hofften, sich wünschte,...

Unkompliziert

Unkompliziert Irgendwie ist sie mir immer geheimnisvoll geblieben, Nie wusste ich wirklich, was sie fühlte und dachte. Gerade deshalb musste ich mich in sie verlieben, Weil sie in mir die Neugierde und Gelüste entfachte. Sie lebte ihre Tage, wie Frauen sie halt leben, Die nicht ständig alles „ausdiskutieren“ müssen, Welche nicht darauf aus waren, sich siegend zu erheben, Sondern einfach nur da...

Die Heilung

Die Wunden und die Heilung. Jetzt warten Monate, im Bett, auf mich.Wenn mein Himmel funktionert. Dann wachsen Bäume an der Wand. Die Lampe lädt zum Skat spielen ein. Die Tür geht an den See baden. Die Bilder reden mit den Büchern vom angeln. Und Worte treffen die Clowns. Und singen dem Tag ein Lied! Die Tabletten und die Heilung. Jetzt findet die Zeit einen Freund. Wenn mein Glauben stimmt. Dann...

Roulette

Für für den einen Spieler gibt es das Glück! Und es ist Mathematik! Und zeigt genaue Gesetze. Und führt zu richtigen Ergebnissen. Und besitzt eine Lösung. Der Mathematiker berechnet die Kugel vom Roulette. Und seine Berechnung stimmt! Dann weiß er es: „Die Kugel fällt in die Nummer siebzehn! Dann in die Nummer acht! Dann in die Nummer dreißig! Und er hat, mit Mathematik, die Aufgabe gelöst. Dann...