Manchmal streue ich Asche
Manchmal ist alles einfach schwarz. Manchmal steht alles einfach still. Und manchmal ist die Welt einfach schwarz und still. Denn wenn es an dir zerrt und du jeden Nerv in deinem Körper spürst, dann willst du nur noch in dein Bett. Dein Bett mit den vielen kuscheligen Kissen und den vielen kuscheligen Wolldecken. Du willst in der Matratze versinken und die Decke über dir ausbreiten. Es gibt...
Berühren wieder lernen
Berühren wieder lernen Zu sehr im Misstrauen gefangen Haben oft Menschen es verlernt, Mitfühlendes zu erlangen, Weil ihr Gemüt nicht mehr besternt. Wer zuschließt, ist ja nicht mehr offen, Lässt Weniges an sich heran, Was Einfühlen ließe erhoffen, Dass zu sich freundlich Frau und Mann. Streich' über Nacken, nimm die Hand, Führe sie hin zu neuem Spüren, Denn alle sind wir blutsverwandt, Wir...
Das Leben ist so wunderschön
Das Leben ist so wunderschön Das Leben ist so wunderschön, Dass es oftmals zum Seufzen ist. Nicht alles ist für uns bequem, Doch jener, der Du selber bist, Hat dafür seinen guten Blick, Den gibt das Leben ihm zurück. Uns bleibt allein, uns umzuschauen, Die Augentiere einzuschalten. Das können besser viele Frauen, Die innerweltlich sich verhalten, Indem sie die Bildwelten preisen, Um so Männern...
Feiertag
Feiertag Stille ruht in den Stadtstraßen, Rollos sind immer noch geschlossen Und, weil keine Autos fahren, Darf Sonne sich sehen lassen. Kaffee wird langsam aufgegossen, An der Zeit muss niemand sparen. Früh feierlich Radiomusik, Länger ruhen Arbeitshände, Freuen sich auf freie Stunden Fern von Leid und fern von Krieg. Alle erhoffen sich ein Kriegsende, Versöhnt mit Welt und ohne Wunden. ©Hans...
Sonntägliche Feierlichkeit
Sonntägliche Feierlichkeit Trompeten, Tuben und Posaunen, So hebt Musik mich aus den Daunen, Wenn mit sonntäglicher Feierlichkeit Frühmorgens geschenkt Erhabenheit. Es unterscheidet sich der Sonntag Von jedem anderen Wochentag, Weil damit innere Ruhe einkehrt, Wenn die Musik den Schöpfer ehrt. Auch mit Orgelklängen begleitet mich Der frühe Morgen, besonnt sich Und gibt mir jene Friedenszeit, Wo...
So aber kommen wir
So aber kommen wir So aber kommen wir nicht mehr zusammen, Wenn wir Krankheit als Selbstschuld begreifen, Den Kranken als Eigenverursacher verdammen, Sein Schicksal mit einem Achselzucken abstreifen. Das war schon immer Mantra vieler Gesunder, Alles Kranksein als menschliche Schwäche zu sehen. Gesundheit erklärt man als Privileg, nicht als Wunder Und lässt die Kranken in den Orkus gehen... Gar...
Egal, welchen Weg
Egal, welchen Weg Je scheingottgefälliger ein Mensch irrt, Desto mehr führt seine Wegstrecke ihn ins Verderben, Denn das macht uns ja kein Priester weis: Immerzu sich nur zeigen als führender, guter Hirt', Will er doch für sich selbst und nur dafür werben Und gibt so doch nur die Toleranz preis. Je gottfunamentaler ein Mensch wird, Desto mehr verzichtet er auf souveräne Freiheit Und lässt sich...
Die Kraft der Kleinfamilie
Die Kraft der Kleinfamilie Wo das Normale stigmatisiert wird, Da kann man jene Leistung nicht mehr sehen, Die uns Kraft gibt als Seelenwirt, Wenn nur kritisiert Zustand und Geschehen. Gespeist aus Arroganz und Spinnerei Lässt sich das Kleinteilige immer verdammen, Nur, weil es angeblich konservativ sei: Linkslastigkeit sucht nur nach den Ammen. Die Kraft der Kleinfamilie jedoch Begleitet Kinder...
Zukunftsängste
Zukunftsängste Zukunftsängste wegdiskutieren wäre Ignoranz, Denn in Zukunftsängsten eingebunden bleibt der Tanz. Das Leben ernst zu nehmen - so handelt die Vernunft, Ist auf der Hut und rettet damit Menschheitszukunft. Wo sich der Pessimismus einnistet, ausbreitet, Da erfriert, was eigentlich seelengeweitet. Dadurch aber enteilt die Lebenslust, Wir versinken in dem grauen Dauerwust. Und auch wo...
Spatz
Es braucht wenige Worte weil Gesten und Blicke viel wichtiger geworden sind. Vom du und ich zum wir. Hab keine Angst: Ich reiße dir deine Federn nicht aus. Lass dich fliegen wohin du willst. Strecke dir die Hand entgegen und genieße das Vertrauen, wenn du zart auf meiner Haut landest. Behutsam flattern deine Flügel. Dann findest du Ruhe. Dein Herz schlägt mit voller Kraft und gibt mir eine tief...
Einsamkeit
Die Dunkelheit der Nacht ist unerträglich schwarz und schwer. Wie das Schweigen alter Steine am rettenden Flussufer. Nirgendwo gibt es etwas, wo man sich festhalten könnte. Der Sog der Strömung reißt alles erbarmungslos mit. Deine Stimme da auf der anderen Seite wird immer leiser im Rauschen des kalten Windes. Schon bald bewegen sich nur noch die Lippen. Konturen gehen zu Schatten über und...
Sonnenblumengeschick
Sonnenblumengeschick Trotzend dem herbstlichen Dauerregen Kann sich die Sonnenblume so bewegen, Dass sie sich vollständig davon abwendig, Die Blüte stellt, mit der sie trocken beständig. Das ist jene wundersame Fähigkeit, Welche die Pflanze bewahrt vor Schimmelleid, Ihr allzeit gibt treibenden Lebensmut, Den schließlich brauchen Kerne und Brut. So kann auch kein Wind sie bewegen Aus der...
Das naive Wesen
Das naive Wesen Das naive Wesen denkt sich die Welt nur schön, Denn so entlastet es stets sein Gemüt. Man muss damit nicht mehr in medias res gehen, Sondern schlendert leichthin zum Gestüt. Man streichelt Tiere, geht zum eigenen Pferd Und reitet aus – alles für die Gesundheit. Man bereitet sich Pasta mittags am Herd Und glaubt, so lebe man aus seine Freiheit. Verdrängung mag zwar der Seele...
Der kleine Dichter
Wie ein König möcht ich sein, der den kleinen Dichter, bei Nacht, vorbei an gehäufter Pracht, zum schönsten aller Krüge führt, der gehüllt in allen Formen, und gefüllt mit Wein aus Dornen, auf ewig sein Geheimnis wahrt. In Hoffnung, dass mit jedem Schluck, seine Feder das Innerstes erkennt, und meinem Reich, das Sonnenlicht, doch wieder schenkt. Doch schreibt er nur, vom Windspiel, das, den...
Die Menschheit bombt
Die Menschheit bombt Die Menschheit bombt sich in die Steinzeit zurück Mit Vermüllung des Globus und verheerenden Waffen. Nimmt sie überhaupt noch den Frieden in den Blick Oder kann sie nur noch Leid, Tränen und Tote schaffen? Diesen modernen Turnaround verstehe ich nicht Nach einer so wunderbar langen Friedenszeit. Brauchen wir denn dieses Apokalypsegesicht Mit immer neuen Wunden, Schmerz und...
Im Widerspruchsmodus
Im Widerspruchsmodus Mit manchen Menschen kann man nicht reden, Sie sind offenbar als Neinsager geboren, Müssen immerzu ihr Mantra herunterbeten, Kein Intellekt bleibt dabei ungeschoren. Sie haben Gegenargumente gesammelt, Die Lobbyisten ihnen aufs Auge gedrückt. Wer dagegen suchend Anderes stammelt, Den macht ihr Gelabere ganz verrückt. Anstatt Neues an sich heranzulassen, Sich ein wenig von...
Der Freude stille Wende
Der Freude stille Wende Niemals habe ein Ende Der Freude stille Wende Hin zu öffnenden Gaben, An denen wir uns laben. Was hat man uns gesagt? Ist Liebe denn vertagt? Lass' dir das nicht einreden, Es verursacht doch nur Schäden! Der Liebe Kraft bleibt wunderbar, Lebendig ist sie unbesiegbar Für den, der langen Atem hat, Gar unbeirrt in Wort und Tat. Falte also die Hände Bei Freude stiller Wende,...
Sehr habe ich mich gefreut
Sehr habe ich mich gefreut Sehr habe ich mich gefreut, Begegnungen zu erleben, Welche mir Auftrieb geben Mit hellem Plaudergeläut. Offenbar musst' ich erkennen, Dass Menschen sind wie sie sind, Einer gut ist, der andere spinnt, Sie geteilten Zielen nachrennen. Da wirst Du nicht mehr gefragt, Was Du bist, ob Leid an Dir nagt. Man sieht Dich nur als Gast, Aber einer, der halt betagt. Wie auf einem...
Es tanzt mir
Es tanzt mir Es tanzt mir ein Fliegchen vom Fenster hierher und landet auf meinem Kissen. Wie ein Liebchen, so schwebt ein Zweites daher, die Beiden will ich nicht mehr missen. Vorsichtig treten sie zu sich heran und nähern sich auf Sichtweite, um ganz still dort zu verharren. Was sagen die Riesenaugen dann, wenn sie erfasst die Bandbreite und sie nur noch starren? Blitzartig sitzt das eine...
Weiß ich, was
Weiß ich, was Weiß ich, was richtig ist Oder weiß ich es nicht? Wer übers Ziel hinausschießt, Der übersieht Rettungspflicht. Am Humanem sich entlang zu hangeln, Auch dafür gibt es das Sittengesetz: Niemandem sollte es an Fairness mangeln, Gegen Beleidigungen und das Gehetz. Europa hat immer noch die rettenden Balken, Mit denen wir das Gute Leben erreichen: Wir müssen nicht ständig die Güte...
Facharztbesuche
Facharztbesuche Mit zunehmendem Alter wachsen Baustellen, Welche sichtbar und spürbar erscheinen, Während wir immer noch auf die Jugend zählen, Denken, die Zeit will es gut mit uns meinen. Der Körper will sicher und gut funktionieren, Denn immer noch ist er unser Gottesgeschenk. Dennoch muss man vermehrt Schmerzen spüren Am Kopf, am Bauch, am Rücken, am Gelenk. Also auf, die Fachärzte aufgesucht...
Ein Wunderwerk
Ein Wunderwerk Für manche ist er nur ein Zellhaufen, Der Körper, der gut funktioniert, Wo Bakterien, Hormone um Vorherrschaft raufen Und alles Leben nur noch zufallsgeführt. Für Atheisten gibt es sie ja nicht, Jene Gottheit, welche alles Leben erhält. Sie behalten immerzu ihre ablehnende Sicht, Obwohl auch ihr Leben auf Wunder gestellt. Für Gottgläubige bleibt er ein Wunderwerk, Komplex,...
Gehe nicht denen
Gehe nicht denen Gehe nicht denen auf den Leim, Die Wasser predigen und Wein trinken. Suche Dir Deinen eigenen Reim, Man muss sich nicht immerzu verlinken. Glaube nicht alles, was das Netz Dir sagt, Wenn wieder von Wahrheit geredet, Weil dort eben auch das Verlügen nagt, Wo Mantras nur heruntergebetet. Gehe nicht zu denen, die nur übelmeinend Sich informieren bei toxischen Zeitgenossen, Die...
Und über allem
Und über allem Da spielen noch Kinder am Straßenrand Ganz selbstvergessen mit Steinen. Wie schön ist es doch in ihrem Land, Wo immerzu Friedenssonnen scheinen. Da sitzen auch Erwachsene im Café, Unterhalten sich murmelnd und genießen: Eine ältere Frau trinkt ihren Grünen Tee, Alles kann, nichts muss sie mehr müssen. Und aus Gärten leuchten üppig Tomaten, Besitzer sind beschäftigt mit Ernten:...
Angesichts
Angesichts Angesichts brutaler Mordtaten Kann man nur noch Mozart hören, Verdrängt damit den Seelenschaden, Wenn Brutalos sich mordverschwören. Warum glauben manche, Opfer sein zu müssen, Die Täter gar noch zu entschuldigen? Tritt man das Lebensrecht nicht mit Füßen, Lassen wir Leidsiege dabei huldigen? Was bleibt von der humanen Welt, Wenn sie sich dagegen nicht mehr wehrt, Tätlichkeiten nicht...
Ich kann es deshalb nicht nachvollziehen
Ich kann es deshalb nicht nachvollziehen Da habe ich den Ankömmlingen einst die Sprache gelehrt, In der Hoffnung, sie würden unsere Kultur auch schätzen, Habe in sozialem Gefüge all ihren Feinden gewehrt Und sie jahrelang geschützt vor dem Verhetzen. Und jetzt? Was ist mir von all dem geblieben? Enttäuschung, denn ich entdeckte großes Hassen. Die Beziehungen mussten sich damit eintrüben, Wo...
Nur eine Sicht
Ich schaue in den Spiegel. Was passiert mit mir? Ich schaue zu dir, ich liebe dich, sage ich dir. Du schaust an mir vorbei. "Deine Liebe ist nicht echt", sagst du ihr. Ich stehe hier, in der Gegenwart, versuche herauszufinden was befreit. Du stehst fern ab von mir, den Blick fixiert auf die Vergangenheit. Du bemerkst nicht was ich schon längst weiß, dass diese Distanz entzweit. Meine...
Die Jahreszeiten
der erträumte Winter die Störche sitzen hold in Afrika der Schmetterling gefroren im hehren Teich Mäuse schreiben schönen Mythos ein Dorfjunge sehnt sich nach dem Mondlicht die Hexe verzaubert apollinisch eine wunderbare Welt auf eine zarte Weise Ich bin voll druidischer Zaubereien Du bist eine Libelle Wir singen der träumerische Frühling die Störche sind heimgekommen so zart der Schmetterling...
Ich glaube nicht
Ich glaube nicht Ich glaube nicht, dass Geld denn alles ist, Wenngleich auch ohne Geld alles doch nichts. Nur jener Mensch, der gierfrei in der Lebensfrist, Nimmt wahr die Schönheiten des Weltgesichts. Ein wenig müssen Wünsche wir ablegen, Mit denen nur die Eitelkeiten vollbepackt, Müssen uns lesend, chillend auf das Sofa legen, Wegsperr'n, was die Nerven intensiv bejagt. Wir sind nicht dazu...
Ein wenig weniger
Ein wenig weniger Ein wenig weniger wär' manchmal mehr, Dazu viel nerven- und kreislaufschonender. Mach's Dir als Erdenbürger nicht so schwer, Infarktfrei leben ist doch lohnender! Man kann nicht immer alle Sorgen tragen, Die uns das Schicksal leider präsentiert, Denn in den allzu vielen unserer Lebenslagen Sind wir oftmals leider stressgeführt. Deshalb muss man nach Entlastung suchen,...
Das Poetenpodium
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