Am Weiher

Am Weiher Geflügelte Wesen schweben am Rand Des Weihers, wo langsam Wärme treibt, Denn Frühling zieht hellend ins Land, Das uns Lebenslust und Grün wieder zeigt. Uns Menschen sind die Türen verschlossen, Weil wir zum Eigenschutze verdammt, Haben bisher ja sehr viel Freiheit genossen, Wo durch den Virus die Gesellung erlahmt. Doch unsere Natur lässt sich nicht aufhalten, Steht auf und holt sich...

Fastenzeit

Fastenzeit Steh' auf, mein Freund, Fasten tut not Und auch Bewegung bis zum Tod, Denn alt kann nur der Wanderer werden, Der lindert so seine Beschwerden. Die Fastenzeit hält uns bereit Viel Hoffnung auf mehr Lebenszeit, Weil wir in diesen Virustagen Kasteiungen leichter ertragen. Der Morgen kennt den Kräutertee, Kuchen und Zucker sind passé. Am Mittag reicht der Blick zum Schätzle, Denn es gibt...

Alltags-Helden

Bisher sah man es ja nur im Film, die ganze Welt steht plötzlich still. Doch es gibt Menschen, die agieren, das Mensch und Wirtschft noch florieren, und wissendlich, trotz der Gefahr, sind sie im Job und für uns da. Es sind nicht Promis, reiche Leute, sie lebten unscheinbar, bis heute. Die Helden dieser Pandemie, sagt man im Fernsehn, dass sind sie. Gesundheit opfernd, mühn sie sich, für wenig...

Drei Steine

Ein Strand im irgendwo. 3 Steine im Sand. Keiner hat sie hingelegt. Im Sand Spuren der Wellen Man erkennt ihre Bewegung auch wenn im Moment alles still steht. Die Wellen werden wiederkommen Der Tanz geht weiter. Zauber dieser Welt. © A. Namer

Idyllische Behütung

Idyllische Behütung Hüte Dich vor der Zerstörung von Idyllen! Sie mögen langweilig Dir scheinen, vielleicht sogar dem Kitsch recht nah. Doch sichern sie Dir jenes feine Leben, das hin zum Guten Leben führt. Hüte Dich vor der Zerstörung jener Wolkenkuckucksheime, bei denen Du im Kindesalter schon gespielt. ©Hans Hartmut Karg 2020 *

Stelldichein

Stelldichein Sie kommt stets elegant gefahren In ihrem Auto, oft in Schwarz, Ist dabei niemals abgefahren, Will sehen ihn im fernen Harz. Sie treffen sich oft auf dem Brocken, Weil niemand sie dort leicht erkennt, Sind zärtlich und ganz unerschrocken, Wo er sie immer „Liebste“ nennt. Beide sind sie ganz fest gebunden, Lieben das Angestammte noch, Haben sich hier nur eingefunden, Sind treu den...

Durchatmen

An manchen Orten lässt sich spüren, wie die Natur atmet. Gerne setze ich mich dann zu ihr und wir atmen gemeinsam. © A. Namer

Die kleinen Schritte

Die kleinen Schritte Die Liebe kennt große Versprechen Und Schwüre bis hin zum Zenit, Um diese mit der Zeit zu brechen – Der Zeitfortgang hält da nicht Schritt. Besser ist's, Schwüre zu lassen, So bleibt auch die Enttäuschung aus: Liebende müssen nicht hassen, Wenn die Beziehung dann läuft aus. Die kleinen Schritte hin zur Liebe Sind dem Begehren leichter dienstbar, Denn erst wenn parallel die...

Begegnungen

Begegnungen Im Morgen spiegelt sich das Heute, Das Heute kennt noch nicht den Tag, Begegnung, Redefluss und Leute, Wie man das ja als Mensch gern mag. Doch die Begegnungen, zumeist, Sind ungeplant und unerwartet, Geh'n mir mitunter auf den Geist, Wenn sie feindselig sind geartet, Wenn vorher man den noch nicht kennt, Der sich lautstark zum Reden rüstet, Den man erst nur beim Namen nennt Und der...

Mögliches in Viruszeiten

Mögliches in Viruszeiten Was ist das für ein Gejammer, Das wir heute hören müssen, Als würde die Welt einstürzen? Das Schicksal bleibt der Hammer, Nicht jedes Moment wird zum Gruß, Mit dem wir den Lebenslauf würzen. Müssen wir deshalb wehklagend bleiben, Wenn die Virusnot uns erfasst, Um uns wieder gehen zu lassen? Nein, wir können lesen und schreiben, Dadurch mindern die Schicksalslast, Können...

In Quarantäne

In Quarantäne Gezwungen, in der Wohnung zu bleiben, Mobilität völlig einzuschränken: Der Virus kann uns so nicht entleiben, Wir müssen an Inhäusigkeit denken! Zunächst fällt es allen schwer Kaum noch mit dem Auto zu fahren. Manche Beziehung wird dadurch leer, Das wollen wir uns alles ersparen! Deshalb hat unsere Zeit das Netz, Telefone, Posts und WhatsApp. Was soll also das Geschwätz: Die Krise...

Hommage an Hölderlin

Hommage an Hölderlin Und wären die Himmlischen Nahe der Berge, gar mir nah, So gäbe der Wald den Tau frei, Als wäre das Tal nie ohne Wasser. Diotima wäre frei mir ganz, Nicht mehr eingehegt in Familie, Stadt, Gesellschaft, gefangen in Konventionen. Sie wäre enträtselt, entschleiert dem Leben. Ihr, Himmlische, gäbe es noch Mein antikes, mein früheres Griechenland, Wie selig würde ich mit ihr...

Verzögerungstaktik

Verzögerungstaktik Kinder spüren, was sie nicht wissen, Aber sie wissen stets, was sie wollen: Am Abend gern werfen mit vielen Kissen Und mit den Geschwistern noch lange tollen. Selbst überlange Abendgeschichten Reichen meist ihnen dazu nicht mehr aus, Dass sie sich für das Einschlafen herrichten: Eltern sollen nicht aus dem Zimmer raus! Waren wir nicht selbst einmal so Als Kinder, zu oft nur am...

Gnadenhoffnung

Gnadenhoffnung Und wären die Tage nur Nächte, So würde die Neugier uns treiben Ins Licht, immer hin nur zu allem Licht, Eingedenk, dass ich bei mir früher dächte, Sehnsüchte auf das Schicksal zu schreiben Wär' nötig, damit das Versprechen nicht bricht, Mir doch noch die Lebensfreude zu retten, Wenn Dunkeltage mir schon nicht weichen Und wir allesamt im Verborgenen leiden, Weil wir uns auf...

Hilf, Herr

Hilf, Herr Hilf, Herr, dass wir sie auch ertragen, Die Isolation in diesen Tagen, Nicht gehen aus Wohnung und Haus, Das führt aus der Krise heraus. Hilf, dass die vielen Mittel greifen Und Impfstoffe nun endlich reifen, Die Forschung sehr erfolgreich sei, Nicht nur Reden im Vielerlei. Hilf, dass die Politik auch handelt Und nicht nur im Berichten wandelt, Um Menschen vor sich selbst zu schützen,...

Freundschaft

Manchmal denke ich mir, Freundschaft - ist fast so, wie eine gute Beziehung zwischen Eltern und Kind. Sie geht – durch alle Hoch`s und Tief`s der Leben. Es kann alles geben, was es im Leben so gibt. Gleichzeitig ist jedem bewusst, dass diese Verbindung existiert. Das ist eine Basis, mit der man es schaffen kann, Seite an Seite das Leben zu bestehen. © A. Namer (Thank`s...

Klares Signal

Klares Signal Die Pandemie zeigt einmal mehr: So wichtig sind wir Menschen nicht! Die Erde hat es mit uns schwer Zu wahren ihr Naturgesicht... Fast alles ist nun menschbedeckt, Was Erde kaum noch tragen kann. Die Menschheit hat noch nicht gecheckt: Vermehrung bleibt ein leerer Wahn... Sie sieht sich als die Schöpfungskrone Und macht sich alles untertan, Kommt damit zur Gefahrenzone, Weil sie...

Regenfässer

Regenfässer Die Tropfen fallen aus der Rinne, Plätschern von dort ins Regenfass. Das raubt dem Schlaf die schweren Sinne, So träum' ich leicht – ohn' Unterlass. Dabei ist es wie in den Bergen, Wenn der Gebirgsbach uns begleitet: Der Traum kann sich im Schlaf entbergen, Schiebt weg, was uns noch Not bereitet. Das Plätschern hält das Geistziel wach, Das doch der Schlaf längst übermannt Mit...

wir- gewesen

Vor ‘ner Zeit, da gab’s ein wir- ein dich und mich, mich und dich, ein du und ich, ich und du, ein uns. Ein dich und mich, ein mich und dich, ein du und ich, ein ich und du, ein wir. Aber was ist jetzt? Hier und heute? Jetzt gibt es dich und es gibt mich, dich dort, mich hier, dich da, mich an einem anderen Ort. Du nicht hier bei mir, ich nicht dort bei dir, beide verloren, an anderen Orten,...

Friedensbedingung

Friedensbedingung Wie kann unsere Welt jemals Frieden finden, Wenn uns ein Gott Hilfe vorenthält? Wie können wir uns an friedfertiges Handeln binden, Wenn von uns das alles nicht selbst gewählt? Wissen wir doch nicht, ob es einen Gott gibt, Wenn wir auf Weltkatastrophen sehen Und ob dieser Gott die Menschen auch liebt, Wenn sie zum Kriegstreiben gehen. Wir allein müssen den ersten Schritt wagen,...

Nähebedürfnis

Nähebedürfnis Mama hat ihn stets in den Arm genommen, Vom ersten Tag an hat er Zuwendung erlebt. So ist er zu seinem Sehnen gekommen, Auch als die Mutter nicht mehr bei ihm lebt'. Sie wohnt jetzt sehr weit und sehr fern, Will ihr Altersfreisein ganz leben. Er sieht zum Himmel, zum Abendstern: Nähe kann sie ihm nicht mehr geben... Also sucht er sich einen lieben Arm, Hände, die ihn zärtlich...

An die Grenzen kommen

Kraft erfordert’s an Grenzen zu kommen, Ein neuer Berg, noch nie erklommen. Grenzen, an die wir zuvor noch nie dachten, Oh, über was wir noch vor paar Tagen so lachten. Um was wir noch vor paar Tagen so bangten, Erzählten von „Grenzen“, an wir gelangten. Nun erscheinen uns jene wie ein schöner Traum, Denn Normalität, nun, die gibt es noch kaum. Jede Berührung, jede Achtlosigkeit, Jede Pflicht,...

Tauben turteln

Tauben turteln Die Taube fliegt hin zum hölzernen Dache, Denn volle Liebe ist nun ihre Sache, Mit der sie im Jahr das Leben entdeckt, Wenn sie von der Frühjahrslust geweckt. Beide herzen und schnäbeln nun recht lange, Bis dann der Herr doch endlich zugange, Denn der Wille treibt ja seine Begierde, Doch wer ist dabei der wirklich Verführte? Leicht fällt das Turteln jetzt den Tauben, Die überall...

Ausritt

Ausritt Lichtgewandte Frühlingsblüher Stehen schon im Gartenreich, Kommen dieses Jahr wohl früher, Wachsen nah' am Gartenteich. Sehnend haben wir gewartet Auf den Lenzlauf dieser Tage, Der schon lichtheller geartet, Dass den Ausritt ich nun wage, Weg von allen Menschenmassen, Weg von allen Einkaufstempeln, Damit sie gesund uns lassen, Nöte uns so nicht anrempeln! Nah zum Hohlweg, ins Gelände...

Veränderung

Manchmal ist es einfacher, einem störrischen Esel Gewohnheiten abzugewöhnen, als uns selbst. © A. Namer

Bua, gloob miar

Bua, gloob miar Bua, gloob miar, a fleißiga Froo Dia fend ma ned leichd in dr Weld. Manche isch hald nuar fiar d'Schö'heid doo Ond scharf auf Dei g'schbaardes Geld. Woisch, Bua, oo nedd jeeds Mädle Isch deara Männerweld oo hold. Manches hodd nuar a dickkopfads Schädle, Wenn's midd iare scheane Ooga rolld. Drom g'schoob ja genau naa, Ob's nuar laud ischd ond a Schand Oddr di wirkgle liabhaba kaa...

Wendezeit

Wendezeit Manche Wunderzeiten, sie verleiten die Spekulanten und Ignoranten, dass alles so wunderbar harmlos sei und dem Verstande doch einerlei, wenn der Übermut sich erdreistet und die Vernunft darob nichts mehr leistet. Spätestens dann wird wieder auf den Boden geholt, was bisher nur auf platte Konsumlust gepolt, so dass neue Bedrohungen des Lebens nun endlich wieder bleiben vergebens, weil...

Liebeswendung

Liebeswendung Viel zu wenig trägt die Bindung, Wenn nicht ständig Nähe bleibt: Locken bringt die Überwindung, Welche Liebeswendung treibt. Klammern kann dabei nicht tragen, Panik wird dann mitvollzogen, Kann Ängste davon nicht jagen Und die Liebe wird verlogen. Was sich gern vollzieht, ist Lust, Angenommen und geteilt. Nähe will die schöne Brust, Bei der Zärtlichkeit nun weilt. Anfangs gibt es...

Der geschundene Kontinent

Der geschundene Kontinent Da sind sie ein Leben lang fleißig gewesen, Werden nun im Alter vom Virus bedroht, Der so viele gute Alte kann nun entwesen, Dadurch wächst des Kontinents Not. Wie haben sie doch fein gelebt und geliebt, Sich auch immer wieder zusammengerauft, Gelacht und ertragen, was die Trauer getrübt, Selten angehalten und selten verschnauft. Jetzt stehen wir alle am Scheideweg,...

Tomaten säen

Tomaten säen Während die Viren das Weltgeschick reiten, Geh' ich in meinen erwachenden Garten, Kann dort mein Paradies begleiten Und geduldig auf den Frühling warten. Heute werde ich Tomaten säen, Abgestorbene Pflanzen ganz abschneiden, Später mit der Sonne spazieren gehen, Den schönsten Tag mir selber bereiten. Und ab nächster Woche Keimlingen zusehen, Wie sie dort mit Macht ergrünen, Damit sie...

Das Poetenpodium

Das Poetenpodium ist eine Online-Plattform für Poeten & Poetinnen, auf der Du lyrische Texte verschiedener Autoren und Autorinnen findest. Du kannst eigene Poesie veröffentlichen und Poesie anderer bewerten und kommentieren. Mach mit und veröffentliche Deine Texte auf Poetenpodium.de!