Müde
Ich bin müde vom Lebengekennzeichnet durch so viele Narbenmusste so viele Dinge erlebenWo sind all die Farben?Hab mich verliebt in die EinsamkeitIn der Hoffnung auf mehr FriedenDoch in meinem Kopf ist so viel StreitUnd so blieb ich liegenIch denke so viel nachStelle mir die falschen FragenSo viel Zeit die zerbrachIch höre meine Stimme klagen
Sinn
Du sagst, du hast Zuversicht.Du siehst in der Dunkelheit ein Licht.Du fragst mich, ob ich es auch sehen kann.Ich sage dir, ich sehe es nicht und füge hinzu, vielleicht sehe ich es irgendwann und ich weiß nur noch nicht wann. Und was passiert dann? Du sagst, wenn ich das Licht sehe, dass ich dann den Sinn im Leben gefunden habe und das dann alles gut ist. Ich frage dich, warum du so bist.Du...
Alte Musik
Alte Musik Man merkt den Pfeifenklängen an,Dass sie doch jugendlich bemüht,Wo man den Frühling spüren kann,Mit dem Europa einst erblüht. Fern klingen Töne unseren Ohren,Die Bach, Händel, Mozart gewöhnt,Wo Perfektion ist eingeborenUnd jede Harmonie geschönt. In Frühmusik sich zu versetzen,Die einheimisch, doch längst vergangen,Gehör nicht an Ohrwürmern wetzen –Kann man da denn noch hin...
Neue Lebensformen suchen
Neue Lebensformen suchen Haben wir nicht alle schon entdeckt?Suchen wir noch nach weiteren Formen,Mit denen man dann fürderhin aneckt,Verwirft bisherig' Leben und die Normen? Auf der Suche nach den LebensformenWill der Mensch dem Tagtrott fliehen,Sich entfernen von den Nornen,Wenn die neuen Zeiten dann aufziehen. Wunderbar ist immer die Idee,Ideen sind stets wunderbar.Doch im Fortgang und in...
Lied des Autarken
Morgentau
Morgentau Wie saugt sich endlich wieder vollDas Erdreich, das heuer am MorgenVom Sommer sich erholt so wohl,Kann sich genügend Wasser borgen! Der Morgentau benetzt die Fluren,Kommt hin auch zu den TrockenhängenUnd kann dort Wege feucht bespuren,Befreit Wälder von Trockenzwängen. Wie wunderbar ist's anzusehen,Dass selbst im Netz die große SpinneZum Wassertropfen hin kann gehenBei uns hier an...
Empirie, Metaphysik, Transzendenz
Empirie, Metaphysik, Transzendenz Die weite Welt der PhilosophieKann uns auch fürderhin begleiten,Wenn wir sie als Ergänzung sehen,Fundamentalismen nicht verbreiten. Die Menschheit kennt doch jene Zeiten,Um Geistreiche sich anzueignen,Mit Widersprüchen auch zu streiten,Denn Freiheit ist dem Geist ja eigen. Sehr früh im alten GriechentumForderte man die Herrschaft einDes Philosophen, der nicht...
Dezemberwelt
Dezemberwelt Schon glaubte ich ganz schneeversessen,Dass auch dies Jahr in WendezeitenOhne Skischritt wird ausgemessenUnd grau bleiben des Landes Weiten. Nun weckte uns ganz früh am MorgenDes Schneepflugs lautes Weggeschiebe,Bescherte uns den WintermorgenUnd mit ihm weiße, helle Liebe. Ja, das ist schon ein Tag im Glück,Wenn Kinder mit den Schlitten fahrenMit Augen voller Glanz im Blick,Sich...
Little
Little Der Enkel musst' zuhause bleiben,In Quarantäne seine Klasse.Deshalb konnt' er auf WhatsAppp schreiben,Dass Schnee zu Kugeln er will fassen,Die er nun formt, um seinen Hasen,Den Little, daran lecken zu lassen.Schneeweiß die Dächer, viele Straßen,Er will ein Herz sich deshalb fassen,Geht mit dem Hasenkind hinaus,Da toben sie sich mächtig aus. Das Tierchen spürt des Enkels Freude,Schlägt...
Warum?
Warum ergötzest du das Firmament deiner Sterne wenn meine Flamme erloschen und die Verzweiflung mein Blut behemmt? Rette mich! Rette mich! Hattest du nicht diesen Turm aus deinem verhassten Fleisch gebaut damit der eisige Grund nicht mehr dein Herz durchbohrt? Und stets erhofft das er keinen Schatten wirft. Und doch gabst du dir eine Blöse, versprachest mir deine warmen Arme egal wie scharf...
Das Feine
Das Feine Das Feine unterscheidet sich von Grobem,Indem es dem Sanften noch Chancen lässt,Sich dort einzufinden, wo es ohne TobenDie Seele labt, das Gemüt nicht nässt. Das Feine sucht sich die MorgenröteUnd möchte die Stille genießen.Dazu braucht es nicht die Laute der Tröte,Niemand muss daselbst auf Spatzen schießen. Das Feine findet sich deshalb dort ein,Wo die Grobschlächtigkeiten ihm...
In den Frühzeiten der Musik
In den Frühzeiten der Musik In den Frühzeiten der Musiksuchten im Tanze Frau und Mann sich.Das Alter schaute zuund zog sich nach und nach zurück. Im Tanz und nur mit ihmwurden Beziehungen geknüpft.Trotz der dörflichen Engegab es die Freiheiten im Frühlingstreiben. Dann differenzierte sich die Musikin weiteren Raumklängen ausund es verschwand die vitaleLebensseligkeit früher Tanztage. In den...
Du
Du bist für immer Meins. Wir zusammen sind eins, in dieser Welt aus tausenden zerbrochenen Einzelstücken. Das sagtest du zu mir, so beiläufig, in dem Moment einer unbeschwerten Minute.Jede andere Minute voller unlösbaren Probleme, haben wir erfolgreich ignoriert und in die hinterste Ecke unserer Gehirne verstaut.Ich habe immer an uns geglaubt, aber du hast tausende Tonnen Traurigkeit vor die...
A.
Du gehst den letzten Schritt.Nimmst die dunkle Melancholie mit.Der Mut gibt dir einen Tritt,für den perfekten letzten Schritt. Die Angst ist ein furchtbarer Begleiter.Die Neugierde treibt dich weiter.Nach unten, hinab in die Dunkelheit.In einem schneeweißen Kleid -in deinem Lieblingskleid. Du fällst und siehst kein Ende.Du prallst nicht auf die Erde, sondern in warme Hände.Und eine leise Stimme...
Zukunft
In meiner Zukunft wünsche ich mir ein Haus, ein kleines Haus, das genügt mir. Ich wünsche mir eins, zwei Fenster, die mich in die Welt blicken lassen. Die mich aber trotzdem beschützen. Ich wünsche mir etwas in diesem Haus, das mich meine Einsamkeit nicht spüren lassen wird. Ich bin dann nämlich bestimmt allein. Doch diese Einsamkeit wird mich nicht auffressen, wenn mich meine Fenster vor der...
Sie
Sie war wie ein Universum. Ich war gefangen in diesem Universum. Ihre Augen wie die Sterne. Ihr Lächeln, der Gott an den ich glaubte. Als dieses Lächeln erlosch, erlosch auch Ich.Der Glaube an sie war nicht falsch, aber auch Glaube kann Personen, die keine Hoffnung mehr haben, nicht retten.
Unsere Liebe
Wenn unsere Liebe ein Buch wäre, dann müsste man zwischen den Zeilen lesen, um die guten Dinge zu sehen.Viele meiner Freunde sagen, dass sie unsere Liebe nicht verstehen.Sie sagen mir, ich soll von dir weggehen.Du bist zu oft der Grund für meine Tränen.Vielleicht bin ich zu blind dafür, mir unseren Untergang einzugestehen.Ich werde dich verlassen, mit vielen schönen Erinnerungen an unsere...
Sonnenstrahlen
Ich wache auf, sehe die Sonne durch das Fenster. Weg mit den Gespenstern. Es lebt sich schöner, wenn die Sonne scheint, weil dann Alles so viel erträglicher scheint. Dann gibt es Dich und Mich, vielleicht sogar lebenslänglich. Wir streiten oft, wenn es draußen kalt ist. Ich frag mich danach immer, ob du mich wohl vermisst. Jetzt ist es warm, du liegst friedlich neben mir. Dieses Lächeln in...
Nachts
Nachts. Lange Gespräche. Du und Ich. Wir beide zusammen hier. Sitzen eingekuschelt in Decken nebeneinander. Auf dem Dach über der Großstadt. Trinken Wein und essen Pasta. Genießen die gemeinsamen Augenblicke. Sind füreinander da. Lieben uns. Nachts.
Zerstörerische Liebe
Glasiges Funkeln in deinen Augen. Diese Augen, die mir so sehr den Atem rauben. Leere Worte aus deinem Mund. Den Worten, denen ich so sehr verfalle, ohne Grund. Dein Lächeln, welches mich so berührt. Dein Duft, der mir den Atem abschnürt. Ich weiß, dass du nicht gut für mich bist und trotzdem lasse ich dich. Ich lasse dich mich zerstören, denn ich will nur dir gehören.
Wisse
WisseWisse,wenn niemand Dich mehrattraktiv findet,niemand mehretwas von Dir wissen willund keiner sich mehrnach Deinen Befindlichkeiten erkundigt,ist es vielleicht an der Zeit,sich die Frage zu stellen,ob es jetzt reicht.Wisse aber auch,dass dies die allergrößteFreiheit sein könnte,wenn Du Dir selbst genug bist,nicht pausenlosnach fremden ReizenAusschau halten musstund nicht weiterhindarauf...
Des Menschen Wohl?
Des Menschen Wohl? Sehr schnell wandern die Zahlen,Bildschirme sind ohn' Gnade.Du möchtest lieber malen –Der Zeitfresser sagt: „Schade!“ So viel zieht an Augen vorbei,Sehr bunt mit wenig Zeit zum DenkenUnd rinnt vorbei als Vielerlei,Kann keine Nachdenkzeit Dir schenken. Klarheit im Denken dann beraubtVerändert das auch Dein Gehirn:Wo Überlastung aufgebaut,Bietet das Vielem keine Stirn. Die...
Rede doch einfach mit mir
Rede doch einfach mit mir Rede doch einfach mit mir,Sag mir, wo Dich der Schuh drückt,Was Du an mir sehr magstUnd was Du nicht magst. In guter PsychologenmanierKannst Du mir das alles schreiben.Ich bin Dir gar nicht böse,Ich bin nicht beleidigt! Längst weiß ich von Dir,Dass Du behutsam die Wege gehst,Niemals berserkerisch,Immer einfühlend, empathisch. Da will ich gerne annehmen,Was Du mir zu...
Der IQ sinkt!
Der IQ sinkt! In diesen Industrienationen,Selbst wo Genies erfinden Drohnen,Man in Bildschirme kann versinkenBeginnt der IQ abzusinken. Sind es die Gene, die Suchtmittel,Chemieprodukte vom Weißikttel,Abgase oder die Verstrahlung,Die Futtermittel, Feinstaubmahlung? Sind es gar Bildung und Erziehung,Die nicht mehr drängen auf Bemühung,Dazu Jodmangel, Digitales,Vielleicht sogar Ersatz des...
Der Blick zum Himmel
Der Blick zum Himmel Manche schauen mitunter nurvon den Höhen ihres Gebirges herunter.Da fallen Autos und Häuser klein ausund Menschlein eilen rasch in die Ferne. Sollten sie nicht auch nach oben blicken,nachts zu Mond und Sternen sehen? In der stillen Unendlichkeitdes heraufwachsenden Nachthimmelserkennen sie vielleicht endlich ein wenig,wie klein ausgefallen sie selber sind. ©Hans Hartmut...
Unblind
Wo leuchtend noch Lichter Die Stille durchflogenUnd kalte Gesichter Die Stirn in Falten zogen Die Tür schallt gewichtig Und glättet die WogenMein Tun erhält Einsicht Dort führen bis heute die Stufen hinab Ins dunkle Verlangen, denn dort ist mein GrabWo jetzt noch bei Nacht meine törichten SchattenIn Bußen und Demut Erlösung erwarten Wo wortkarge Richter Die Ruhe beschworenUnd einsame ...
Erzählte Verkleisterung
Erzählte Verkleisterung Sie plätscherte so vor sich hin,Die Unterhaltung, sie war gut,Brachte auch viel GemütsgewinnUnd spürte auf den Lebensmut. Behutsam ging's langsam voranZu Schlachten, die geschlagen waren,Denn mit Gleichaltrigen kannMan fabulieren – noch nach Jahren... Ja, es ist schon ein schwierig' Werk,Weil ausgegraben, was längst schlummert.Der Abend wird zum Riesenberg,Wenn...
Lebenserwartung
Lebenserwartung Der Test gilt ja als evaluiert,Von Koryphäen austariert,So dass man keine Fragen stellt –Gar mancher wird zum Forscherheld. Wer fragt schon nach, wenn Retter nahen,Die nach nichts, als den Viren sahen,Wenn endlich ein Impfstoff in SichtUnd so dem Leben wächst ein Licht? Antwortet man ehrlich auf die Fragen,Die uns dann doch die Wahrheit sagen?Will man nach diesen Tagen,...
Das Gespensterschiff
Sie zechten mit Seelenpiraten.Nach eingeborenem KörperkampfAuf hoher SeeKrallten ihre TotgeweihtenIns Leben mit Weh.Dennoch demutsgekröntSchenkt die Liebe Gottes ihren Frieden.Aber die ErhabenenAus kussgegossenem * KupfermundSprechen auf hoher See die Toten an.Geister mit den Worten werben:Alle Menschen müssen einmal sterben.Doch wennDu auf dem *Schiffe dienstWirst Du unsterblich auf hoher...
Nahe der sagenumwobenen Insel der Sirenen
Wir Schwestern wir sangenNahe der sagenumwobenenInsel der Sirenen.Dem Fischer mit dem Netze ein Lied.Wir, waren die Stimmen, die klangen.So flossen auch Tränen, die rannen.In Trance rhythmischer WogenTobte das MeerPochte es dunkel im Herzen.In der Angst der Gejagten,Sangen wir ihn in ekstatischen Schmerz,Lockten ihn weiter aufs KliffBis sein Schiff zerschellte.