Die letzte Nacht

Ein paar Vögel zwitschern. Ein Baby schreit. Unwillig schnaufend drehst du den Kopf. Deine Arme umschließen mich. Deine weichen Haare streicheln über meine Wangen. Es ist warm unter dem Schlafsack, den wir uns teilen. Ich kann nicht schlafen. Im Mondlicht, das zu uns ins Zelt scheint, betrachte ich dein Gesicht. Du lächelst leicht. Vielleicht träumst du von den letzten Tagen? Auch ich denke...

Götterfreude

Im Keim geboren in bunt lebhafter Pracht Entsprießt befangen, der Erato stets gedacht, Sodass ersehe ich zur wohligrechten Zeit Zu dichten dir dies seiden Wörterkleid. Gedenkend deiner glanzumwehten Gestalt, umwölkest du mit holdsanftmütiger Gewalt das stolze Herze Aphrodites trüb in Neid, denn Schönheit ist dein ewig treu Geleit. Von Sol in götterhaft geneigter Hoffnung, des Nachts von Lunas...

Verena

Verena o Verena deinem Wunsche dir Befehl deinem Sehnen freilich folgend - ich mach draus keinen Hehl - erdicht ich güldnes Wortgewand. Vers auf Vers erklinget famos doch silbernklar in eloquenter Poesie schon adrette Wörterschar. Indes komm ich zu dir, Hauch ein in dies Gedicht dein feines Naturell, schreib dich ins Rampenlicht. Vom wortkargem Gemüt, die Antwort stets lakonisch doch es wäre...

Gute Nacht

Lasse dich von Morpheus auf träumefunkelnde Wogen geleiten, gebettet im weichen Nebelsaum der unendlich schillernden Weiten einer heimelig leuchtendbunten Welt, fernab vom irdisch fahlen Himmelszelt, hinfort durch einen schleierverhüllten Raum an lindumwehte Gestade, friedlich säumend das makellos versunkene Meer der Gedanken, die seit Urgezeit am Rand des weichen Nebelsaumes schäumend nach...

Ode an die Liebe

Die Liebe ist das Amen uns'res Lebens  und das Lächeln uns'rer Seele.  Zu entflieh'n ihr ist vergebens,  so hört, was ich erzähle.  Sie ist der Schlüssel zu Glückseligkeit  der Endzweck dieser Schöpfung.  Bezwingt sogar den Lauf der Zeit,  ist des Menschen höchste Krönung.  Sie ist’s starke Fundament der Welt,  hält sie machtvoll in den Fugen.  Zerstampft mit Herz das öde Geld,  ist - die stets...

Sonett – Zauber der Liebe

O holde Schönheit, du Krone der Schöpfung,  Auf ewig entzücket gar verzaubert mich,  Fesselnd meine Seele, einem Banne gleich,  Erkor’ ich dich zur Blüte meiner Dichtung.  Sehnsucht, heiß‘ mich Gefangener des Schicksals,  wahrlich Sklave deiner süß-eisern Ketten.  Hernach vermagst du nun mich zu erretten,  und entreißt die Schatten meines Tränentals.  Welk gebar‘ sich stets mein Geist und...

Ich liebe dich

Ich liebe dich, weil ich dich lieben muss; Ich liebe dich, weil ich nichts anders kann; Ich liebe dich nach einem Himmelschluss; Ich liebe dich durch einen Zauberbann. Dich lieb’ ich, wie die Rose ihren Strauch; Dich lieb’ ich, wie die Sonne ihren Schein; Dich lieb’ ich, weil du bist mein Lebenshauch; Dich lieb’ ich, weil dich lieben ist mein Sein. Friedrich Rückert | 1788 -...

Ein Tag

schwere Arbeitsschuhe bedeckt mit Blütenregen, qualmend im Blaumann an die Wand gelehnt. Geht ein Wind vorbei und schaut nicht hin. Bärtiger Greis mit vollem Haar, sitzt auf der Bank und starrt in den Tag. Singt ein Vogel ganz nah und verstummt wunderbar. Rosa lieblich geschwungenes Ohrgeschmeide Tattoo-umringt nackt den Kopf verziert. Wispert das Telefon ganz leise und ertönt in laut...

Letzte Tage meiner Krankheit.

Auf die grosse Reise mich gewagt: Ohne mein Wissen für lange verklagt. Entschlossen angetreten und mit Bedacht genossen, wusst' ich nich meines Zieles: die Gedankens Gossen. Im Tiefschlaf verwacht, was alles schnell besiegelt: Meine klare Stirn verschleiert, mit tausend Wüsten verriegelt. Unsanfte Ladung des Höhenflugs mir nicht bewusst, die nächsten Tage erbricht sich mein Verlust. Trotz...

Sommer

Ich laufe durch den Wald, genieße die wärmenden Strahlen der Sonne, lausche dem Gesang der Vögel. Rechts und links des Weges rauschen die Tannen im Wind, neigen ihre Wipfel als wollten sie mich begrüßen. Ein wunderschöner Tag, Ich laufe, mir geht es gut.   Jetzt geht der Weg bergan, oben an der Steigung sehe ich schon eine Bank, die zum Rasten einläd. Ich laufe. Werde immer langsamer,...

Einfach Weg

Du bist gegangen. Einfach gestorben. Ich habe plötzlich einen Freund verloren. Mit diesem Verlust habe ich nicht gerechnet. Ich bete zu Gott dass der Himmel Dich segnet. Im meinem Kopf höre ich noch Deine Stimme- ich will Dich was fragen! Antwortest Du mir? Es wird mir plötzlich schmerzlich bewusst: Du schweigst jetzt für immer. Ich spür den Verlust- es schmerzt, es tut weh, macht ohnmächtig vor...

Frühlingssehnsucht

Ich träum´ für euch den Frühling her, mit Sonnenschein und lauer Luft, Frühlingsblumen überall mit ihrem tollen Duft. Lämmchen ,Küken auf der Wiese,bunte Eier im Osternest und vom Osterhasen sieht man nur das Näschen,er hat sich im Gebüsch versteckt. Ein Bächlein plätschert leis´im Sonnenlicht, Vögel singen ihre Lieder... Mit dem Frühling kehrt die Hoffnung wieder.

Gleich

Ich träumte einst du wärst verletzt du schreist zugleich mich wach in Schock versetzt Kann das sein? Ist das Verbundenheit? verbunden, verbunden, verbunden für immer gebunden Ich fühlte mich einst als wär ich krank du glühst zugleich mich ansehend mit roten Wang Kann das sein? Ist das Verbundenheit? verbunden, verbunden, verbunden für immer gebunden wir brauchen uns nicht umrunden wir sind...

Frühlingskind

Zartes Köpfchen, erstes Schneeglöckchen! Zaghaft reckt sich erstes Grün. Unter Schneedecke lange verdeckten Frühlingsvorboten im ermsigen Tun. Sich so zu strecken, Sonne entdecken, mitten im Winter geboren zu sein- reines Vergnügen! Zwei Farben genügen Herzen zu öffnen. Mit Frühling allein bist Du verbandelt, mit März unzertrennlich, Kälte und Winde gewohnt, Und Augen strahlen Blumen entgegen...

Dom Turysty

Unscheinbar eine Herberge an der Straßenecke weinroter Backstein wenige Schritte entfernt vom Bahnhof im Glaskasten eine polnische Prinzessin die davon träumt ach wovon träumt sie die rotkarierte Wolldecke um die Hüfte geschlungen die Augen von Seelendunkel umrahmt so sitzt sie da blaß traurig lächelt nicht zeigt stumm die Preisliste ein abgegriffenes Blatt Papier vergilbt wie die bilderlosen...

Schäferstündchen

Ehrengast, die Poesie komm und lass Dich nieder. Dauergast, die Phantasie bringt Lieblingswein und Lieder. Wir umarmen uns zum Gruss in unserem kleinen Zirkel. Poesie gibt jedem Kuss in einem dunklen Winkel. Phantasie entfacht sogleich eine Unterhaltung. Und so wird federleicht poetische Entfaltung.

Liebesvoyeurismus

Ich möchte gern wissen was er für sich träumt. Ich möchte gern wissen wie er in sich wohnt. Ich möchte gern wissen was er eigentlich denkt, wie er liebt und streitet welche Musik er lauter stellt. Ich möchte gern wissen von Briefen, die er schreibt. Ob sich seine Augen schliessen nach dem Schluck Wein den er mag. Ob seine wahren Gefühle sich auch mal um mich dreh`n. Fragiles Indiziengebilde, Ein...

Was ist Liebe

Aufgewacht, Haut an Haut. Umschlungene Glieder lösen sanft liebevoll gewebte Schlingen – Im Radio ertönen auf Schwingen die immer gleichen Lieder. Der Frühstückstisch ist gedeckt, wir geben uns Mühe. Auch heute, so die Tageszeitung, steigt der Meeresspiegel. Die Tage verschwimmen, verlieren sich im Fluss der Zeit, darin wir uns baden; Wir trinken liebliche Monotonie. Und der Mensch – er ist...

Das Puzzle

Du puzzelst gerne, sagtest du damals, ich fand das reizend. Von Liebe sprachst du und als ich zusammengesetzt, ward ich vergessen. Ich liebe dich, sagst du heute, aber nicht mehr zu mir und noch immer puzzelst du gerne. © juicesaar.wordpress.com

Am Fenster

Wenn ich alt sein werde hat all das rückblickend betrachtet dann seinen Sinn? Und wird es mein Sinn sein oder jener des Lebens? Werde ich es vermocht haben, den Sinn meines Lebens zu finden und jenem des Lebens zu entsprechen hiermit oder hierbei? Werde ich über heutige Angst lachen oder wird heutiges Lachen mich ängstigen einst? Werden meine Wunden zu Menetekeln, Leuchtfeuern oder fruchtbarem...

Künstler und Musen

Musen Liebhaber Treu und verdient Bist heute alleine - Hast ausgedient . Haben die Musen Anderen Umgang? Sind sie verschwunden, Verstorben, sind krank? Wer kümmert sich heute Dann um Deine Kunst? Wen interessiert jetzt noch Überhaupt Deine Lust? Musen sind launisch, Sie sind frivol. Verlassen Dich rauschig Und fühlen sich wohl. Was ist schon beständig In heutiger Welt? Wer ist noch anständig Auf...

Gleich einem Sonnenstrahl

Der Tag ist so grau seit ich erwacht, und in meinem Herzen ist ein Hauch von Nacht. Doch dann,als hättest du es geahnt,schickst du mir ein Zeichen: "Hab an dich gedacht". Gleich einem Sonnenstrahl tritt wieder Wärme,Freude und Hoffnung in mein Herz zurück. Ich höre deine Stimme,höre dein Lied wieder in mir, und still, in Gedanken, sende ich innige Grüße hin zu dir. Hab Dank`mein Freund,von...

Weihnachten, wie es früher war

Ich liebte es,nach Haus´zu kommen, liebte die Geborgenheit,den Weihnachtsduft  und die Musik ; der Eltern Heimlichkeit - das stille Glück. Doch ,nichts ist mehr so wie es mal war.Denn nichts mehr von alledem ist da. Das Zuhause,das ich einst hatte,gibt es nicht mehr. Kein Lächeln mehr aus Mutters Augen auch ihre Umarmung ist nur noch ein Hauch aus längst vergangener Zeit. Und seit sie ging an...

Wünsche für die Welt

Ich wünsch mir für die Welt, dass der, der was verspricht, sich immer daran hält und kein Versprechen bricht. Ich wünsch mir für die Welt, dass jedes edle Wort, das hin und wieder fällt, zu Taten wird sofort. Ich wünsch mir für die Welt, dass niemand mehr betrügt und keiner sich verstellt, indem er ständig lügt. Ich wünsch mir für die Welt, dass nur die Liebe zählt und nicht das schnöde Geld,...

Die Sterntaler

Es war einmal ein Mädchen, das litt sehr, denn Vater und auch Mutter warn schon tot. Und so besaß dies arme Kind nicht mehr als nur die Kleidung und ein Stückchen Brot. Zwar war das Mädchen gänzlich fromm und gut, doch traurig wie kein andres auf der Welt. Es fasste dennoch tapfer allen Mut und ging mit Gottvertraun hinaus ins Feld. Da kam ein armer Mann den Weg entlang. »O gib mir was zu...

Gewichtige Weihnacht

G ewic htige W eihnacht: Da mit ihr Weihnacht nicht ver bockt, lest bitte dies Gedicht! Wenn ihr beim Prassen wie der hockt, lasst stehn so ma nch Gericht! Man wird gemein sehr oft verlockt und trüb wird manch Ge sicht: Die Waage wiegt und dann geschockt – erfährt man das GEWICHT.

Was ist los mit dir?

Was ist los mit dir? Du gehst durch das Leben wie in Trance. Deine Augen schauen müde und traurig. Sie sehen die schönen Dinge an deinem Weg, aber sie werden nicht mit Freude in dir aufgenommen. Ich reiche dir meine Hand, damit du Wärme spürst. Deinen Kopf lege ich an meine Schulter, halte ihn fest, um dir Geborgenheit und Sicherheit zu geben. Ich spüre wie du entspannst und tiefer atmest. Doch...

Die Sehnsucht

Ich habe: Sehnsucht nach Liebe Sehnsucht nach Wärme Sehnsucht nach Geborgenheit Sehnsucht nach Harmonie Bin ich suchtkrank? SaRa 2001

Glück?

Man sagt: "Jeder ist seines Glückes Schmied" Doch: Was ist mein Glück und wer lehrt mir den Umgang mit dem richtigen Werkzeug? SaRa 2005