Veränderung im Rechtsverständnis
Veränderung im Rechtsverständnis War etwa früher das Recht nicht gerechter,Als der Werteverfall noch nicht fortgeschritten,Man einhegte die bedrohenden Schlächter,Dem Menschen ersparte, dass nicht gelitten? Heute kann sich jeder mit jedem behängen,Selbst mit Menschen, die beste Bürger sind,Ihn vielleicht sogar ins Unrecht drängen:Wahrheitsverschieber im Paragrafenwind! Anstatt immer fair und...
“Die Furzgrille und die Krampfhenne”
„D'Fuurzgrill' ond d'Krampfhenn'“(„Die Furzgrille und die Krampfhenne“) In Dialekten findet man manchmal Begriffe,Die mitunter klare Verhaltensweisen benennen,Damit man nicht weiterhin das umschiffe,Was dienen kann dem Personenerkennen. Was dabei dann als abwertend verstanden,Das packt mitunter die Wahrheit beim SchopfUnd zeigt gerade auch bei BenanntemSchlaglichtartig, was da viriliert im...
Jungfrau Papiera
Manchmalverteidigt das Papier seine Jungfräulichkeitund will ein unbeschriebenes Blatt bleiben © Scully van Funkel – Keller
Jugendtorheit
Zwischen Kindheit und Erwachsensein,auf dem Pfad der Versuchung,experimentiert, protestiert, konsumiert die unreife Unwissenheitund will mit zwei Schritten den Abgrund überspringen © Scully van Funkel – Keller
Jenseits der Zeiten
Auf der weißen Leinwand der Unendlichkeit,im Tempel der tiefen Sinnigkeiten,wohnt der Klang aller Bilder,tonlos,bis der Moment erwacht © Scully van Funkel – Keller
Lebenszeichnung
Der eine malt sein LebenDen anderen zeichnet esBeide lebenDer eine darf täglich viel erlebenDer andere kann täglich was erleben Der eine lebt mit Gewinn und LustDer andere lebt ohne Sinn mit schwerer LastDer eine geniesst eben, was ihm gegeben Der andere lebt soeben, häufig auch danebenDer eine malt sein LebenDen anderen zeichnet esStephan Wannovius, 19.10.21
Lebensgewichte
Ein alter Mensch fragt sich resigniert:"Wann, wann, wann fängt endlich das Leben richtig an?"Bei einem anderen ist es immer dran -von der ersten Daseinssekunde an Manche leben ihr ganze Leben soebenAndere leben es völlig danebenDritten ist auf der gesamten Daseinsreiseriesige Lebensfreude gegeben Einige machen was aus ihrem LebenAus anderen macht das Leben was:dies und das oder irgendwas,alles...
Regierung ohne Gott
Berlin gelangt in die Wohnzimmer der Nation Und bleibt mir dennoch fernDie politische Zukunft können wir nicht erratenUnd von einer gottlosen Regierung kann ich nichts erwarten Wenn der Kanzler und beide Vizekanzler Atheisten,dann erfüllen sie Gott gegenüber keine PflichtenAlle drei sind Gott los wie das Land, das einst die Reformation erfand Was sie als prominente Vorbilder lehren,wird die...
Gebetsmacht
Mach dich frei von irdischen Ansprüchen,irdischem Einerlei, irdischer TyranneiSei bei Gottes Erlösungswerk und Gottes Schar dabeiTritt ein in eine höhere Dimension Bete an den Vater und den Sohnauf ihrem himmlischen Thron Betend darfst du schon auf Erden Gottes ewiges Reich betreten Vater und Sohn wollen täglich gebeten seinSprich mit dem Herrn, denn er hört seine Kinder gernNiemals ist er...
Innere Stimme – verzichte!
Der Zeitgeist lehrt uns und ehrt dabei sich:Höre auf dich, höre darauf, was deine innere Stimme spricht Horche in dich hinein, denn in dir ist es rein und fein Höre auf dich, und dann tu, was deine innere Stimme dir verspricht Lass Träume nicht länger Träume sein, schaffe ihnen weiten Raum Bleibe nicht länger mutlos und dumm, setze sie endlich um! All das und mehr lehrt der Zeitgeist uns und...
Worunter wir leiden
Worunter wir leiden Trennungen der Wolkendurch aufsteigende Berge,aus dem Grauenden gewachsenins Auseinandergelebte. Wie sollten wir da nochunsere Tagnöte stemmen,wenn Beziehungsnöte einmal mehrden Horizont verdunkeln? Das Kopfleiden schwächt Hoffnungen,geht still und schweigend einhermit einem zeitgebundenen Gangin den Zenit weiteren Lebens. Wären wir nur Funkuhren,zeitgenau jeder Zeiger...
Südgaben
Südgaben Den lilafarbenen Knoblauch dort kaufen,Wo die Pflanzen in der Sonne auflaufen,Das macht unser Essen sehr charmant,Dazu alles, was uns bisher unbekannt. Olivenöl, direkt vom kleinen Bauern,Dann müssen wir hinterher nichts bedauern,Denn ungefiltert und ohne SchnickschnackEntfaltet es einmaligen Geschmack. Zu Hause röstet das Öl den Knoblauch,Hinzu Peperonchini, Petersilie auch:Das weckt...
Sonne im Herzen
Mit Sonne im Herzenspielt es keine Rolle mehr,welches Wetter um uns herum ist.© A. NamerOb ich nun Sonne im Herzen, Liebe im Herzen, ein Lächeln oder Freude im Herzen habe...wichtig ist, was ich im Herzen habe....denn wenn ich eines davon spüre - spielt es wirklich keine Rolle mehr, was im "Außen" ist...Anita Namer, Anmerkung zum Gedicht
Wohin?
Ein roter Pfeilzeigt mir den Weg….Eindrucksvollzeigt er mir,wohin ich gehen soll….Mein erster Impuls ist,dem nachzugehen….Ganz klar,das ist die richtige Richtung.Wie oft folge ich einfachirgendeinem Hinweis,ohne zu überlegen?Ich stehe vor diesem roten Pfeil,betrachte ihn und bemerke„hoppla“da gibt es ja auch noch blaue Pfeile….Klar – zeigt mir dieses Rohr nicht den „richtigen“ Weg,es zeigt mir...
Himmel II
Im raumlosen Multiversumströmen die GedankenGestaltlosOhne Vergangenheit und Zukunfthalten sie Ausschau nach der Zeit © Scully van Funkel – Keller
Himmel I
Transzendenter OrtIn stagnierender Energiedes substanzlosen NichtskauernWirklichkeiten © Scully van Funkel – Keller
Süchtig – tüchtig
Ein Tüchtiger ist in der Regel nicht süchtigAber ein Süchtiger mag dennoch tüchtig sein Man kann so lange süchtig und dabei tüchtig sein,bis die Sucht alle Zucht und Tüchtigkeit komplett zerstört Dann bleibt der Süchtige nur noch süchtig, nie mehr tüchtigDas Talent, das ihm einst beschert,wird ihm nun von der Sucht verwehrt Stephan Wannovius, 18.10.21
Herbst
Bunte Blütenblätterstolpern gedankenverlorenüber altersschwache Illusionen © Scully van Funkel – Keller
Gedächtnisbilder
Viele Bilder überleben MenschenNicht nur die Fotos, die man von ihnen geschossenAuch die Gedächtnisbilder bleibenManche treiben sogar neue Blüten Vielleicht werden die Erinnerungen mit den Jahren milderVielleicht auch wilder, immer wilder Vielleicht verblassen eines Tages ihre Gedächtnisfarbenwie die Fotofarben auf dem Papier Stephan Wannovius, 18.10.21
Erinnerungen
Es gibt Menschen, die bleiben, auch wenn sie gehen Dann ist es um uns und unsere Erinnerung geschehenSie setzen sich für immer im Gedächtnis fest Das gilt im Guten wie im Schlechten Ihre guten Taten bleiben bestehen wiedie Verletzungen, die an uns geschehen Stephan Wannovius, 18.10.21
Glaubensvorbild
In Erinnerung an SiegfriedW.Glaubensvorbild Keiner kam ihm gleich in Gottes ReichEr war ein treues Gotteskind,ein Bruder, wie man ihn selten find'Er gab von Herzen gern, blieb den Nöten der Geschwister niemals fernAnderer Leid machte ihn betroffen,obwohl er selbst von Krankheit und Leid betroffen Als Seelsorger, Bibellehrer erwies er sich weise und offenGott und die Geschwister konnten auf ihn...
Im Wartesaal zum Tode
Das kommt jetzt gross in Mode Corona hat die Welt zwar noch im Griff,doch die Welt ist nicht von BegriffVor allem die Senioren wollen sich nicht länger enthalten,sondern voll und voller, doller sich entfalten Das kommt jetzt gross in ModeIm Wartesaal zum Tode ist Party angesagt Die Rentner feiern, fressen, trinken, reisenImmerfort, immerfort, immerfort Die Alten lieben sich frei und...
Glaubensschritte – Glaubenstritte
Du möchtest mutig weitere Glaubensschritte gehen? Dann können dir arge Glaubenstritte durch Glaubensgeschwister geschehen Denn der Teufel wird sich stets beeilen,den Leib Christi, die Gemeinde, zu zerteilenDu darfst nicht bei deinem Schmerz verweilenDu musst solch böswilligen Geschwistern Vergebung erteilen Denke immer daran, wann und wo Jesus Christus und dem Apostel Paulusbesonders viel...
Reiche(r)
Wie eigenartig: Da geben sie Tausende aus,um exotische Reiche am Ende der Welt zu besuchen Da bezahlen sie erlebnishungrig ein Vermögenfür Kreuzfahrten in fernen GewässernUnd werden denn noch nicht zufrieden und satt,sondern von dem vielen Reisen mattSie haben viele Götter gesehen, jedoch istmit den Betrachtern und Bewunderern nichts geschehenAber das spannendste Reich möchten sie niemals...
Vielen Hotels geht es schlecht
Vielen Hotels geht es schlecht In Italiens Süden musste ich sehen,Dass kaum noch Gäste urlaubend hingehen,Sich sammeln, in den Frühstücksraum herkommen,Um später viel Sonne am Pool zu bekommen. Das Virus hat die Hotels schwer gepackt,Die Situation ist dort wirklich vertrackt,Weil der Gast sich lieber Sicherheit borgtUnd so mancher sich zu Hause versorgt. Da bleibt den Hotels die finanzielle...
Abrüstung
AbrüstungSollen wir immer für alles bezahlen,Für Schlappen nach verschleppten Wahlen,Gefährden gar das Leben, den Leib,Als wär' Demokratie nur Zeitvertreib?Sind wir alle denn noch bei Sinnen,Wenn wir gegen Hetzereien nicht stimmen,Panzer und Kriegsgerät in Massen verkaufen,Um das alles auf den Kriegsgott zu taufen?Unsere Zukunft braucht dauerhaft Frieden,Denn nur so überleben wir hienieden,Der...
Kleine Zähmungskraft
Von Unpässlichkeiten zum Dasein als Haustier gezwungenwerden FrEiGeStEr domestiziert und Leidende von Gebrechen gebrochenbis die unabdingbare Zähmungskraft HuNd und HeRrChEn in die prinzipienlose Anpassung presst © Scully van Funkel – Keller
Kartoffelsalat
Es ist nur noch ein Gefühlan die Tage, in denen ich niemals war,an die Tage, in denen ich niemals sein werde So wie Großmutters Kartoffelsalat,dessen leblose Scheibendie Erinnerung hohler Gestrig-Tage umarmen,den letzten Atemzug rettenundvon nostalgischen Orten singen, die niemals zurückkehren (sollten?) © Scully van Funkel – Keller
Anfangsschwierigkeit
Im verborgenen Dunkel der Dualitätkämpft sich die Materie ans Licht,umarmen sich Gase und Felsen zu Planeten,dringt der Sämling durch Erdreich und Steine Überleben, um jeden Preis – heißt das Spiel,auch wenn die korrekte Gestalt zur Uηgєѕтαℓт wird © Scully van Funkel – Keller
Nachrücker
Wandeln unsere Väter und Mütter noch auf Erden, handeln wir kaum im Hinblick auf das eigene EndeWir leben gern, und die eigene Ewigkeit scheint unendlich fern, so fernDoch wenn beide alten Eltern sterben, kommt auch für uns gedanklich die WendeVon Vater und Mutter erben wir den Wartesaal des TodesWir rücken nach und sind statistisch als Nächste dran Bald oder irgendwannSo wie es der Herrgott...