Mögliches in Viruszeiten

Mögliches in Viruszeiten Was ist das für ein Gejammer, Das wir heute hören müssen, Als würde die Welt einstürzen? Das Schicksal bleibt der Hammer, Nicht jedes Moment wird zum Gruß, Mit dem wir den Lebenslauf würzen. Müssen wir deshalb wehklagend bleiben, Wenn die Virusnot uns erfasst, Um uns wieder gehen zu lassen? Nein, wir können lesen und schreiben, Dadurch mindern die Schicksalslast, Können...

In Quarantäne

In Quarantäne Gezwungen, in der Wohnung zu bleiben, Mobilität völlig einzuschränken: Der Virus kann uns so nicht entleiben, Wir müssen an Inhäusigkeit denken! Zunächst fällt es allen schwer Kaum noch mit dem Auto zu fahren. Manche Beziehung wird dadurch leer, Das wollen wir uns alles ersparen! Deshalb hat unsere Zeit das Netz, Telefone, Posts und WhatsApp. Was soll also das Geschwätz: Die Krise...

Hommage an Hölderlin

Hommage an Hölderlin Und wären die Himmlischen Nahe der Berge, gar mir nah, So gäbe der Wald den Tau frei, Als wäre das Tal nie ohne Wasser. Diotima wäre frei mir ganz, Nicht mehr eingehegt in Familie, Stadt, Gesellschaft, gefangen in Konventionen. Sie wäre enträtselt, entschleiert dem Leben. Ihr, Himmlische, gäbe es noch Mein antikes, mein früheres Griechenland, Wie selig würde ich mit ihr...

Verzögerungstaktik

Verzögerungstaktik Kinder spüren, was sie nicht wissen, Aber sie wissen stets, was sie wollen: Am Abend gern werfen mit vielen Kissen Und mit den Geschwistern noch lange tollen. Selbst überlange Abendgeschichten Reichen meist ihnen dazu nicht mehr aus, Dass sie sich für das Einschlafen herrichten: Eltern sollen nicht aus dem Zimmer raus! Waren wir nicht selbst einmal so Als Kinder, zu oft nur am...

Gnadenhoffnung

Gnadenhoffnung Und wären die Tage nur Nächte, So würde die Neugier uns treiben Ins Licht, immer hin nur zu allem Licht, Eingedenk, dass ich bei mir früher dächte, Sehnsüchte auf das Schicksal zu schreiben Wär' nötig, damit das Versprechen nicht bricht, Mir doch noch die Lebensfreude zu retten, Wenn Dunkeltage mir schon nicht weichen Und wir allesamt im Verborgenen leiden, Weil wir uns auf...

Hilf, Herr

Hilf, Herr Hilf, Herr, dass wir sie auch ertragen, Die Isolation in diesen Tagen, Nicht gehen aus Wohnung und Haus, Das führt aus der Krise heraus. Hilf, dass die vielen Mittel greifen Und Impfstoffe nun endlich reifen, Die Forschung sehr erfolgreich sei, Nicht nur Reden im Vielerlei. Hilf, dass die Politik auch handelt Und nicht nur im Berichten wandelt, Um Menschen vor sich selbst zu schützen,...

Freundschaft

Manchmal denke ich mir, Freundschaft - ist fast so, wie eine gute Beziehung zwischen Eltern und Kind. Sie geht – durch alle Hoch`s und Tief`s der Leben. Es kann alles geben, was es im Leben so gibt. Gleichzeitig ist jedem bewusst, dass diese Verbindung existiert. Das ist eine Basis, mit der man es schaffen kann, Seite an Seite das Leben zu bestehen. © A. Namer (Thank`s...

Klares Signal

Klares Signal Die Pandemie zeigt einmal mehr: So wichtig sind wir Menschen nicht! Die Erde hat es mit uns schwer Zu wahren ihr Naturgesicht... Fast alles ist nun menschbedeckt, Was Erde kaum noch tragen kann. Die Menschheit hat noch nicht gecheckt: Vermehrung bleibt ein leerer Wahn... Sie sieht sich als die Schöpfungskrone Und macht sich alles untertan, Kommt damit zur Gefahrenzone, Weil sie...

Regenfässer

Regenfässer Die Tropfen fallen aus der Rinne, Plätschern von dort ins Regenfass. Das raubt dem Schlaf die schweren Sinne, So träum' ich leicht – ohn' Unterlass. Dabei ist es wie in den Bergen, Wenn der Gebirgsbach uns begleitet: Der Traum kann sich im Schlaf entbergen, Schiebt weg, was uns noch Not bereitet. Das Plätschern hält das Geistziel wach, Das doch der Schlaf längst übermannt Mit...

wir- gewesen

Vor ‘ner Zeit, da gab’s ein wir- ein dich und mich, mich und dich, ein du und ich, ich und du, ein uns. Ein dich und mich, ein mich und dich, ein du und ich, ein ich und du, ein wir. Aber was ist jetzt? Hier und heute? Jetzt gibt es dich und es gibt mich, dich dort, mich hier, dich da, mich an einem anderen Ort. Du nicht hier bei mir, ich nicht dort bei dir, beide verloren, an anderen Orten,...

Friedensbedingung

Friedensbedingung Wie kann unsere Welt jemals Frieden finden, Wenn uns ein Gott Hilfe vorenthält? Wie können wir uns an friedfertiges Handeln binden, Wenn von uns das alles nicht selbst gewählt? Wissen wir doch nicht, ob es einen Gott gibt, Wenn wir auf Weltkatastrophen sehen Und ob dieser Gott die Menschen auch liebt, Wenn sie zum Kriegstreiben gehen. Wir allein müssen den ersten Schritt wagen,...

Nähebedürfnis

Nähebedürfnis Mama hat ihn stets in den Arm genommen, Vom ersten Tag an hat er Zuwendung erlebt. So ist er zu seinem Sehnen gekommen, Auch als die Mutter nicht mehr bei ihm lebt'. Sie wohnt jetzt sehr weit und sehr fern, Will ihr Altersfreisein ganz leben. Er sieht zum Himmel, zum Abendstern: Nähe kann sie ihm nicht mehr geben... Also sucht er sich einen lieben Arm, Hände, die ihn zärtlich...

An die Grenzen kommen

Kraft erfordert’s an Grenzen zu kommen, Ein neuer Berg, noch nie erklommen. Grenzen, an die wir zuvor noch nie dachten, Oh, über was wir noch vor paar Tagen so lachten. Um was wir noch vor paar Tagen so bangten, Erzählten von „Grenzen“, an wir gelangten. Nun erscheinen uns jene wie ein schöner Traum, Denn Normalität, nun, die gibt es noch kaum. Jede Berührung, jede Achtlosigkeit, Jede Pflicht,...

Tauben turteln

Tauben turteln Die Taube fliegt hin zum hölzernen Dache, Denn volle Liebe ist nun ihre Sache, Mit der sie im Jahr das Leben entdeckt, Wenn sie von der Frühjahrslust geweckt. Beide herzen und schnäbeln nun recht lange, Bis dann der Herr doch endlich zugange, Denn der Wille treibt ja seine Begierde, Doch wer ist dabei der wirklich Verführte? Leicht fällt das Turteln jetzt den Tauben, Die überall...

Ausritt

Ausritt Lichtgewandte Frühlingsblüher Stehen schon im Gartenreich, Kommen dieses Jahr wohl früher, Wachsen nah' am Gartenteich. Sehnend haben wir gewartet Auf den Lenzlauf dieser Tage, Der schon lichtheller geartet, Dass den Ausritt ich nun wage, Weg von allen Menschenmassen, Weg von allen Einkaufstempeln, Damit sie gesund uns lassen, Nöte uns so nicht anrempeln! Nah zum Hohlweg, ins Gelände...

Veränderung

Manchmal ist es einfacher, einem störrischen Esel Gewohnheiten abzugewöhnen, als uns selbst. © A. Namer

Bua, gloob miar

Bua, gloob miar Bua, gloob miar, a fleißiga Froo Dia fend ma ned leichd in dr Weld. Manche isch hald nuar fiar d'Schö'heid doo Ond scharf auf Dei g'schbaardes Geld. Woisch, Bua, oo nedd jeeds Mädle Isch deara Männerweld oo hold. Manches hodd nuar a dickkopfads Schädle, Wenn's midd iare scheane Ooga rolld. Drom g'schoob ja genau naa, Ob's nuar laud ischd ond a Schand Oddr di wirkgle liabhaba kaa...

Wendezeit

Wendezeit Manche Wunderzeiten, sie verleiten die Spekulanten und Ignoranten, dass alles so wunderbar harmlos sei und dem Verstande doch einerlei, wenn der Übermut sich erdreistet und die Vernunft darob nichts mehr leistet. Spätestens dann wird wieder auf den Boden geholt, was bisher nur auf platte Konsumlust gepolt, so dass neue Bedrohungen des Lebens nun endlich wieder bleiben vergebens, weil...

Liebeswendung

Liebeswendung Viel zu wenig trägt die Bindung, Wenn nicht ständig Nähe bleibt: Locken bringt die Überwindung, Welche Liebeswendung treibt. Klammern kann dabei nicht tragen, Panik wird dann mitvollzogen, Kann Ängste davon nicht jagen Und die Liebe wird verlogen. Was sich gern vollzieht, ist Lust, Angenommen und geteilt. Nähe will die schöne Brust, Bei der Zärtlichkeit nun weilt. Anfangs gibt es...

Der geschundene Kontinent

Der geschundene Kontinent Da sind sie ein Leben lang fleißig gewesen, Werden nun im Alter vom Virus bedroht, Der so viele gute Alte kann nun entwesen, Dadurch wächst des Kontinents Not. Wie haben sie doch fein gelebt und geliebt, Sich auch immer wieder zusammengerauft, Gelacht und ertragen, was die Trauer getrübt, Selten angehalten und selten verschnauft. Jetzt stehen wir alle am Scheideweg,...

Tomaten säen

Tomaten säen Während die Viren das Weltgeschick reiten, Geh' ich in meinen erwachenden Garten, Kann dort mein Paradies begleiten Und geduldig auf den Frühling warten. Heute werde ich Tomaten säen, Abgestorbene Pflanzen ganz abschneiden, Später mit der Sonne spazieren gehen, Den schönsten Tag mir selber bereiten. Und ab nächster Woche Keimlingen zusehen, Wie sie dort mit Macht ergrünen, Damit sie...

Pandemiezeit

Pandemiezeit Langsam verstummen nun auch die Witze, Nur Fake News geistern noch durch das Netz, Wo leider immer mehr gezeigt das Lose Und mancher trotz der Pandemiehitze Nicht verzichten kann auf übles Gehetz, Weil nicht geheilt wird die Neurose, Wenn durch die Lande Faulwinde wehen Und immer weniger Insekten summen, Vielleicht sogar sich das Schicksal wendet, Weniger Menschen aus den Häusern...

Mein Herz

Mein Herz Mein Herz, bleib' nahe doch bei mir, Von Westen zieht Graues heran, Denn wenn die Wolken schütten hier, Bleibt auch im Hafen jeder Kahn. Träumen wir doch mit unserem Regen, Der prasselnd uns Fülle bereitet Und sehen das bei uns als Segen, Wenn Dein Lächeln den Blick begleitet. Mein Herz, das sind rettende Stunden, Weil lebensfroh wir da verweilen, Wenn wir das Leben dann erkunden Im...

Kindheitserinnerungen

Kindheitserinnerungen Mit dem Fahrrad so viele Sonntage über die staubigen Straßen zu fahren, erwartungsvoll und feiner als sonst gekleidet dorthin radeln, wo elterliche Kindheit lag. Auf die steinerne Ehrwürdigkeit der uralten Brücke ging's gemächlich zu, die uns leider nur langsam näher kam, vorbei an den Gemäuern des Altstadels. Und uns empfing dann auf weiträumigem Hof das immerwährende...

Die Duftkerze

Eine Kerze. Noch steht sie still. Knack- ein Streichholz bricht ab. 6 Versuche. Sie brennt. langsam und still, dennoch warm und hell. Verbrannter Finger. Eine Warnung? "Stelle sie nicht mitten ins Bett" sagt er liebevoll. Eine Warnung? Ein Gefühl, tief in der Brust. Eine Warnung! Sie bleibt verborgen. Der Duft strömt durchs Zimmer. Rauch wird überdeckt mit dem beruhigenden Geruch frischer...

Lebens- und Poesiegeister wecken

Lebens- und Poesiegeister wecken Dem guten Menschen Reimnot auszutreiben, Das hat wirklich keinen anständigen Sinn, Denn wo das Gemüt nach dem Himmel muss greifen Wird das gefundene Wort zum Lebensgewinn. Vergessen wird oft die Notwendigkeit, Der Zeit ein Schnippchen zu schlagen. Doch wo die Seele zum Gestalten bereit, Darf Neugierde stets Neues wagen. Die Freundlichkeit zu den Lebenstagen Hat...

Und wieder einmal

Und wieder einmal Und wieder einmal gelingt es der Liebe, Wie sie schon einst einmal imstande war, Dass sie so gerne bei uns BEIDEN bliebe – Wäre die Welt nicht ein Männerhaar... Der Mann, er bleibt sich immer ganz treu, Auch wenn er medial optimiert. Die Erwartungen sind dem Weibe nicht neu: Sie weiß, was im Schilde er führt... So wird denn der Reiter das Pferd gar sanft In die Turteloase...

Darf ich dich berühren?

Berühren wir uns mit unseren Blicken, mit unseren Worten, in unseren Herzen. Herzensumarmungen gehen immer. © A.Namer

Nichts zu tun

Was soll ich tun? Was soll ich sein? Nichts, als Sein. Ich bin ich. In mir – finde ich mich und dich. In dir – erkenne ich dich und mich. Ich spüre mich. In mir – spür ich mich und dich. In dir – spür ich dich und mich. Ich vertrau mir. In mir – finde ich mein Vertrauen in mich und dich. In dir – spüre ich dein Vertrauen zu dir und zu mir. Ich liebe mich. In mir – finde ich meine Liebe zu mir...

Kleine Philosophie in Zeiten der Pandemie

Kleine Philosophie in Zeiten der Pandemie Von Charles Darwin, dem bekanntesten Begründer der Evolutionsttheorie, sind uns zwei fundamentale Weisheiten überliefert: 1. Nichts ist so beständig wie der Wandel. 2. „The Survival of the Fittest“ (Nur der Fitteste überlebt) Viele Diktatoren und Massenmörder des 20. Jahrhunderts wie Hitler, Stalin, Pol Pot, Mussolini und andere haben für sich den...