Oh Götterwelt!

  Oh Götterwelt! Bringt im Gewand des ZeusWinde und Regen doch hervor,damit wir erdnah noch imstandezu öffnen unser Lebenstor! Helft uns, wo wir nicht starkdie Erde zu gestalten,zeigt uns Wege und den Park,um Felder zu erhalten! Wie sind wir doch so lebensecht,wenn Ihr uns Stärke gebt!Wie wird der Erdkreis erst gerecht,wenn Lebensmut Ihr hebt!  ©Hans Hartmut Karg2020 *

Schwebengel

  Schwebengel Einst dachte ich, jung und naiv,Die Welt schaffe sich stets mehr Freiheit.Doch wie das dann wirklich so lief,Ging's meistens um viel Lustvertreib. Notwendig war nicht, was uns gabDen Lebenssinn mit Zukunftsblick,Sondern im Gelddruck, was ich hab,Verhockte sich das Arbeitsglück. Dann kam er, der Systemberater,Der sagte, wie man's machen muss,Denn er als Gott und ÜbervaterErschien...

Der Wert des Menschen

Jeder Mensch im Kapitalismus seine Flügel strecktJeder Mensch seine Lebenszeit in seine Arbeit stecktDer Verdienst nicht deinem gleicheDer erbaute Weg das gleiche erreicheEin armer Mann im Spiegel die Facetten des eigenen Lebens nicht erkenntMan im Hintergrund nur das Arbeiten der Maschine damit verdecktWenn der Kapitalist blind vor dem Geld schwebtJeder seinesgleichen die Moral des Menschen...

Der Rückenwind

Die Erscheinung des ansehnlichen KindesIn der Blüte seine Kindheitserinnerung entnimmtJeder bezaubernde Moment im Schrei ertöntDurch die Täler, Berge, Welten sein Wirken strömtDer laufende Schrei die Jahre durchdringt Im hohen Alter seinen Meister find'tund bald im Rückenwind seine Kindheit erklingtIm stillen Drehen wird er wach fällt der Meister zu Boden in seiner PrachtSein rationales Herz ist...

Mit dem Vater

  Mit dem Vater Fünfundzwanzig Jahre ist's her,dass ich das allerletzte Malam Sofa mit dem Vater saß. Ja, er war streng, doch gerechtund konnte gut zuhören,hatte für mich immer ein Ohr. Dann konnten wir die Welt bewegenund alles drehen, alles wenden,was nicht im Lot, nur in Bewegung. Die Stimme war da leiser schon,die Hände zitterten bisweilen,doch aufrecht saß er immer noch. Gehörte er nicht...

Volksfeste

  Volksfeste Alle kamen sie gefahren,Wege und Wiesen vollgeparkt,Denn Volksfeste sind mit den JahrenBesucherfreundlich sehr erstarkt. Man kann mit dem Auto reisen,Verwandte sitzen mit im WagenUnd man wird das Feiern preisen:Lachen kann uns ja viel sagen. Freunde kommen da zusammen,Man isst und man trinkt vergnügt,Darf auch mal ans Glücksrad langen,Wenn die Mutter das nicht rügt. Freudig geht man...

Winter

WinterDer Winter stürmt mit eisig Windund ruft *jetzt meine Zeit beginnt*Mit Herbstes Spass nun Ende ist,so bunte Farben mag ich nicht. Ich nehm mein Zepter, tippe an, was jetzt noch farbig ist und dann,vereisen Tanne, Weg und Bachlass wirbeln Flocken, weisse Pracht.Ein kleiner Vogel zwitschert froh,er liebt das Laub am Boden so.Im Herbst so viele Würmchen sind,fliegt auf und nieder mit den...

Denkbalance

  Denkbalance Wären wir alle Freunde mit leichteren Schwingen,Wie wäre es wohler den schweren Gedanken.Wir müssten nicht immerzu damit ringenUnd Freude brächte das Strenge zum Wanken. So aber bleibt uns nichts erspart,Der Weltgeist verlacht uns gar leicht,Wo Akzeptanz ist widerspruchsgepaartUnd das Denken verrinnt dadurch seicht. Wähne ich ob globalem GewissenDass Worte und Sätze sich...

Selbstversuch

  Selbstversuch Mit dem Elektroauto sparen?Das muss man wirklich selber testen:Ist man nicht zu schnell fahren,Gehört man zu den Öko-Besten? Fährt langsam Mann, stört man ein wenig,Fährt man recht schnell, kommt man nicht weit,Bleibt von Rekuperation abhängig,Doch bin ich zum Versuch bereit. Zehnmal fahr' ich dieselbe StreckeMit Tempi – unterschiedlich hoch,Bei Sonnenstrom, damit zum ZweckeDer...

Aerodynamisch

Ich muss am Abgrund stehen und Fallen Fallen mit dem Wunsch nach Halt Sich an allem festzukrallen Wenn das Zischen in den Ohren schallt  Und die Stimmen flüstern wiederHalt mich fest und reiß mich nieder  Der Sonne zu nah Und das Wachs ist geschmolzen Denn sie schießen nach uns Mit glühenden Bolzen  Bizarre Gebilde aus Kälte und Luft Rufen nach mir mit betörendem Duft  Loslassen und Fallen bis...

Im Erdengarten

  Im Erdengarten Wenn schemenhaft versterben lässtder Tag die Menschen, die man liebt,so ist die Trauer uns nicht fern. Tränen bleiben uns nicht erspart –und doch erinnern wir uns wieder,was an Gemeinsamem erlebt. Sie kultivierten Lebensfreude,befreiten Not von Defizitenund litten bis zur Gräberstätte. Wir halten uns an Lebensfreude,die Lebenden, die Freundeskreise,denn sterben soll nichts, was...

Adventskerzen

  Adventskerzen Der Norden kennt sie lange schon,Wenn Spätherbst reist zum Dauerfrost,wo sich das Off'ne langsam schließt. Vermag die kalte Wetterweltnun Seelenkräfte einzutrüben?Geht sie am Heilsprozess vorbei? Doch weil der Ostwind endlich kommt,Trockenkälte treibt viel Schnee,blickt Sehnsucht ja zum Süden hin. Schon wintern Wälder, Wetterwenden,das Sonnenleuchten ist nicht mehr,wenn der...

Think about

Ein Moment in dem ich nichts anderes tue als denken,aus der heutigen Sicht ist das Zeit verschenken.Warum nicht mal einen Augenblick alles sacken lassen,in einer Zeit in der sich alle Menschen gegenseitig hassen.Es geht nur um Leistung,nicht mehr um Vertrauen,um fake Freunde, die dir neidisch hinterher schauen.In einer Welt in der sich alles im Internet dreht,in der Instagram, Facebook und...

Wahrnehmungsformen

  Wahrnehmungsformen Nur immer auf Bergen hocken? Das beengt doch die Geistesfreiheit,denn im Schattenbereich der Bergeverliert man vielleicht das Bedürfnis,in die Sonne und zum Tal zu schauen. Verlieren sich im Schatten nicht Hoffnungen? In den meisten Ebenen hat man's leichter:Man kann zum Berg und zur Sonne blicken,wissend schablonenhaft um deren Bildidyll –um doch des Lebens Niederungen zu...

Schlaflager

  Schlaflager Wie haben Menschen ihr Lager gestaltet,als es noch keine Springbetten gab,keine Luftmatratzen und Wasserbetten? Konnten sie überhaupt schlafenauf diesen harten und feuchten Strohlagernin kaltschnäuzigen Jahreszeiten? Körper haben sich mit schwerer Arbeitso müde geschafft, dass sie einfach fielen,egal wo das Lager am Ende des Tages. Sie fielen sofort in tiefen Schlaf,mussten...

Segen der Bescheidenheit

  Segen der Bescheidenheit Vorjahre haben uns gezeigt,Dass Rüpeleien Schaden bringen.So sind wir endlich doch geneigt,Bescheidenen ein Lob zu singen. Denn der Bescheidene schafft für sichUnd Mitmenschen ja Glücksgefühle.Sie wandern hin und spüren Dich,Verhindern das Seelengewühle. Die Stimmen leiser, Sprache klarer,Bedroht muss sich da niemand fühlen,Denn das Gespräch trägt wunderbarerUns aus...

Tanzteezeiten

  Tanzteezeiten Ja, immer älter werden die GästeUnd mit ihnen altere natürlich auch ich.Da werden dann ruhiger unsere FesteUnd Frühsehnsüchte erfassen auch Dich. Wie war das vor einem halben Jahrhundert?Da gab's jugendliche Ausgelassenheit.Damals habe ich junge Frauen bewundert,Deren Ausschnitt führte zum ganz kurzen Kleid. Jetzt tanze ich mit den Graumelierten,Wir Weißhaarigen sind noch eng...

K.I.

KIEin Mensch scheint stets auf das beschränktWas seiner Seele denken lenkt Doch die Gedanken irren Ketten klirren Funken schwirren Der Motor schreit Mein Pfad ein Gleis Ein Berg aus Stahl Als Herz aus Eis Seele fehltDas Feuer brennt Dampf schießt durch Kessel Sind Fäden meine Fessel ?Bin ich ein Schiff ?Und Heimat ein Hafen ?Mein Herzschlag nur Ein Takt für Galeerensklaven  ?Seele fehlt Ich...

Lob der Dankbarkeit

  Lob der Dankbarkeit Vielleicht täuscht mich nun doch das Alter,Dass manches ich anders wahrnehme,Als es vermittelt ein Kniggesachwalter,Der sieht, wo Dankbarkeit sich bequeme. Es kostet doch nichts, ist ja so leicht,Worte des Dankes frei herzusagen,Womit Wohlwollen man immer erreicht,Wenn das Lob wir zum Nächsten tragen. Denn manchem fällt dabei aus der KroneDie Perle, wenn er nur „DANKE“...

Wachstum

  Wachstum Alles wächst!Alles wächst? Da, der Herbst wächst dem Frühling zu,Europa wächst weiter, alles darf wachsen,Transatlantische Freunde schnüren die SchuhUnd kommen zu uns bis hin nach Sachsen. Alles wächst?Die Sonne braucht Zeit! Wir sehen inzwischen, dass nichts verhext,Unsere Welt reift doch zum Gesunden:Die Freunde besuchen uns wieder demnächst,Wir werden die Freundschaft bekunden. Was...

Besinnung und Neubeginn

 Besinnung und Neubeginn Wenn am Fluss die Ufer wegbrechensieht das vom Gebirge her klein aus.Erst wenn oben der Berg rutscht,Wird die Betroffenheit spürbar. Aber tragen wir nicht alle den Schuh,um damit Bergrutsche auszulösen?Geben wir solches denn jemals zu,wenn wir uns immer gottgleich wähnen? Müssen nicht erst Klima und zerstörte Erntendie Leidensgeißel uns spüren lassen,dass auch der letzte...

Jubel in unseren Wäldern

Jubel in unseren Wäldern Werden Feuerwerke verboten,Dann ist Jubel in unseren Wäldern,Wir essen wieder von Broten,Die von rückstandsfreien Feldern. Es braucht doch keinen versponnenen BrauchUnd auch keine Neujahrsblitze,Keinen Dauerkrach und keinen Giftrauch,Die Erde ist schon voller Hitze. Lebewesen werden's uns danken,Denn es gibt keine Brandunfälle.Frischluft können wir tanken,Das Neujahr...

Abschied

Ich werde nie verstehn‘ dich nie mehr zu sehn‘. Geschrieben sind diese Zeiln‘ um mich zu befrein‘. Von der Last und der Angst, die in meinem Herzen tanzt.Du bist nun im hellen Schein, wirst bei Gott geborgen sein. Dies gibt mir Halt in der schweren Zeit, mich lösen von der Einsamkeit.Halt einen Platz für mich frei, irgendwann komm auch ich herbei.

Müde

Ich bin müde vom Lebengekennzeichnet durch so viele Narbenmusste so viele Dinge erlebenWo sind all die Farben?Hab mich verliebt in die EinsamkeitIn der Hoffnung auf mehr FriedenDoch in meinem Kopf ist so viel StreitUnd so blieb ich liegenIch denke so viel nachStelle mir die falschen FragenSo viel Zeit die zerbrachIch höre meine Stimme klagen

Sinn

Du sagst, du hast Zuversicht.Du siehst in der Dunkelheit ein Licht.Du fragst mich, ob ich es auch sehen kann.Ich sage dir, ich sehe es nicht und füge hinzu, vielleicht sehe ich es irgendwann und ich weiß nur noch nicht wann. Und was passiert dann? Du sagst, wenn ich das Licht sehe, dass ich dann den Sinn im Leben gefunden habe und das dann alles gut ist. Ich frage dich, warum du so bist.Du...

Alte Musik

  Alte Musik Man merkt den Pfeifenklängen an,Dass sie doch jugendlich bemüht,Wo man den Frühling spüren kann,Mit dem Europa einst erblüht. Fern klingen Töne unseren Ohren,Die Bach, Händel, Mozart gewöhnt,Wo Perfektion ist eingeborenUnd jede Harmonie geschönt. In Frühmusik sich zu versetzen,Die einheimisch, doch längst vergangen,Gehör nicht an Ohrwürmern wetzen –Kann man da denn noch hin...

Neue Lebensformen suchen

  Neue Lebensformen suchen Haben wir nicht alle schon entdeckt?Suchen wir noch nach weiteren Formen,Mit denen man dann fürderhin aneckt,Verwirft bisherig' Leben und die Normen? Auf der Suche nach den LebensformenWill der Mensch dem Tagtrott fliehen,Sich entfernen von den Nornen,Wenn die neuen Zeiten dann aufziehen. Wunderbar ist immer die Idee,Ideen sind stets wunderbar.Doch im Fortgang und in...

Morgentau

  Morgentau Wie saugt sich endlich wieder vollDas Erdreich, das heuer am MorgenVom Sommer sich erholt so wohl,Kann sich genügend Wasser borgen! Der Morgentau benetzt die Fluren,Kommt hin auch zu den TrockenhängenUnd kann dort Wege feucht bespuren,Befreit Wälder von Trockenzwängen. Wie wunderbar ist's anzusehen,Dass selbst im Netz die große SpinneZum Wassertropfen hin kann gehenBei uns hier an...

Empirie, Metaphysik, Transzendenz

  Empirie, Metaphysik, Transzendenz Die weite Welt der PhilosophieKann uns auch fürderhin begleiten,Wenn wir sie als Ergänzung sehen,Fundamentalismen nicht verbreiten. Die Menschheit kennt doch jene Zeiten,Um Geistreiche sich anzueignen,Mit Widersprüchen auch zu streiten,Denn Freiheit ist dem Geist ja eigen. Sehr früh im alten GriechentumForderte man die Herrschaft einDes Philosophen, der nicht...

Das Poetenpodium

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