Den Weinberg herab
Den Weinberg herab Mit den sanften Windenherab aus winternden Wäldernstellt sich ein neues Jahr vor,das hoffnungsvoller nicht sein könnte. Es lässt uns zwar spüren,wie die Uhren weiterrennen,doch wird den Sehnsüchtendas offene Taglicht gewährt. War gerade noch Dämmerschein,so erhebt jetzt das Winterlicht sichunter der Wolkenwand hervorund begrüßt den Januar. Schneeselig steht der Tag auf,geht...
Zahlenwerke
Zahlenwerke Wenn Zahlen nur dem Zwecke dienen,Dass sie des Mammons Schärpe tragen,Könnten sie Felder schwer verminen,Wenn ungerecht Dornen vorragen. Es darf nicht sein, dass nackte ZahlenOhne Wort führen Regiment,Entscheidungen sich daran krallen,Die man als Eseleien kennt. Zahl ist Zahl und Geld ist Geld!Da muss der Geist sich schon erheben,Sinn mit Vernunft bringen zur Welt,Um Sachgründe...
Die große Frau
Die große Frau Den schmalen Weg kam sie herunterUnd da erschien sie mir noch größerMit klarer Stimme und recht munter,Federnd im Gang mein Tagerlöser! Sie war sofort für mich zu sehen,Recht bunt gewandet, gar nicht grau,Beweglich, niemals blieb sie stehen,So liebte ich die große Frau. Von Anfang an spürte bei ihrIch Vornehm- und Erhabenheit.Sie war bescheiden, eine Zier,Stets zu Begegnungen...
Hasardeure
Hasardeure Nichts holt uns zurückin die bunte Welt der Lebenden,wenn wir uns wie Hasardeure gebärdenund meinen, gottgleich Glücksritter zu spielen. Das Risiko, sich weiterhin anzustecken,bleibt hoch – auch für alle Glücksritter,die irrtümlich meinen, sie wären gefeitund nichts könnte sie jemals treffen. Da steigert Distanz doch das Überlebenund treibt die Zahlen nicht mehr hoch,denn das Virus...
Wortstrudel bitte
Wortsalat schlug sichDurch des Lesers Zungengehölz.Laßt euch gesagt sein ihr Zeilen:Wir müssen ihn backenDen Strudel aus Worten.Nehmt euer Sinnfleisch zusammenUnd formt euch. Am WortschorfMuss man sich ja nicht gleich hinlegen.Treibt euch ja weiterDie auf und ab gelaufene Buchstabenstraße entlang.Ihr Zeilen,Erst dann legt Euch hin. Laßt Ihn uns backenIhr Zeilen,Treibt euch ganz ohne SalatDurch...
Gerechtigkeit
Gerechtigkeit Chancengleichheit kann es nicht geben,Zu unterschiedlich sind die Personen.Jeder führt doch sein eigenes Leben,Dennoch will sich jeder belohnen. Chancengerechtigkeit ist der Versuch,Über Gesetze jene Rechte zu schaffen,Dass von der Gesellschaft geht der Ruch,Der Stärkere könne sich alles beschaffen. Ist Gerechtigkeit denn nur ein WortAus den Frühzeiten der Philosphenkultur,Ein...
Manche Rosen blühen
Manche Rosen blühen Manche Rosen blühen so wunderbar,Dass Neider ihnen dies missgönnen,Denn einmalig stellen sie für uns dar,Was mit der Welt uns kann versöhnen. Doch wenn die kleinste RoseDaraufhin erbost Dornen ausfährt,Damit man ihre Blüten auch liebkose,Hat kein Neid mehr Seelen versperrt. Ja, manches Mal muss dieser SchmerzDas Kleingemüt langsam dazu bewegen,Dass es das trübe Auge leitet...
Schneefall
Schneeflocken im Wind fallen langsam zu Boden neben das Herbstlaub
Trostbirnen
Trostbirnen Wann immer ich zur Großmutter kam,Sah von Weitem den hohen Baum ich,Den uralten Birnbaum, voll behangenUnd jährlich mein heimliches Ziel. Birnen fielen herab und zersprangen,Manche landeten auch in hohem Gras.Besuchsweise hob ich sie eilig aufUnd verschlang die nachbitternde Süße. Dabei waren sie klein, die Grießbirnen,Mit hartledriger Haut überzogen,Hatten viele Grießkörnchen...
Leuchtblüten
Leuchtblüten Die Amaryllis am FensterbrettLag lange Zeit in unserem Keller.Dort, wo es dunkel war, trieb sie nett,Die Blüten kamen dadurch schneller. Jetzt steht sie mit ihren roten SternenDort, wo sie unsere Blicke verwöhnt.Sie kann die Trostlosigkeit entkernenUnd hat uns mit dem Winter versöhnt. Stände sie nicht bei uns im WohnzimmerMit Leuchtblüten als seliger Himmelsmacht,Stände es um...
Nachweihnachtsfreuden
Nachweihnachtsfreuden Als ich im Elternhaus noch weilte,besuchte die Großmütter ich oftund habe bis auf den heutigen Tagden Weihnachtsplätzchenduft in der Nase. Damals haben sie noch gebacken –mindestens zwölf Sorten Plätzchenund edel mussten jährlich auchdie vielen Christstollen werden. Bis tief in den Januar hineinbekamen wir bei jedem Besuchdie herrlichen Plätzchen serviert –manche...
Trolle
Trolle In Norwegen kamen sie uns entgegen,Die Trollgläubigen auf all unseren Wanderwegen.Immer haben sie gehofft und sie haben gebangt,Ob der Trollsegen weiterhin zu ihnen gelangt,Wenn andere nicht an die Naturkräfte glaubenUnd den Möglichkeiten ihre Chancen rauben,Weil meist überkritisch alles wird nur durchdachtUnd dadurch keine Fantasiewelt entfacht. ©Hans Hartmut Karg2021 *
Schon wieder heller
Schon wieder heller Schon wieder heller wird der Tag,Das Sonnenlicht bescheint die Fluren,Wenn wieder gehen unsere UhrenDorthin, wo man den Frühling mag. Schon lichtgeborene MorgenröteMuss in die kalte Nacht vordringen,Will Frost und Reif gar ganz verschlingen,Um wegzuwärmen unsere Nöte. Noch reicht die Kraft dazu nicht aus,Um mit der frühen TageswärmeDie Lasten und die KummerschwärmeZu...
Einen Kosmos schaffen
Einen Kosmos schaffen Es ist nicht leicht,angesichts der Größe des Allssich auf den Weg zu begeben,um einen eigenen Kosmos zu schaffen. Wenige Weggefährtenwerden diesen Herkulesplan begleitenund manche Neider werdenohnedies Dein Unterfangen nur belächeln. Dennoch zeigen mir neuerdings zunehmenddie vielen Begleiter meiner Poesie,dass das großartige Wagnisendlich Chance werden darf. Wofür...
Hoffnungsjahr
Hoffnungsjahr Nie war ein Jahr so voller Hoffnung,Als heuer dieses Neue Jahr.Es gibt uns wieder jenen Schwung,Wie das in früheren Zeiten war. Endlich nicht feuerwerksbelastetZeigt sich ein blanker Horizont,Weil nun entspannt wir, niemand hastetGern schutzsuchend man innen wohnt. Die Tiere wurden nicht erschreckt,Das Neujahr zeigt' die beste Seite:Ein Glückwunsch hat uns früh geweckt,Womit das...
Neujahrssüaziergang
Neujahrsspaziergang Felder, Wiesen strahlen heute:Feuerwerk hat nichts verwüstet!!!Spazieren gehen viele Leute,Weil nach Frischluft sie gelüstet. Vom Wald, vom Berg fällt sie herunter,Voll Sauerstoff und feiner Kühle.Da werden Lebensgeister munter,Es wachsen wieder Glücksgefühle. Virtuell war man eingesperrtDurch Viren und früher mit Dämpfen.Das hat an Nerven schwer gezerrt,Weil Lungen schwer...
Silvesterfeuer
Silvesterfeuer Wer es noch spürt, dass LebensfeuerWir ohne Lichtblitze erreichenUnd ohne Stinkkräche doch heuerAuch Hoffnungen können erweichen,Der weiß, dass alles nur gerettet,Was wir zu retten selbst vermögen,Wo Segen auf Vernunft gebettetUnd Umweltrettung wir noch pflegen. Deshalb, Freunde, seid mir nicht traurig,Dass es heuer nicht kracht und stinktUnd Dampfberge den Himmel...
Dichterfreundschaft – Forenliebe
Dichterfreundschaft – Forenliebe Auch dieses Jahr wird von uns gehenUnd nichts wird bleiben von der Zeit.Doch wenn wir in die Foren sehen,Verschwinden Last und Jahresleid. Da finde ich die Dichterfreunde,Die mich so lang begleitet habenUnd ich für mich ein wenig meinte,Am Lesen doch mein Herz zu laben. Ja, es ist eine übergroße Gnade,Sie an der Seite doch zu haben:Das Schöne ich...
Ich streichle deine Hand
Mama,ich weiß nicht, wie oft ich sie noch streicheln kann.Heute, jetzt, ist sie schön warm…Sie ist schmal geworden, die Finger nicht mehr so beweglich…Ich massiere sie mit ein wenig Öl,streichle dich…Eines der wenigen Dinge, die ich noch tun kann.So vieles liegt nicht in meinen Händenund auch nicht mehr in deinen.Ich würde dir gerne so vieles leichter machen,dich ein Stückchen tragen,dich zum...
Rückfahrt
Rückfahrt Da flackern immerzu Lichter,werfen die blitzenden Bildervon fahrenden Autosan Decke und Wand. Die letzte Nachtlässt uns wach allein,denn wir wissen:Abschied ist angesagt. Laut ist es da,wo Feriengemüterhinreisen so gern –in ein anderes Land. Und die innere Unruhelässt den Schlaf nicht zu –es riecht fein nach Käseund auch nach Kühen. Immer gern sind wir daund kommen schon wieder,doch...
Dürstende Tannen
Dürstende Tannen Jahrelang ohne Wasser auskommen,Die Heißzeiten vermehrt als Tatsachen erleidenUnd keinen Wachstumsschub mehr bekommen,Womit die Nöte sich weiter ausbreiten – Das ist auch der Tannen schieres Leben,Sie dürsten und niemand hört ihren Schrei.Kann es denn nicht endlich Regen geben?Ist dies den Menschen wirklich einerlei? Komme doch Regen auf, gerne auch Schnee,Zu warm sind die...
Verbote müssen kommen!
Verbote müssen kommen! Glaubt ja nicht, Ihr Menschen,Dass Ihr ohne Verbote auskommt,Selbst wenn Ihr Euch immerzuAls Krone der Schöpfung begreift! KUNSTSTOFFE UND PLASTIK: Verbietet doch den Plastikwahn,Der uns global nur überschwemmt,Zerstört Fischgründe, Lebensbahn,Weil wir sie nutzen ungehemmt! BÖDEN UND ERDREICH: Weltweit ist Landkauf zu verbieten,Den Staaten auf Fahnen geschrieben.Nur so...
Wir werden keine Ruhe geben
Wir werden keine Ruhe geben Wir werden keine Ruhe geben,Bis wir es endlich doch geschafft,Das Leben aus Angeln zu heben –Und wir uns selbst dahingerafft! Denn mehr als tausend MutationenGibt es plötzlich von einem Virus.Nichtgläubige werden betonen:Das ist ein später Schöpfergruß! Hat nicht ein Mensch herumgeschraubtUnd das Mutieren ausgelöst,Als Zauberlehrling gar geglaubt,Dass er von Not und...
Der Abend
Dann sprach sie sanft und leise,ja auf ganz spezielle Art und Weise:Sieh nur wie die Bäume sich beugen,um die Kraft des Windes zu bezeugen.Die Köpfchen der Blumen nicken dir zu,bis der Wind sie legt zur Ruh.Auch die Sonne beendet ihre Schichtund schenkt dem Mond das restliche Licht.Darum lass uns jetzt die Augen schließen,um morgen ausgeruht das Leben weiter zu genießen.
The Maid
Working working all day long,damn girl, you must be strong.Cooking, cleaning somewhere overseas,but no chance for her to please.Working working all your life,no time for having kids or being a wife.So far away from home,makes her feel alone.Working working til you die,oh life's as sweet as apple pie.
Tod der Mutter
Tod der Mutter Die Wünschbarkeiten ausgemessen,Ihr Leben kam an jenen Punkt,An dem kein Atmen wird genesen,Kein Wille west mehr, stark und jung. Ich wollte ihr zu trinken geben,Doch nur die Zunge taucht' noch ein.Das reichte nicht mehr für ein Leben,Das stolz und aufrecht wollte sein. Ich hob den Kopf ihr, durfte helfen,Die Hilfe konnt' sie nicht annehmen:Im Todesringen gab's kein...
Abschied und Neues
Abschied und Neues Das Jahr krümmt sich zum Ende hin,Sucht noch ein wenig sich zu retten:Mit Zeitenwende, sie macht Sinn,Damit wir uns auf Rosen betten. Was war das für ein Jahr,So ganz und gar anders geartet,Als das in früheren Zeiten war,Wenn fröhlich feiernd wir gestartet. Ja, es wird wieder heller werden,Die Sonne hebt das Dunkle auf,Stellt im Frühling hintan BeschwerdenUnd richtet uns...
Was für ein Jahr!
Was für ein Jahr! Noch glaubten wir vor einem Jahr,Dies Jahr wäre wie immer schon,Das Leben wäre wunderbarUnd Urlaub uns der Jahreslohn. Was für ein Jahr, als Covid kam!Gar alles war nunmehr gefährdet,Das Virus sich den Globus nahmUnd alles Leben ward entwertet. Es gab da keine Sicherheit,Särge stapeln sich haufenweise:Der Sensenmann im ReisekleidKam epidemisch, mähte leise. Das Virus stellte...
Es ängstigen nicht
Es ängstigen nicht Es ängstigen nicht die Kostbarkeiten,Welche menschliche Seelen ersehnen.Im Herzen allein sind es Wünschbarkeiten,Die unsere Wünschworte erwähnen. In Nöten bleibt die Verwirklichung,Wenn der Zweck heiligt die Mittel.Damit springen wir oftseltsam um –Mit Verschwörungen und Bekrittel. Nicht alles, was wünschbar istErhält in Erfüllung ihr seliges Ende,Denn wenn Du Sklave des...
Besinnliche Tage
Besinnliche Tage Wie oft sind wir hinauf zum Berge gegangen,Der Sonne, dem Lichte entgegen gewandert?Ganz unten, wo die Wildwasser sich fangen,Das Flüsschen da sehr breit mäandert,Werden wir dereinst in Frieden ruh'n. Die Freudenzeit ist angebrochen,Um in besinnlichere Tage zu treten,Weil wir wieder auf ein Leben hoffenIn unseren Orten, rastlosen Städten,Wo wir das Trostlicht der Kerzen...
Das Poetenpodium
Das Poetenpodium ist eine Online-Plattform für Poeten & Poetinnen, auf der Du lyrische Texte verschiedener Autoren und Autorinnen findest. Du kannst eigene Poesie veröffentlichen und Poesie anderer bewerten und kommentieren. Mach mit und veröffentliche Deine Texte auf Poetenpodium.de!