Nebel
- Verworren sind die Wege Kein Licht in Sicht. Im Dunkeln renne ich dagegen. Denke zu viel nach. - Verworren sind die Wege Mach nicht die gleichen Fehler - Verworren sind die Wege Herze dich durch - Die Wege lichten - So auch dein Gewissen
Die Sandburg
Ich sitze am Strand. Und beobachte so einen Jungen. Seit Stunden, baut er so eine Sandburg. Mit Mauern Und Zinnen. Und Wehrtürmen. Und Gebäuden. Und Burggraben. So, allem drum und dran. Dann kommt ein anderer Junge. Fängt so einfach mit Ihm einen Streit an. Und lacht über den Sinn: „Heute noch Sandburgen zu bauen!“ Und will die Sandburg zerstören. Aber der Junge wehrt sich! Und der andere Junge...
Ein Fünkchen Stern
Kleine, gold'ne Lichterpünktchen, hell gemalt als Sternenfünkchen, glänzten einst am Abendhimmel. Welch ein Funkelstern-Gewimmel. Manche fiel'n im Lauf der Zeiten wunschlos glücklich in die Weiten traurig-kalter Menschenherzen, linderten dort all die Schmerzen und entzündeten ein Feuer, das uns allen lieb und teuer, sternengleich zum Lächeln bringt. Glücklich, wessen Herz so singt. © Susann...
Licht
Licht. Es wird hell. Es wird wieder dunkel. Mein Kopf dröhnt. Licht. Meine Augen schmerzen. Augen zu, Licht aus. Mein Kopf dröhnt, meine Augen schmerzen immer noch. Mein Bauch. Ich bin müde, ich will wieder schlafen. Licht. Mein Kopf dröhnt, meine Augen schmerzen, mein Bauch. Alles explodiert, in tausend wunderschönen Farben, es stürzt ein, knallt, mein Kopf, mein Bauch, meine Augen. Da steht...
Der Sprachkurs
Ich versuche gerade heraus zu finden: „Was die Welt so denkt! Wie ich die Sprache von Ihr finde!“ Das ist ziemlich schwierig. Also, zuerst will ich das bei den Steinen probieren. Die erste Übung! Mit dem, was sie sich so wünschen. Wohin sie gerne in Urlaub fahren würden. Was sie sich unter herrlichen Filmen vorstellen. Und, welche Partei sie wählen würden. Und, wenn mir das gelingt. Dann nehme...
Klang meines Lebens
Und immer wieder ein stetiges auf und ab, Ein Sommernachtstraum wie von Bartholdy, Trauer gefolgt von Freude , Freude gefolgt von Trauer. Wie die Spanische Senerade von Malatz, wohl fröhlich klingend , doch voller Melancholie. Vivaldi und seine Vier Jahreszeiten, Euphorisch und doch so zerstörerisch, Frühling gefolgt von Sommer, Sommer gefolgt von Herbst, und Herbst abgelöst vom kalten Winter....
Der Ernstfall
In der Rüstung ist ein Unglück passiert. Panzer schwimmen, mit Heringen, um die Wette. Kanonen haben Flügel. Und jagen Aliens. Gewehre funktionieren, nur noch, mit Bonbons. Und die Bomben, von Flugzeugen, werden zu Zepellinen. Die, wie Goldfische lächeln. Und, in der Verpflegung, der Armee, gibt es Sekt. Und die Soldaten sind Glücklich. Und das alles nur wegen ein paar Chips, die nicht...
Rast
Das warme, duftende Herbstgras ganz oben am sonnigen Hang, erzählte in leisen Worten der Welten hier versteckter Gang. Bunte Vögel teilten ihr Wissen in berührendem Chorgesang. Ich wollt' hier noch ewig lauschen, solch feine Rast würd' mir nie zu lang. Ich schloss meine schweren Augen, spürte plötzlich wieder Sommerwind, der verwehte all die Ängste und Sorgen. Mein müdes Herz hüpfte auf wie ein...
Zur Geburt eines Kindes
Wenn kleine Wunder überraschen und große Augen das erhaschen, was kostbar vorher war verborgen, dann lächelt uns das schönste Morgen. _____ © Susann Kraft. All rights reserved.
Wer Weiß?
Wer weiß: "Vielleicht begegnet uns Gott jeden Tag!" Er ist ein armer Schlucker. Und geht an uns vorbei. Und wir sehen immer nur allen Glanz. So, allen Schein. Und nie das Leben. Nie die Wahrheit. So immer der falsche Blick. So immer das falsche Denken. Wer weiß: "Vielleicht begegnet uns das Leben jeden Tag. Es ist ein armer Schlucker. Und geht an uns vorbei. Und er weiß alles über das Leben. Und...
Kleine Herbstgeschichte
Es raschelte im Blätterhimmel, ein leises Stimmchen sprach: Adieu! Und sprang aus buntem Herbst-Gewimmel hinein ins graue Mensch-Milieu. Der Schock erfüllte ohne Worte des kleinen Blattes großes Herz. Ein Kindlein fand's an dunklem Orte und hob es sanft aus seinem Schmerz. Es trug's nach Haus in stillem Schreiten und bettete des Blättchens Rot, geborgen zwischen Bücherseiten, zu ew'ger Ruh, weit...
Am Ende des Tages
Ich schrieb meine müden Gedanken auf Blätter aus Sehnsuchtspapier. Am Abend des nächstbesten Tages da fand ich dieselben noch hier. Ich las sie von innen bis außen, und schüttelte sanft mein Gemüt. Wer will schon das immerzu Gleiche wenn ein Stern-Wunsch am Himmel verglüht? © Susann Kraft. All rights reserved
Herzschläge
Du hast so Recht: „Das Leben ist verrückt!“ Also erledigst Du Deinen Job. Ohne viel zu reden. Siehst Dir diese Welt an. Und denkst Dir Deinen Teil dabei. Für alle ein Niemand: „Ohne Wissen! Ohne Geld! Ohne Freunde!“ Aber Du überlebst. All die Zeit. Jeden Tag. Wo Du für jeden nur verlierst. Und zu allem schweigst. Aber am Abend liegst Du auf dem Bett: „Und liest ein Buch! Und hörst Musik! Und...
Entwicklung
Du versuchst Deine Scham Zu verstecken, hüllst Dich ein in ein Kleid aus Tüll doch das Netzgewebe verdeckt nicht viel nur einen Teil, doch Du fühlst Dich angezogen, merkst nicht, wie Dir die Blicke entgehen, die Du auf Dich ziehst. Für Dich fühlt sich der Tüll wie dichtgewebte Chinaseide an, er schmiegt sich um Deinen Körper, Du kannst ihn so drapieren, dass er die Konturen Deiner ungeliebten...
Der Zahn der Zeit
Die Zeit hat uns eingeholt Ungewollt regiert die Strenge Tüchtigkeit die Ränke spinnt Blasphemie gewinnt Treibt wehrlos in die Enge. Freischwimmen auf der eigenen Welle verwegen der Charakter Tollkühnheit der Duelle Wagemut wird abstrakter Unerbittliche Kühle Seelen werden ausgenutzt keine Rücksicht auf Gefühle herzlos alles weggeputzt Überlebensstrategie nach Zeiger Versagensangst tabu...
Filou
Schlawiner sind Männer mit treuen Augen. Sie machen Dir Glauben, auf ein Leben zu zweit. Doch mit der Zeit musst Du erkennen, dass andere Damen auch im Rennen. Schon als Kind war er ein Schlingel wand sich wie ein Honigkringel trug er stets den Schalk im Nacken brachte die Damenwelt zum Lachen. Ja, sogar als alter Greis Ist der Schlawiner naseweis Von ihm hat Frau halt nie genug Das nutzt...
Trügerisch
Du fühlst Dich leer, ausgebrannt, hast Dich verrannt. Du weißt Du lebst, doch nichts in Dir rührt sich, es fühlt sich an wie gestorben. Du fragst Dich, was kommt morgen? Dein ganzes Leben, aufgebaut für Dich, doch gelebt für Andere. Jahr für Jahr, warst Du für sie da. Das, was Du wolltest, das, was Dir gefallen hat, es zu tun, das ließest Du ruh’n. Für Dich kannst Du auch später noch, dachtest...
Schneckenschicksal
Zwei Schnecken auf der Nahrungsreise für daheim gebliebene Schneckengreise Trafen sich auf einem Stock Die eine hatte Hosen an, die andre einen Rock. Da schnappte sich ein Hund den Steg und nahm ihn mit auf seinem Weg. Die Schnecken, auf dem Stecken, bekamen einen Schrecken. Sie merkten wie sie schwebten, klammerten und klebten fest an ihrem Stock, die eine ohne Hosen, die andre ohne Rock sie...
Zeitland
Gehe unbedingt nach Zeitland. Und finde das Leben der Zeit. Und die Kraft der Zeit. Und sehe Dir dieses Land an. Mit all seinen Festen. Mit seinem Frieden. Mit seinen ganzen Ideen. Und all der Schönheit. Wenn jede Sekunde noch hofft: „Sie trifft auf Menschen die sie mögen! Die sie an der Hand nehmen! Die mit Ihnen Gespräche führen! Die alles von Ihnen Wissen wollen! Die noch einen Willen...
Lieben ist kein Fehler
Wir können es nicht mehr ändern, was geschehen ist,ist geschehen, die erste Berührung,der erste Kuss unsere Körper konnten nicht widerstehen, der ganze Raum war mit prickelnder Leidenschaft gefüllt, mein Körper hat sich ergeben und deinen Körper umhüllt, manchmal bleibt einem aber auch nichts erspart, keiner weiß,was das Schicksal einem offenbart, doch in der Liebe gibt es keine Zufälle und...
Der Häuptling
Love! Love! Love! Ich bin der Häuptling der Apachen. Und meine Pfeile sind meine Worte. Und mein Tomahawk ist mein Kugelschreiber. Und die Prärie ist mein Wortland. Und, die Büffel die ich jage, sind meine Ideen. Also, nehme ich Morgens mein Tomahawk. Und meine Pfeile. Und gehe ins Wortland. Und jage Büffel. Und hin und wieder ist da eine gute Idee dabei. Eine Idee die lebendig sein kann! Und...
Entwachsen
Weißt du noch, als wir noch jung waren, träumten wir bereits vom Untergang der Welt, zurückgehlehnt im Liegestuhl, am Strand von Jamaica wollten wir dabei zusehen, wie die Welt zugrunde geht- und uns dabei einen paffen. Wenn ich daran denke fange ich herrlich an zu lachen. Doch der Alptraum der sich jetzt vor mir offenbart, zeichnet schemenhafte Schatten, einer Welt die...
Frei Geist
Ich führe einen aussichtslosen Krieg, mit redundanten Gedankengängen, verirre mich in den Wirrungen meiner synaptischen Verbindungen. Denke ich, dass ich das bin, weil das Denken das Sein definiert? Doch alles was ich weiß ist - ich bin auf der Suche, - nach dem Kern der Dinge, doch führe stattdessen einen Krieg gegen meine wirren Gedankengänge, nur Sancho Panza feuert mich noch an, doch...
Geißelbruder, Geißelschwester
So kämpft die Schwester gegen den Bruder Bis aufgezehrt das Potenzial Niemand sieht die Tränen ihrer Mutter Vertrauen wird zur Qual Die Welt ist stumpf und hart geworden Jedwed für sich alleinig Autarkheit für ein Friedensmorgen Nur wird man sich nicht einig Von Blasphemie geblendet, die Zeichen steh‘n auf Krieg vom Satan ausgesendet versessen auf den Sieg Bewusst um den Verlust des eigenen...
Ping Pong
Hin und wieder, erinnere ich mich an die Schule. Und an diesen Lehrer. Einmal gab er uns diese Aufgabe. Die Aufgabe, das Ping Pong Spiel zu beschreiben. Die Spieler und die Ping Pong Bälle! Und zwar aus vier Sichtweisen. Ohne eine Vorgabe. Einfach nur um das Spielen zu lernen: „Das Spielen mit der Phantasie! Das Spielen mit dem Denken! Das Spielen mit dem Wissen! Das Spielen mit den Worten!“ Und...
Bahnfahrt
Dunkle Nacht - wenn ich aus dem Fenster schau, Lächelt sie mich an Beginnt, Geschichten zu erzählen, Die in meinem Kopf entstehen. Sachte Musik unterlegt die Szenerie Mit klingenden Zeilen Eröffnet weite Sphären, Von denen meine Träume zehren. Schwere Gedanken - lass ich sie hinaus in die Nacht, Werden sie leicht Getragen auf musikalischer Weise Auf meiner begrenzten zeitlosen Reise. Dunkle...
Ein Traum
Ein Mohn möchte ich sein Verwurzelt im Leben Streitend in Stürmen Und ängstlich im Regen. Die Blüte rot vor Zorn Doch weich in ihren Linien Kontrastreich mein Erscheinen Vor Wiesen, Korn und Pinien.
Ein neuer Morgen
Schimmernd bricht ein neuer Tag Durch Wolkenberge in die Welt. Noch herrscht das Dunkel, doch der Morgen Vereinnahmt sacht das Himmelszelt. Die Sonne taucht die kalte Luft In klares sanftes Himmelblau. In vollkommenen Spinnenweben Erzählt der Morgen dir vom Tau. Der Wind knirscht leise durch die Wiesen, Die der Raureif schützend deckt. Zögernd schnuppern kleine Nasen An der Sonne, die sie...
Was bleibt?
Schwarze Stille umgibt mich ganz, Vertraute Gefühle verblassen. Empfunden ein schneidendes, unmenschliches Schreien, Das Widerhallt aus den Gassen. Ziellos gelaufen, verbittert geweint – Haltlos gefallen ins Nichts. Die Zeit verrinnt, ich stehe daneben Reglosen Angesichts. Die Nacht ist vorüber, die Stunde ist nah. Gelegen, geträumt, gewacht. Die Sonne steht hinter schwarzem Schleier, des Leides...
In der Ruhe…
Tausend Pläne, hohe Ziele; Luft zu holen fehlt die Zeit. Im Bauch ein Knäul von Gefühlen Kein Stern in dunkler Ewigkeit. Zwei Schritte ist der Kopf voraus; Morgen ist schon fast passé. Ein Stein, ein Stoß, der Fuß glitt aus. Gestutzt, gelauscht, was ist zu seh’n? Der Blick zurück verrät es gern: Zu viel, zu schnell, zu weit, zu schön. Am Himmel steht nun doch ein Stern, Doch nur wer einhält kann...