Leitung//
Mit meinen Plänen ende ich oft in Tränen//Mit deinen Gedanken gerate ich nicht ins Wanken//In Einheit mit dir, Herr, finde ich zu deiner Reinheit//Dein Schutz, Vater, befreit mich von allem Schmutz//Dein göttliches Wort sei mein ewiger Hort//Bring mich fort von hier, fort von mir zu deinem Ort//Leite mich, weite meinen Blick auch zu meinem Glück//Dein Sagen lässt mich nicht verzagen, nicht...
Viel Glück, viel Glück
Viel Glück, viel Glück Steh auf, mein Herz,sinne mit mir auf Liebe,mit der ich Dich gefreitund sehr tief ausgemessendas große Glück der Freuden. Was bleibt uns denn,wenn sich die Strahlen senkenin unseren späten Stunden,die wir noch immer haben,um Sinne auf Schönes zu lenken? Da gibt es keine andere Welt,als jene, die uns bleibt,wenn wir erinnerlich der Freudenan's Taglicht uns gewöhnen,das...
Wo’s totenstill
Wo's totenstill Da ist es jetzt doch totenstill,ja, Särge aufeinander stehen,hier auf die Flammen warten. Kein Kerzenlicht, kein Blumenmeerist noch zu seh'n an Dunkeltagen,wo alles Leben aufgezehrt. Kann da noch Hoffnung sein,wenn man abschiedsbenommenden Leib zur Ewigkeit entlässt? Außen ist viel Zank und Streit,als ob nicht diese schalen Windedie Leben längst bedrohten. Sieh' hin, wo's...
Anderwelt
Anderwelt Wir hatten doch mal schöne Feste,Da gab es stets das Allerbeste,Wo man mit Freunden man sich trafUnd kaufte alles nach Bedarf. Im Freien stand man an den Theken,Wo langsam wir uns fortbewegtenMit einer Bratwurst in der Hand,Weil man auf dieses Volksfest stand. Jetzt ist das alles abgeblasen,Nur Autos noch in unseren Straßen,Denn es droht AnsteckungsgefahrSogar noch länger als dies...
Meinungsethik
Meinungsethik Sprich dem Nächsten kein Recht abEine Meinung zu entwickeln,Denn das bringt Freiheit auf Trab,Wenn wir uns denkend auswickeln. Such' nicht immer nur nach Gruppen,Welche Deine Meinung teilen.Das bedeckt Denken mit Schuppen,Die nur im Rechthaben weilen. Wird die Meinung angedacht,So hört man zu, ist nicht dagegen:Menschen werden nicht verlacht,Lächerlichmachen ist kein...
Die Kaffee-Tasse
Heutehabe ich meine Kaffee-Tasse gefragt:Wie fühlt es sich für dich an,wenn heißer Kaffeedein Innerstes erwärmt?Wie gehst du damit um,wenn kalter Kaffeeeinfach stehen bleibt,oder was tust du,wenn Eiskaffeedir kalte Füße bereitet?Wie ist es für dich,wenn du mitTee, Bier, SchnapsMehl, Zucker usw.abgefüllt wirst?Hättest du lieber die Wahl,wer aus dir trinkt?Sie meinte"Alles okay!An dem, was ich...
Leserethik
Leserethik Ein Leser muss sich niemals schämen,Wenn manches er nicht ganz erfasst,Denn wo Dichter Bedeutung wähnen,Wird dies mitunter Lesers Last. Ein Leser muss auch niemals lesen,Was er nicht gerne lesen will.Es offenbart des Dichters Wesen,Wert hat nur sein Gedankenspiel. Doch Schlechtreden ist nicht erlaubt,Wenn man den Dichter gar nicht mag,Hinunter in die Hölle schraubtUnd so der Mitwelt...
Renaissanceauftrag
Renaissanceauftrag Erschaffen in der großen ZeitWollte Kunst bilden, was sie hält:Man war zur Darstellung bereit,Hatte Natur sich einbestellt. Menschen hat man so entdeckt,Sie lebensecht dort dargestellt,Wo Biblisches zwar aufgelegt,Doch Säkulares in der Welt. Bunt war die Welt der Renaissance,Man kann das heute noch erkennen,Gibt man der Tradition die Chance,Die Eigenbildlichkeit zu...
Ein Segen des Alters
Ein Segen des Alters Man muss nicht um Zustimmung buhlen,Sich auch nicht mehr verbiegen lassen,Kann sich in eigenem Geiste suhlen,Darf immer lieben, muss nicht hassen. Man darf sich auf Neues einlassen,Verwerfen, was man gar nicht mag,Begehen weiterhin die Straßen,Auf denen lockt der freie Tag. Ich darf aufstehen, wann ich will,Muss nicht mehr nach dem Wecker lebenUnd suche mir mein eigenes...
Urlaubsflair
Urlaubsflair Wie freuten wir uns auf den Ort,Wenn hier bei uns schon alle fort,In Urlaub sind in hellen ScharenMit ihren Autos weggefahren. Da trieb es uns dann auch hinausAus unserem kleinen, kühlen Haus:Man musste doch Erholung findenIm Süden, ganz weit fern der Linden. So fuhren wir denn in den Urlaub,Rochen dabei Teer, Straßenstaub,Aßen damals Fische nicht roh,Fuhren bepackt und...
Feuerspektakel /Gedicht zu Ludwig Meidner, Apokalyptische Landschaft (1912)
Wie Hände aus dem Jenseits langen sie nach unsSchlingen und ringen um unsere KörperReißen ganz unparteiisch alles niederGraue Schneeflocken wüten wie ein Sturm durch die GassenUnsere Häuser bedeckt vom Meer aus FlammenDer Teufel höchstpersönlich grüßt uns mit seinen KrallenDurchdringend jeden Winkel und raubend nach unserer LuftZieht er von Lunge zu LungeWill er unser HerzDas Monster lächelt mir...
Silence
I‘m trying to let gowhile the world stops movingsinking into waterwhere I hit my groundfighting against the noise of silencewant to staywant to go
Die Nacht beginnt
Die Nacht beginnt Abendumsäumt beginnt die NachtIhr Dunkelnetz jetzt aufzuspannen.Während fahl der Mond erwacht,Atmen taggestresst die Tannen. Die Sonne hat Hitze gebreitet,Gab uns ein Licht in vollem Gleißen,Sehnlich das Warten eingeleitetZum Abend mit den Dämmerweisen. Erst jetzt erwacht die WaldnaturErneut zu Eigenatem, Leben,Öffnet dem Wild Wege, die Spur,Damit es Schutz kann so...
In den Hügeln
In den Hügeln Die Hügel sind waldumsäumt,nah liegen sie vor den Augen,wo den Süden man wachsen sieht. Dort hat Dichterfreund Petrarcaeinsam auf dem Stuhl gesessen,als das Leben er noch genoss. Natur ist hier Sehnsuchtsort,wo Steinpilze in großer Zahldem Wanderer Freude bereiten. Nach kleineren Abstiegsmühenlockt warmes Wasser ihn,um Müdigkeit abzustreifen. Der rote Wein wärmt ihn,Die Pasta Ai...
Noch mausgrau
Noch mausgrau Noch mausgrau erscheint der Tag,Die Sonne hat sich früh versteckt,Weil sie die Kälte gar nicht magUnd lieber südlicher aneckt. Schneedecken reichen kaum aus,Ein wenig Licht hierher zu bringenZu dem schönen, alten Haus,Wohin sich die Blicke wenden. Da treibt es Menschen hinaus,Nachdem Gefangene sie waren,Denn Natur gibt sehr viel aus,Um Krankheiten zu ersparen. Mancher will sich...
Die Befreiung
Die Befreiung Immer als Lastesel dienenMag anderen schon Hilfe sein.Man sieht es ja bei unseren Bienen:Der Fleißige muss selig sein...! Doch ist die Knechtschaft noch ein Leben,Mit dem man wirklich frei sein kann?Darf man abhängig sich begebenIn Unfreiheit als Frau und Mann? Gar mancher braucht ja seine Knechte,Weil er die Hilfsbereitschaft sucht:Er pocht auf seine Eigenrechte,Nutzt andere...
Die Gold’nen Zwanziger stehen auf
Die Gold'nen Zwanziger stehen auf Die Gold'nen Zwanziger stehen auf,Rüpel verlassen jetzt die Bühne,Das Lebensglück findet den Lauf,Damit die Würde sich erkühne. Elektrostrom wird man erzeugen,Nevada ist doch Sonnenstaat,Wird vor der Umwelt sich verbeugen,Nachhaltig wächst die neue Saat. Und man wird Kunststoffmüll verbietenVon Kapstadt bis zu den Lofoten,Auch Mikroplastik sei vermiedenUnd...
Was Jugend will
Was Jugend will Wenn Du das Chillen nicht erlaubst,Das Abhängen ihr gar verwehrstUnd in To-Do-Listen Du schaust,Bleibt Dir der Zugang oft verwehrt. Mancher will lieber keine Schule,Zu Hause offen, frei abhängen,Liegen in warmer Betten Kuhle,Sich ja nicht in Klamotten zwängen. Virenzeiten geben kein Recht,Um nachlässig Lernen zu sehen,Sonst geht’s der Jugend später schlecht:Sie müsste dann zur...
Alles und nichts
Alles und nichts Nichts ist Dir weggenommen,Du hast den Lebenshauch bekommen,Und mit dem ersten AtemzugHast Du für die Zukunft genug. Da muss man ja nicht alles haben,Die Gier lebe stets bei den Raben:Wer nicht sein Leben nimmt in Blick,Der hat auf Dauer auch kein Glück. Von Anfang an ist Dir gegebenDie Fähigkeit, zur Welt zu streben.So geh' auch mutig da hinein,Es kann niemals Dein Schaden...
Südsehnsüchte
Südsehnsüchte Die ersten Wogen im Aqua TermaleUmspülen stets meine kranken Gelenke,Holen mich aus der Schmerztotale,Damit das Wasser mir Heilung schenke. Wunderbar scheint die Herbstsonne da,Holt mir die Sommertage nach,Wo der Himmel mir so seltsam nah,Wegwischt das alte Ungemach. Erst mit dem mediterranen Essen,Dem Mineralwasser und dem guten WeinKann ich mein ganzes Glück ermessen:So muss...
Spannende Googlerei
Vielessuchen wir"draussen"in der Welt.Wie vielentdecken wir,wenn wir malganz tiefin uns selbst"hinein-googeln?"© A. Namer
Je nachdem
Je nachdem Die zweite Lebenshälfte: HerrlichMit Freuden und Liebe besät,In Fülle, denn da ist nichts spärlich,Wenn Nähe mit Aura umweht. Damit kommt nicht ein jeder klar,Der Zeit- und Wertsinn hat verloren:Die Welt wird ihm ganz sonderbarUnd Freuden sind meist eingefroren. Wer sich dagegen weiterbildet,Dem Liefelong Learning sich verpflichtet,Weil Neugierde Interessen schildet,Der hat sein...
Gottgleich sie die Menschlichkeit
Gottgleich sei die Menschlichkeit Gottgleich sei die Menschlichkeit,Sie braucht keine Galgenbauer,Denn nur dann gibt es Freiheit,Wenn wir ohne Freiheitsklauer. Mordgesellen wollen Wüsten,Doch Mörder sind ziemlich out,Dürfen Bücher nicht verwüsten,Seelenlos auf Sand gebaut. Entwickelt wird die MenschlichkeitDoch in den freien Metropolen.Dort sind Vernunftgründe bereit,Sich weiterhin Lösungen zu...
Unter fernen Linden
Unter fernen Linden Das Schöne an den alten TagenIst, dass uns keine Pflichten plagen:Man muss sich nicht mehr streitend einenOder Karrieren gar nachweinen,Die man verbockt, nicht angenommen,Weil man Bequemeres bekommenUnd man im RivalitätsrevierWohl übersah manch hohes Tier. Jetzt sind die Kämpfe ausgestanden,Man sucht nach neuen Hochgedanken,Wird abends oft zu Freunden geh'n,Das Alter macht...
Undank ist der Welt Lohn
Undank ist der Welt Lohn Du willst einem Freude bereitenUnd überweist ihm jährlich Geld,Um sein Leben mit zu bestreiten,Die Armut fällt nicht in die Welt. Du selbst gehst sparsam damit um,So dass fair Du verteilen wirstNimmst Ausreißer auch gar nicht krumm,Weil Du mit Sorge Liebe spürst. Doch plötzlich wirft Dir dieser vor,Du wolltest ihn damit nur kaufen.Niemals sei er ein solcher Tor,Er...
Lethargie und Aufbruch
Lethargie und Aufbruch Die kühle Luft erfrischt die Lungen,Wir treffen uns wieder zum Reden,Erfreuen uns an unseren ZungenUnd finden wieder zu den Veden. Zu lange hat die GegenwartUnser Gemüt schon eingenommenMit Nachrichten, die überhartAls Fatum über uns gekommen. Das Fotobuch nehm' ich zur Hand,In dem das Leben überschäumt'Mit Menschen, die mir lang bekannt,Als ich von ihren Künsten...
Galadiner
Galadiner Honigmelonen und Wassermelonen,Dazu noch den Tiroler Speck,Warmwasser aus den tieferen Zonen –Ja, so erfüllt Urlaub den Zweck. Die Pasta mit viel Öl und KnoblauchLeitet das Galadiner ein:Das ist für mich ein schöner Brauch,Da will ich Italiener sein! Petersfisch, Schwertfisch und Scholle,Ölsaftig, nur mit Salz gebratenSpielen jetzt ihre größte Rolle,Sind wirklich exzellent...
Ausgetretenes
Ausgetretenes Näherungen hinterlassen unsin Zeiten verordneter Trennungenoftmals ein fernes Denkgefüge,mit dem wir verlernt haben,uns freundlich mitzuteilen. Werden wir jedoch dauerhaftvon medialer Seite nur zugetextetund mit längst ausgetretenenDenkräumen versorgt,schwindet das Interesse. Lasst uns doch wiedergemeinsam nach Wortfreuden suchen,die Öffnungen ins Leben finden,anstatt immer...
Südsonne
Südsonne Wie sehne ich mich nach dem Süden,Wie sehnt der Süden sich nach mir,Wo alle Kranken, alle MüdenHaben die Sonne im Gespür? Du, der die Sonne so sehr mag,Bleibe mir weiterhin gelassen,Denn für uns kommt der schöne Tag,An dem wir reisend Räume fassen. Da bräunt dann unsere helle HautUnd hellt so auf Herz und Gemüt:Wer südwärts auf Erholung baut,Um den ist Sonne auch bemüht. Die Halle...
Der Sinn
Staub schwebt vor meinen Augen vorbei. Leicht und unbeschwert. Nicht so wie das Leben. Zuhause helfen, Leben retten, auf dem Sofa. Essen, Trinken, Schreiben Lesen. Und von vorn. Mein Kopf schwirrt. Nicht leicht und unbeschwert. Schwer und träge. 15 Kilometer, ein Kilometer, eine Person oder lieber keine. Helfen wo man kann. Und der Kopf? Psyche? Gedanken, hell und dunkel? Unbeschwertheit? Das...
Das Poetenpodium
Das Poetenpodium ist eine Online-Plattform für Poeten & Poetinnen, auf der Du lyrische Texte verschiedener Autoren und Autorinnen findest. Du kannst eigene Poesie veröffentlichen und Poesie anderer bewerten und kommentieren. Mach mit und veröffentliche Deine Texte auf Poetenpodium.de!