Fröstelig
Ein eis'ger Wind durchtreibt die Nächte, der Morgen schaudert kalt entblößt. Vom Hausdach klettern dunkle Mächte, im Garten fällt ganz losgelöst das letzte Blatt vom Apfelbäumchen und lässt sich nieder mit Gefühl aufs Bett im Gras gekrönt mit Fläumchen aus frostig-weißem Rauhreif-Kühl. © Susann Kraft. All rights reserved.
Rosenzeit
Ein Beet im Garten süßer Lieder, ein Bächlein voll mit Sonnenschein. Den Knospen an der Rosenpforte möcht ich ein Freund im Wachsen sein. Oh könnt ich doch in Schönheit binden was Worte fühl'n mit Zärtlichkeit. Und meine Blüten wiederfinden inmitten tiefster Kostbarkeit. © Susann Kraft. All rights reserved.
Versäumnis
Bäume, die in meinem Garten stehen wenn Winde durch ihre Äste Winde wehen, höre ich sie rauschen, kann die Vögel beim Nestbau belauschen. Häuser, die in meiner Straße stehen an denen achtlos wir vorüber gehen. Schauen wir genauer hin, erkennen wir: es leben Seelen drin. Seelen, die auf unseren Wegen schreiten Uns schrittweise begleiten In kummervoller Zeit uns trösten Seelen, die wir nie...
Der Spieler
Er ging immer durch die Strassen. Und dachte an die andere Musik. An die Töne die es noch nicht gab! Und dann fand er die Lösung: „Die Taste für ein Lächeln! Die Taste für eine gute Idee! Die Taste für ein Gespräch!“ Und am Ende hatte er dieses Klavier. Jede Taste, das Leben mit Musik: „Mit Sekunden die Worte umarmen! Mit Ideen die Clowns werden! Mit Frieden der Freunde findet!“ Er ging immer...
Ouvertüre
Noch leuchten gold die Garben Herbst erstrahlt in bunten Farben Leise Pfoten, Wege wild Natur ist ein verzaubert Bild Bald droht des Sturmes Wind Murmeltier und Igelkind Versteckt im wärmend Blätterhügel Vögel spannen ihre Flügel Nach Süden ihre Reise geht Wo der Wind jetzt wärmer weht Bäume nach dem Sturm sich neigen Nackte Äste sie bald zeigen Nur die immergrünen Fichten Behalten an ihr Kleid...
Die Liebe
Die Liebe das größte Gefühl, Immer warm und nie kühl. Herzlich ohne Hintergedanken, Standhaft ohne zu wanken. Das Beste für den anderen wollen, Sich nicht in den Vordergrund rollen. Die Liebe - so bereichernd und wundervoll, Liebevoll und kein Proll.
Thema?
Liebe Leute über welches Thema soll ich dichten? Vielleicht wie man kann am besten eine Lasagne schichten? Na das könnt ihr bestimmt, Und das vielleicht auch sogar geschwind. Am besten ein Thema welches jeden Menschen interessiert, Ein Gedicht welches keiner gern verliert. Liebe, Essen, Medien , Themen gibt es zugenüge, Wie man seinen Ehe bereichert oder sogar den Partner betrüge. Letzteres ist...
Zum Sinnieren…
Der frühe Wurm kam angeflogen im Schnabel eines alten Spechts. Und ringelte sich wie ein Bogen um Spechten's Augen, links und rechts. Der konnt' nun gar nicht anders enden als auf dem Bauch, im Morgengrau'n. Wie sich doch manche Würmchen wenden wenn späte Vögel Leichtsinn bau'n... © Susann Kraft. All rights reserved.
Sommerausklang
Der Sommer geht, hinterlässt eine Lücke Vom Wind verweht, die letzte Mücke Haut schimmert in zartbraunen Farben Erinnert , als wären es Sommernarben Eingebrannt, doch sie verblassen Sommer wird uns nun verlassen. Im Rhythmus der Regentropfen Die wie Trommelschläge klopfen Tanzt Frau Sonnenschirm auf dem Balkon Gewittersamba mit dem Liegestuhlbaron Sonne und Wolken, von der Laune angesteckt Geben...
Der Besucher
Ein Baum rast auf die Erde zu. Seine Blätter sind achteckig. Seine Früchte sind lila. Sein Stamm ist rosa. Und niemand weiß: „Hat das eine politische Bedeutung!“ Und wird er im Bundestag landen. Und die Abgeordneten komnen zur Erkenntnis und Wahrheit. Also, nach dem Genuss seiner Früchte. Und fangen wieder an zu denken. Und zu leben. Und dann Wissen sie was falsch läuft. Und treten sofort aus...
Abschied
Der Morgen ruft, ich muss nun geh'n, will all die Träume noch mal seh'n, die sich im frischen Tau verstecken und meine Sinne stetig necken, verborgen liegen in den Wiesen und sonnig-süß den Herbst genießen. Ach, könnt ich doch in Farben fühlen, mein heißes Herz im Hochwind kühlen, in strahlend bunten Wundern singen und alles mit nach Hause bringen, um winters dann in liebsten Weisen zurück zur...
Ein Clown
Das Leben! In Wahrheit bin ich ein Clown. Der etwas Wunderbares finden wollte. Und dabei das Wunderbare verloren hat. Seinen Witz! Seinen Charme! Seinen Humor! Ich bin ein Clown. Aber, ich wollte die Wahr- heit finden. Dabei habe ich meine Wahr- heit verloren. Diese Gedanken mit Gesicht. Die mit jedem Lächeln schöner werden. Ich bin ein Clown. Ich wollte den Himmel find- en. Dabei habe ich...
Danke
Ein Dankesehr Fällt nicht schwer Denn Höflichkeit... Ist eine Tugend Die man lernt schon In der Jugend. Wer das Dankschön Entbehrt Dem ist Anstand Wohl nichts wert. Darum sag von Zeit zu Zeit Immer wenn Gelegenheit Danke Imi Inge Millich 6.4.14
Verzeih
Tausend mal gedacht Entschuldigung... Es tut mir leid Tausend Mal Nicht Ausgesprochen Tausend Mal Umgedreht Gegangen Im Streit Tausend Mal Freundschaft Gebrochen Und doch Du bist noch Da, mein Freund Zwischen uns Verbundenheit Ich sage heut Es tut mir leid Verzeih Imi Inge Millich 7.4.14
Wen kümmert es
Wen kümmert es, wie Du Dein Geld verdienst Damit Du leben kannst Wen kümmert es ob sich... die Träume Deines Herzens verwirklichen. Wen kümmert es, wie alt Du bist. Wenn Du wie ein Narr Dich gibst, zeigst, wie lebendig Du bist, wie Du liebst. Wen kümmert es, welche Wolke gerade Deine Sonne trübt. Wenn Deine Sorgen Dich verzehren Und die Angst vor Schmerz Dein Herz verschließt. Wen kümmert es,...
Wer ich wirklich bin
Will ich es wirklich wissen? Ich weiß es nicht genau Was würde ich vermissen... Wär ich gar keine Frau? Vielleicht wär ich ein Wesen Frei und Schwerelos Vielleicht ein Heißer Besen Die allerschönste Ros? Was würde ich denn machen Hätt ich nur ganz viel Geld Kauft ich mir schöne Sachen Scheiß auf den Rest der Welt An manchen trüben Tagen Kommt mir in den Sinn Ich muss mich doch mal fragen Wer ich...
Dann war da noch
Als ob es gestern war Noch gar nicht lange her Erinnerung die ist noch da... Fällt sie auch manchmal schwer Damals, ich war ja noch nicht groß Unser Haus war ziemlich klein Wenn man die Türen schloss passten nicht Viele rein Mein Papa hatte wenig Haare Und sein Bruder auch Dabei war er noch jung an Jahren Und hatte einen Bauch Er trank auch gerne mal ein Bier Doch nur nach Feierabend Und...
Gottes Bote
Gottes Bote Wanderer zwischen den Welten körperlos die Substanz will verirrten Seelen helfen... lädt sie ein zum Geistertanz Leis erklingt ein Donnerhall Seine Tonart eher Grollen Ungelenk mit Schrittausfall Seelenwesen rollen Schwebend, der Welt entrückt Eingehüllt im Fieber Gleiten Seelen nun beglückt Zur andren Seite über Sterne glühn am Firmament Und aus dem Elysium Ertönt leis ein...
Vorteilnahme
Die schlimmsten aller Viecher Die laufen ohne Leine Sie nennen sich Arschkriecher... Und laufen auf zwei Beinen das Wertgefühl tut ihnen fehlen und ganz ohne Erröten verkaufen sie ihre Seelen als wären sie in Nöten Ihren Vorteil stets im Blick Gerichtet aufs Gesäß zu winden sich mit Geschick und Puderzucker bläst sie merken nicht, das ist fatal der Allerwerteste ist besetzt die Sprache klingt...
Entwicklung
Du versuchst Deine Scham Zu verstecken, hüllst Dich ein in ein Kleid aus Tüll Das Netzgewebe verdeckt zwar nur einen Teil, doch Du fühlst Dich angezogen, merkst nicht, dass Dir Die Blicke entgehen, die Du auf Dich ziehst. Für Dich fühlt sich der Tüll wie dichtgewebte Chinaseide an, er schmiegt sich um Deinen Körper, Du kannst ihn so drapieren, dass er die Konturen, die Du als Speckrollen...
Antiromantik
Das erste Sonnenlicht schimmert durch das Fenster... ins Zimmer sticht wie Gespenster die Gardinen ich schau auf Deine Unschuldsmine streichel Dein Gesicht ein Bartstoppel sticht Du machst die Augen auf kräuselst Deine Nase lächelst einfach so erhebst Dein Haupt gehst aufs Klo entleerst Deine Blase Das erste Sonnenlicht ich brauch es nicht Imi Inge Millich 8.1.13
Wechselzeiten
Sturm und Regen wechseln sich ab Als wollten sie die grüne Stube waschen In der lange Zeit der Sommer lebte Um Platz zu machen für die dritte Jahreszeit. Altweiberspinnen weben ihre Netze, die fast schweben, wie luftige Gardinen, als wollten sie damit dem letzten Hauch des Sommers den Weg versperren. Der Sommerklee verblasst, Laub verfärbt sich rot, ein letztes Eis genascht, bevor der Sommer...
Schneckenschicksal
Zwei Schnecken auf der Nahrungsreise für daheim gebliebene Schneckengreise Trafen sich auf einem Stock Die eine hatte Hosen an, die andre einen Rock. Da schnappte sich ein Hund den Steg und nahm ihn mit auf seinem Weg. Die Schnecken, auf dem Stecken, bekamen einen Schrecken. Sie merkten wie sie schwebten, klammerten und klebten fest an ihrem Stock, die eine ohne Hosen, die andre ohne Rock und...
Trügerisch
Du fühlst Dich leer, ausgebrannt, hast Dich verrannt. Du weißt Du lebst, doch nichts in Dir rührt sich, es fühlt sich an wie gestorben. Du fragst Dich, was kommt morgen? Dein ganzes Leben, aufgebaut für Dich, doch gelebt für Andere. Jahr für Jahr, warst Du für sie da. Das, was Du wolltest, das, was Dir gefallen hat, es zu tun, das ließest Du ruh’n. Für Dich kannst Du auch später noch, dachtest...
Identitätsverlust
Hab alles probiert Hab mich verbogen Mich nicht geniert Hab gelogen War Köchin Und Mätresse Mal die Brave Mal die Kesse Mal verrucht Hab versucht Jemand zu sein Nicht ich Für Dich Hab dabei Verloren Mich Imi Inge Millich 16.01.14
Freiheit
Warum die Freiheit erst im Tod? Wenn ich sie jetzt schon spüre Das Leben scheint so ohne Not Hinter verschlossenen Türen warum sich Zwängen unterwerfen wenn man in Freiheit leben kann warum ziehen mit den Herden immer schön im Gleichklang Nur schön die Form bewahren das sind verschenkte Jahre Nein, Freiheit so wie ich sie meine Findet nicht statt im Vereine Freiheit ist Libertät für Freiheit ist...
Täuschung
Gefangen im Licht des Glanzes Verirrt Gefühlt als Teil des Ganzen... Verwirrt Gehofft auf Integration Verkannt Gelernt aus der Illusion Gebrannt Imi Inge Millich 21.11.13
Zauber der Vergangenheit
In Nostalgie gefangen Vom Staub der Sterne Schon bedeckt... Den grauen Schleier vorgehangen hinter Sehnsucht sich versteckt das alte Ding, wer weiß denn noch, wie es ging wie es roch, welche Farbe hatte es, was fing man damit an. Es war gewiss damals kein Tand, und doch es liegt hier nur so rum zu nichts mehr zu gebrauchen ihr Alten, nehmt es mir nicht krumm, ich werde es verkaufen. So war es...
Freundschaft
Wie ein Baum Tief verwurzelt Nie gefällt... Eine Hand Die Dich hält Wie die Liebe Tief und rein Das Gefühl Jemand zu sein Wie die Seele Mein eigener Leib Ein warmes Herz Das tröstet im Leid Wie eine Festung Schutz in der Schlacht Ein heiteres Wort In einsamer Nacht Wie eine Brücke Die uns verbindet Eine Freundschaft Die niemals endet Imi Inge Millich 15.1.14
Illusion
Auf dem Schloss Wohnt ein Prinz Hab mich verliebt... Dachte immer Dass ein Frosch Einen Prinzen gibt Werd ihm zuwinken Vielleicht Lädt er mich ein Mit ihm Kaffee zu trinken Da sage ich nicht nein Vielleicht wird er auch fragen Ob wir zwei Mehr wollen wagen Ich wär dabei Auf dem Schloss Da wohnt ein Prinz Es hat nicht sollen sein Auf meinem Schoss Sitzt sein Kind Möchte Prinzessin sein Imi Inge...