Die großen Drei

Die großen Drei Sollte nicht der Mond vergangene Nacht größer erscheinen, näher uns sein? Näher sind uns doch nur die Hoffnung, der Glaube, die Liebe. ©Hans Hartmut Karg 2020 *

Spiegelung

Es ist was es ist, auch wenn mein logischer Verstand es nicht zu sehen vermag, ein Rätsel. Es ist, was es ist, egal wie sehr ich mich versuche von dir zu befreien. Es ist was es ist, ein Schattensprung in mehr Vertrauen. Es ist was es ist, eine liebevolle Umarmung, auch wenn ich es nicht verstehe. 3D ist so fucking selfish ❤

Der Eremit

Der Eremit Der Eremit hat es sehr schön, Lebt ganz in seinen Herzgedanken, Muss niemals hin zur Kirche geh'n, Niemals durch Ketten, Schranken. Eins mit sich selbst, mit der Natur Lässt er die Strahlen in sein Herz, Sieht Blumen, Bach und Kreatur Und schaut gern himmelwärts. Niemand textet den Meister zu, Kein Medium, das rödelt. So hat er seine schönste Ruh', Weil nichts den Tag verblödelt. Der...

Unerwünschte Ferne

Unerwünschte Ferne Da läuft man vergeblich nach einem Wir, Doch alle Plätze verlassen und leer, Seelenlos die Zeit und die bitteren Tage. Nirgendwo mehr vertrautes Stimmengewirr, Kein Lächeln erreicht uns beim Kaufen mehr, Pandemien sind schon eine Plage! Leer und still nun alle offenen Räume, Verlassen die herrlichen, freien Plätze. Busse, Züge fahren fast ohne Menschen, Lebendig nur unsere...

Totenklage

Totenklage Stumm der Mund der Namenlosen, Nur das Etikett auf Urnen: Klagend liegen da die Rosen, Weil die Viren weiterturnen. Ihr, die Toten, habt erlitten, Was kein Mensch auf Erden braucht, Wenn der Sarg nun auf dem Schlitten Dorthin fährt, wo es nur raucht. Das Klaglied im Jammertal Bleibt, weil Ihr uns habt verlassen: Aufgebahrt in großem Saal Können wir den Tod nur hassen. Überflüssig war...

Ein Frühlingstag 2020

Ein Frühlingstag 2020 Dem Frühlingstag sieht man nicht an, Was heute uns noch alles dräut, Wenn aufleben und wachsen kann – Und wo verlässt uns jede Freud. Natur denkt nicht an Menschenkinder, Der Frühling kommt und fragt uns nicht: „Habt überstanden Ihr den Winter? Seid Opfer Ihr dem Weltgericht?“ Für uns ist da kein Wunderglänzen, Die Zukunft treibt recht ungewiss Und die Erwartung hält die...

Famoses Entrücken

Famoses Entrücken Auch wenn Erdnöte uns bedrücken, So seh' ich doch die Wolkenhose Und trage deshalb mit Entzücken Das Weltgeschick in das Famose. Die Turteltauben künden Liebe, Glocken läuten den Sonntag ein: Es ist, als ob der Frieden bliebe Und keine Hoffnung mehr allein. Eröffnet bleibt mir mein Gemüt, Ich schaue hin zu vielen Pferden, Die dort sich tummeln im Gestüt – Weg sind mir so meine...

Sonntagsquarantäne

Sonntagsquarantäne Die Angst geht um in Virenzeiten, Man will doch dem Gevatter fliehen, Die Lebenszeit noch etwas weiten, Um Abstandshaltung sich bemühen. Jetzt hört man wieder Vögel singen, Kein Laut bedroht die Sonntagsstille, Virtuell Enkel Grüße bringen – Am Fenster schon: Frühlingsgefühle! Die Herzen brennen auf Begegnung Und suchen mit WhatsApp die Rettung: Moderne kennt schon ihre...

Leidenszeit

Leidenszeit Jetzt steht die Welt den Tränen nah, Nachdem erdweit viele gegangen, Auf die man doch mit Hoffnung sah, Die mitgetragen das Verlangen Nach Nähe und voll Dankbarkeit, Weil wir mit ihnen das gelebt, Die Freiheit und die Friedenszeit In unsere Wiegen doch gelegt. Ist davon noch recht viel geblieben, Wenn sie das Hiersein nun verlassen? Sind ihre Leben abgeschrieben, Müssen das Schicksal...

Krankheit

Krankheit Krankheit lässt den Freiraum wanken, Von dem jeder Mensch geglaubt, Er errichtet niemals Schranken, Die wären längst abgebaut. Nicht das Haus mehr zu verlassen, Starr liegend ans Bett gefesselt, Sich nur noch behandeln lassen – Von den Viren eingekesselt! Dort beginnt der Weg der Schmerzen, Leid befällt Körper und Geist Und man nimmt sich sehr zu Herzen, Wenn ein Mensch ans Ende reist....

Krise 2020

Markt und Strassen sind verlassen das Leben hält den Atem an sinnend geh ich durch die Gassen alles sieht so einsam aus Alles sieht so einsam aus die Menschen gehen nicht mehr hinaus alle bleiben sie zuhaus Alle bleiben sie zuhaus die Urlaubsreisen fallen aus das Leben hält den Atem an das Virus schlägt das Land in Bann

Ansbach im Frühling

Ansbach im Frühling Noch ziehen kalte Winde auf Und streifen durch die Rezatauen, Wo schmal des Flüsschens stiller Lauf Lässt uns zur schönen Stadt hinschauen. St. Gumbert grüßt mit seinem Turm Und auch die St. Johanniskirche. Sie trotzen dort so manchem Sturm, Obwohl da noch kein Hochgebirge. Der Wanderer kommt zur Residenz, Die früh im Sonnenlicht erstrahlt. Im Hofgarten beginnt der Lenz, Weil...

An der Kreuzeiche

An der Kreuzeiche Von weit entfernt kann man ihn sehen, Den mächtigen, uralten Baum, Der mit der Zeit konnte hergehen Und dort beherrscht nun Zeit und Raum. Die Kreuzeiche ist Königin In dieser schönen Waldregion, Bringt Größe mit, Lebensgewinn Als der Natur ständigen Lohn. Sie kennt sich mit dem Winde aus, Den sie Jahrhunderte verspürt, Hat mancher Feier, manchem Rausch Der Jugend die Regie...

Zeit der Besinnung

Vor vielen Jahre wünschte ich, die Welt bleibt einmal stehn, nur einen Tag, vielleicht auch zwei und jetzt ist es geschehn. Ganz ohne Menschen, Smog und Dreck, verstummt die Metropolen, der Druck, der Stress sind alle weg, die Welt kann sich erholen. Auf leerer Strasse ging ich heut, es bließ ein kalter Wind, verlassen, leer, wie einst geträumt, erkenn ich wer ich bin, in dieser Stille, auch am...

Corona Gedicht

Und vielleicht verändert die Krise die Welt, und man erkennt es geht nicht ums Geld. Denn kein Geld kann menschliche Nähe ersetzen, dies lernt man durch Distanz zu schätzen. Denn der soziale Verzicht, nach einiger Zeit verspricht, dass sich menschliche Beziehungen vertiefen, und wir diese in und nach der Krise mehr genießen. Und man hat vielmehr das paradoxe gespürt, dass Distanz zu mehr...

Wie schön ist doch die Welt!

Wie schön ist doch die Welt! Wie schön ist doch die Welt: Man hört kein Lärmen mehr, Kein Dampf macht Lungen schwer, Die Straßen sind ruhig gestellt! Kein Flugzeug fliegt jetzt mehr, Im Stillstand stehen Zeiten, Wollen uns Schutz bereiten, Das freut gar viele sehr! Natur erklimmt die Herzen, Daheim sind wir, daheim, Wieder mit den Lieben sein, Mit ihnen spielen, scherzen. Und keine...

Letzte Warnung!

Letzte Warnung! Stille bewegt endlich die heimischen Tage, Zeigt uns: Es kann auch anders gehen, Wenn die Natur wieder Herr der Lage Und wir nur Blau am Himmel sehen. Helfen wir doch der Natur aufzustehen! Eilen wir nicht in todbringende Zonen! So wird uns auch die Welt verstehen: Gesund können wir sie weiter bewohnen! Erdkreis, lass`die Vernunft doch siegen! Menschheit, bleib' nicht bei Deinem...

Risikogemeinschaft

Risikogemeinschaft Trägt nicht das Risiko der andere, Weil ihm das Fliegen angenehmer, Er damit rasch zum Himmel wandere, Wo er es hat schön und bequemer? Das Virus zeigt uns jetzt mit Schrecken, Weil es noch immer heftig wütet Und überall kann nun anecken, Dass es von uns wird ausgebrütet. Nach allem, was wir heute wissen Sind wir, die Alten, schwer getroffen, Wenn vorerkrankt wir leben müssen,...

Wären wir nicht

Wären wir nicht Wären wir nicht klug und weise Auf unserer kurzen Erdenreise, Gäb' es nur das Scheinpanier, Errichtet aus viel Klopapier. Essen manche denn die Rollen, Wenn sie so viel kaufen wollen, Dass Speicher und Dielen voll Und die Mitkäufer im Groll? Haben wir noch nicht verstanden, Dass Krankheit in unseren Landen Mit Klopapier man niemals heilt, Die Solidarität verkeilt? Leerverkäufe...

Zivilisationsrettung

Zivilisationsrettung Mancher Unfug treibt das Leben, Magisches bleibt stramm erhalten, Denn der Fortschritt wird verworfen. Wissen wir dann noch, wie hautfreundlich der Tag sein kann, wenn nicht Dumpfes über Stränge schlägt? Spüren wir denn noch, wie Kälte sich dort anfühlt, wo niemand heizen müsste? Sehen wir gerade, dass es da nicht rauchen muss, wo Fische in Lagunen sichtbar werden? So viel...

Schuld, Sünde, Sühne

Schuld, Sünde, Sühne Schon wieder fragen die Propheten Nach Deiner Schuld und Missetat, Treiben Menschen voll zu Nöten, Dann wissen die sich keinen Rat. Lasse Dir ja niemals einreden, Dass Dich Feindbilder nun bedrohen. Nimm ab ihnen die Todeströten, Damit wir nicht von selbst verrohen. Einer ist's und wir sind alle, Jeder und niemand zugleich: Wer trug Viren hin zum Tale? Welche töten Arm und...

FI-Schalter

In so manchen Armen fallen unsere FI-Schalter... Wir dürfen einfach sein... Schlafen geborgen ein. © A. Namer

Unterschiede

Unterschiede Es gibt sie, die Unterschiede, selbst wenn sie immer wieder geleugnet werden. Dem Weibe gebührt das Festhalten an bewährtem Faden, denn nichts ist ihm fremder, als lastende Fernwähnigkeit, will es doch bleiben und halten, was die Natur ihm frei bietet. Ist's des Mannes Begierde, das Offene, Ferne und Weite zu suchen, selbst wenn er immer schon weiß, dass das Enge ihm nicht gehört...

Besentreiberzeiten

Besentreiberzeiten Wer hätte noch vor Jahren gedacht, dass die Zeiten zum Handeln uns zwingen könnten? Dem Wohlständigen schien alles in den Schoß zu fallen, was das Schicksal an Gutem bereithielt. Und doch kann auch er dauerhaft seine Lebenswelt nur schützen, wenn es ihm gelingt, seine Schonräume planend zu verlassen, denn niemand ist eine Insel. Er darf den Besentreibern nicht zusehen, wie sie...

Vertrauen

Boote schwimmen auf dem Wasser, tragen uns über weite Strecken hinaus auf`s Meer. Jedes Mal, wenn wir eines betreten, vertrauen wir ihm. Flugzeuge fliegen am Himmel, transportieren uns über weite Strecken rund um die Welt. Jedes Mal, wenn wir eines betreten, vertrauen wir ihm. Wir wissen, dass sie all das tun, weil sie dafür gemacht sind. Das ist der Sinn ihres Daseins. Auch, wenn es manchmal...

Haiku

Magnolienbaum treibt Blüten im Januar der Winter fällt aus

Die kleine Maus

Die kleine Maus Die liebe, kleine Maus stand mir im Herzen offen, So konnte ich denn jedes Mal auf reiche Nähe hoffen. Geduldig hörte sie mir zu, wenn ich zum Reden kam: Sie freute sich, wenn sie sich Zeit für meine Fragen nahm. Die kleine Maus kannten sie alle, sie war pfleglich, Doch hatte sie auch Krallen und blieb dabei unbestechlich. Nicht jeder wollte sie beehren, sich kritisieren lassen,...

Epigonen

Epigonen Nachfolger müssen nicht automatisch besser sein, als ihre Vorgänger. Diadochen sind viel zu viel mit ihrer Machtsicherung beschäftigt, wollen Herrschaft dauerhaft erhalten, sie mit allen Mitteln zementieren, anstatt den vielen Menschen im Land Gesundheit, Märkte und Wohlergehen zu sichern. ©Hans Hartmut Karg 2020 *

Wimpernschlag

Durch den Wimpernschlag des Zufalls blüht in der Wüste des Alltagsgrau eine Rose am Dornenstrauch verwundender eintöniger Mattigkeit