Weil mit der Felsenbirne

 Weil mit der Felsenbirne Weil mit der Felsenbirneein Busch erblüht, den Sonne hellt,jetzt heiß erglüht die Stirne mir,ganz auf Blickwelten eingestellt,weiß ich nun doch nicht mehr,wann diese Schönheit aufgeblüht. Sie leuchtet wie ein Riesenblumenstrauß,steht mittendrin im großen Garten,so stolz, als wär sie ganz für sich alleinund doch auch ehrerbietig sich zur Sonne hinin vielen Jahren deren...

Das Unbehagen an der Lust

  Das Unbehagen an der Lust Ist's Trieb nur oder lachverwöhnte Sonne,Wenn aus dem Blick erscheint das Bild der Lust,Ihr eigenes Heil sich hinbiegt so zur Wonne,Dass sie vertreibt die Seelenangst, den tiefen Frust? Ist's Morgenglanz, der uns ins Herze bricht,Wenn dann der Körper alle Macht ergreiftUnd dem Verstand das Recht abspricht,Dass mit der Wallung Herrschaft reift? Wer niemals Sklave...

Der Tiger

Ein Tiger sitzt am Fenster ganz verwirrt.Denn sein Gebrüll verstummte heute eben.Gestern hab' ich ihn an dich vergebenUnd meinte, dass er immer brüllen wird.  Nun schaut das Raubtier lange in den Regen.Und wünscht sich einen zweiten Tiger her. Nur um zu zweit zu sein: der Freundschaft wegen.So war es nicht bei uns und auch nicht mehr. Ich weiß nicht ob du noch zum Tiger schaust.Und an mich...

(GE)dicht am Leben//

Schon im Mutterleibe erkeimten ihm Gedichte//Bei seinem ersten Babyschrei war ein Reim dabei//Bereits als Schüler dichtete er nicht schlichter, sondern immer dichter, dichter//Als Student war allen klar, wer dieser Dichter war//Heute als Pensionär gibt Dr. H.H.K. sich die Ehr,verfasst sein 100.000. Gedicht und mehr//Stephan Wannovius, 07.05.21Anmerkung: Wohl keiner im deutschsprachigen Raum hat...

Bindungsfähigkeit

  Bindungsfähigkeit Natürlich hat er immer Chancen gehabt,Nicht wenige Frauen suchten die Nähe,Wo Jugend noch nicht an Lust verzagt,Leidenschaft auf die Suche gehe,Um dem Gang der Natur zu genügen. Doch kontrolliert wie er war, wusst' er,Dass Suchen auch Sucht werden kann.Dann hat es jede Beziehung schwer,Zu dienen dem weiterhin findigen Mann,Der unablässig verstohlen muss pflügen. Bildung...

Tanzen im Wind

  Tanzen im Wind Das Jahr ist so feucht und kühl,Trägt spärlich sein Wesen voran,Begleitet uns mit dem Gefühl,Als ob es nicht anders kann. Doch schon tanzen Blüten im Wind,Ist die Kraft der Natur erwacht.Während wir noch bange sind,Treiben Pflanzen aus mit Macht. Die ersten Birnbäume blühenUnd warten auf ihre Bestäuber,Sehen sich in ernstem Bemühen,Wo Feuerwanzen sind Räuber. Hoffnung tanzt...

Liebe heilt

Liebe heilt Wunden,Furchen und Kratzer,Risse und Brüche,körperliche und seelischesichtbare und unsichtbaretiefe und oberflächlichemenschliche, tierische,pflanzlicheund was es sonst noch alles gibt…Vertrau ihr,ihrer Kraftund sie zeigt dirihre Wunder.© A. Namer

Ohne Worte//

Poeten sind wie Proleten://Arm und ärmer dran//Wer sie sieht, der flieht// Stephan Wannovius, 6.05.21

Bärlauchsegen

 Bärlauchsegen Man muss die Wälder nicht plündern,Wenn Bärlauch die Küche will,Nicht in Haine gehen mit Kindern,Um weg zu schneiden recht viel. Es reichen ein paar Bärlauchzwiebeln,Die im Garten unter Bäumen ausgelegt,Mitunter auch in BlumenkübelnHabe ich sie schon entdeckt. Unterirdisch treiben sei aus,Jahre später hat man eine Wiese.Von der bringt man dann ins HausWas an Blattwerk so reichlich...

Lebensfluss

Manchmal ist das Lebenwie ein Fluss...Manchmal fließt es am Besten,wenn wir uns treiben lassen.© A.Namer 

Bindungslos

 Bindungslos Er lebt in den Gärten der Lüste,Wartet dort hinter Hecken aufs WildernAls Jäger, der Frauen gern küsste,Seelenverhockt mit den BildernDer Reize des andern Geschlechts. Er lockte dort schon immerDie Kleineren, Jüngeren an,Die unerfahren vom GlimmerAuf den Leim gingen diesem Mann,Der nur Sklave seines Gemächts. So wechselte er die Blüten oftUnd ließ viele Tränen zurück,Wo wieder eines...

Der Sultan//

Ein ganzes Volk in Bedrängnis, ein halbes Volk im Gefängnis//Und die Welt hat keine Scham, sie erliegt seinem diabolischen Charme//Der Sultan wird stets kriegen, was er will//Mit allen Mitteln, auch mit blutigsten Kriegen//Die schwarzen Türken triumphieren, die weissen resignieren//Die Ländlich-Traditionellen haben nun das Sagen,//die Westlich-Liberalen wagen nicht mal mehr zu fragen//Doch beide...

Großes Gewächs

  Großes Gewächs Da schwärmen sie von den edlen Weinen,Verkosten, was ein Vermögen wertUnd können sich dabei so leicht einenAuf Größe, die jetzt geleert. Im Gaumen treibt es den komplexenGeschmack hin zur einmaligen Art:Der Wein kann schon Menschen verhexen,Am Verkosten wird nicht gespart. Jetzt treten Sprachschöpfer in ihr Recht,Erschaffen die Worte zu Bildern.Kein Wein ist ihnen wirklich...

Blumenfest

 Blumenfest Ableger vom Vorjahr sind gebrochen,Eng in den Blumenkästen gesteckt,Sind voll aus der Erde hervor gekrochen,Blattwerk und Blüte nun alles verdeckt. Wie durch ein Wunder es immer warVerzaubern bald hellgrüne BlätterMit weiteren Blüten Jahr um JahrDen Blick auch bei schlechtem Wetter. Jetzt, da die Kästen schon aufgestelltZeigen Spaziergänger unumwundenDurch's Stehenbleiben, wie schön...

Die Feier wird verschoben

  Die Feier wird verschoben Wir haben uns so sehr gefreutAuf diese Feier mit Begegnung.Das hatte uns noch nie gereut:Verwandte sind mitunter Segnung... Hör' ich da Widerspruch erklingen,Weil man so manchen doch nicht traut?Man muss doch keinen Bruch anstimmen,Nur weil man Menschen auch misstraut! Die Feier, sie wird jetzt verschoben,Das Virus bleibt Damoklesschwert,Hat uns der Nähe ganz...

Wolkenwunder

  Wolkenwunder In Jahren zuvor waren Wolken nicht sichtbar,Doch heuer prägen sie das Himmelszelt,Denn kühler und feuchter zeigt sich dies' Jahr,Noch ist da mehr, als die Heißzeitwelt. Das begrüßen Menschen und Frühjahrsblüher,Obstbäume brauchen zum Blühen Kalttage,Denn Feuchte und Kühle sind auch Bemüher,Damit jeder Baum reichlich Früchte trage. Allein der Bienenflug lässt auf sich warten,Gibt's...

Die Spule

So wichtigwie jede einzelne Spulefür das Weben dieses Werkstücks bist dufür den Webstuhl des Lebens. © A. Namer 

So fern und doch so nah

Waren uns schon immer fern,es ist als wärst du ein Stern.Strahlst in tausend Herzen hinein,und trotzdem bin ich so allein.Immer kleiner wird dein Licht,und dadurch trüb meine Sicht.Denn obwohl du strahlst in Herzen hinein,bist du dennoch ganz allein.Du erleuchtest meinen Weg,jeden noch so schmalen Steg.Erreichst jedoch nicht mein Herz,habe es versteckt vor all meinem Schmerz.Doch genau danach du...

Fehler im System//

Das hätten Gender-Feministinnen und die Dritten nie gedacht://Die neue Gendersprache hat was falsch gemacht//Denn starke Frauen und Diverse wussten es schon immer://Männer werden schlimmer, schlimmer, //Männer alleine sind Schweine,//Männer sind gemein, //Frauen und Diverse völlig rein//Selbst die Frommen reden nur von Sündern//Schlecht, schlecht scheint nur ein Geschlecht//Und so war's allen...

Taubengurren

 Taubengurren Naja, der Nimbus der TurteltaubenHat dazu geführt, dass man sie mag.Sie wissen das, weil sie meistens glauben,Aufwecken dürfen sie uns jeden Tag. Doch manches Mal wird es uns zu viel,So schlafen wir mit geschloss'nen Rollos,Denn nicht jeden Tag ist es unser Ziel,Früh zu erwachen – in Abrahams Schoß... Dann brüten Tauben auch auf dem Dach,Gar unter der Photovoltaikanlage.Das bringt...

Letzte Formen von Freiheit

  Letzte Formen von Freiheit Das junge Leben bleibt ungestüm,Weil Freiheit es für sich vereinnahmt.Noch ist alles schön, wie ein UngetümSind Freundschaften mitunter verzahnt. Im Alter bleibt oft nur die Einsamkeit,Wo Krankheiten Schreckbilder werfenUnd mancher nicht mehr zum Schauen bereit,Weil die Schmerzen den Menschen nerven. Doch da gibt es manche, die leben GenussUnd erfreuen sich still an...

Lehr-Gedicht und Leergedicht//

Mancher schreibt ein exzellentes Lehrgedicht//Ein anderer schreibt ein schwaches Leergedicht//Der eine verfasst ein trauriges Beschwergedicht//Ein Nächster Gott zur Ehr ein frommes Ehrgedicht//Ein Dritter ein hochpolitisches Wehrgedicht//Ein Lyriker schwärmt vom Zauber der Natur//Ein Poet erwärmt sich für den Liebesschwur//Ein weiterer philosophiert über Lebensspur und Lebensuhr//Sie alle...

Es ist so selbstverständlich

  Es ist so selbstverständlich Es ist so selbstverständlich,Dass wir einander immer noch haben,Ein jeder von uns weiß um Dich und sich,Weil miteinander wir am Glücke teilhaben. Beseelt spüre ich so Deine Kraft,Mit der auch meine Kräfte wachsen,Denn Liebe ist's, die jene Klarheit schafft,Erst mit ihr werden wir wachsen. Gehört die Furcht nicht Vergangenem an,Wenn wir ganz eng miteinander...

Flucht aus der Pandemie

  Flucht aus der Pandemie Sie wollen hingehen, wollen wieder schlemmen,Vielleicht zum Gourmettempel, der exponiert,Wo Jahr um Jahr die Sterne zunehmen,Weil der Preisgekrönte längst mediengeführt. Unsere Zeit, die versinkt in tiefem Leid,Längst sind Seelen und Herzen ermüdet.Man ist schon fast nicht mehr leidensbereit,Wenn man nicht mehr vor Gefahren behütet. Das lange Durchhalten bleibt die...

Auf dem Kinderspielplatz//

Noch fern, fern, weit fern der erste Liebesschmerz//Das Dasein scheint ein Kinderspiel//Nicht Reichtum - Spass und Spiel sind das Lebensziel//Hohes Ansehen, Beruf, Geld und Macht - //daran haben sie nie, nie gedacht//Das Kinderreich entfaltet wahre Zauberkraft, //wenn Freude freudig Freude lacht //Denn Kinder träumen, tun all die Sachen, //die so kleinen Menschen Freude machen//und sind dabei...

Dichterbankrott//

Er verfasst Gedichte, die niemand bemerkt//Er verfasst Gedichte, die niemanden berühren//Er verfasst Gedichte, die niemanden bewegen//Er verfasst Gedichte, die niemand braucht//Er verfasst Gedichte, die niemand druckt//Er verfasst Gedichte, die niemand liest//Er verfasst Gedichte, die niemand lobt//Er verfasst Gedichte, die niemand rezitiert//Er verfasst Gedichte, die niemand versteht//Er...

Zum 1.Mai

  Zum 1. Mai Wir dürfen nicht nur zuschauen,Wie Mitmenschen sich aufarbeiten.Wollen wir gute Zukunft bauen,Müssen selbst zur Tat wir schreiten. Ob links, ob rechts die Flügel schlagen,Kein Vogel kann mit einem fliegen.Deshalb: Ideologien Abschied sagen!Die Lebensrettung muss doch siegen! Wo immer nur geredet wirdUnd nichts nachhaltig auch bewegt,Man zwar den guten Willen spürt,Mitmenschlichkeit...

… mit Ihrem Kuss

  ...mit Ihrem Kuss Vom Aste fiel ein Tropfen TauGenau zwischen die Augenbrauen.Da lacht' die wunderschöne Frau,Dass hoffnungsfroh ich durfte schauen. So nahm ich denn ein Hälmchen GrasUnd fuhr damit über den Arm.Sie hielt ganz still, ohn' UnterlassGenoss Sie diesen seltenen Charme. Als schließlich ich nicht endete,Kam lächelnd Sie gar nicht umhin,Dass Sie ihr Köpfchen wendete –Zur Liebelei...

Das Poetenpodium

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